Nahost

Gaza-Vermittlung: Wadephul reist auch nach Ägypten

Außenminister Johann Wadephul und sein kuwaitischer Kollege Abdullah al-Jahja Foto: picture alliance/dpa

Außenminister Johann Wadephul (CDU) reist angesichts der Vermittler-Verhandlungen über den Gaza-Friedensplan von US-Präsident Donald Trump außer nach Israel überraschend auch nach Ägypten. Das kündigte der CDU-Politiker am Rande eines Treffens von EU-Außenministern mit dem Golf-Kooperationsrat im Emirat Kuwait an. In der ägyptischen Hauptstadt Kairo sind demnach am Dienstag Gespräche mit Außenminister Badr Abdel-Atti über die aktuelle Verhandlungssituation geplant. 

»Diese Woche ist die entscheidende Woche dafür, dass die erste Phase (des Friedensplans) gelingen kann, dass die Geiseln freikommen, dass humanitäre Hilfe in den Gazastreifen kommt und dass wirklich ein Waffenstillstand abgemacht wird«, sagte Wadephul und ergänzte: »Dafür lohnt jeder Einsatz.«

Israel hat während des von der Hamas begonnenen Krieges für die Einfuhr von bislang 2,1 Millionen Tonnen an Hilfsgütern für die Zivilbevölkerung Gazas gesorgt.

»Gute Vorzeichen«

Er gehe davon aus, dass alle Beteiligten den Friedensplan unterstützen würden - auch aus der Golfregion habe er nur entsprechende Stimmen gehört, sagte Wadephul. »Das sind gute Vorzeichen, aber es muss jetzt Handwerksarbeit geleistet werden.

Dazu möchte ich meine Beiträge leisten.« Deswegen treffe er sich mit seinem Kollegen Gideon Sa’ar und vor dem Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel am 7. Oktober mit Angehörigen von Geiseln. Die Geiseln stünden »nach wie vor im Zentrum unserer außenpolitischen Bemühungen«.

Lesen Sie auch

Ursprünglich wollte Wadephul lediglich die Golf-Emirate Katar und Kuwait besuchen. Katar gilt wegen seiner Kontakte zur islamistischen Hamas als ein zentraler Vermittler zwischen Israel und den Palästinensern.

Niederlegung ihrer Waffen

In Ägypten soll es an diesem Montag Vermittlergespräche über Trumps Friedensplan zwischen Vertretern Israels und der Terrororganisation Hamas geben. Die Hamas hat Trumps Friedensplan in Teilen zugestimmt, die geforderte Niederlegung der Waffen aber nicht ausdrücklich akzeptiert. Nach dem Plan sollen Hamas-Mitglieder, die sich zu friedlicher Koexistenz und zur Niederlegung ihrer Waffen verpflichten, Amnestie bekommen, sobald alle 48 Geiseln freigelassen wurden.

Fußball

Uefa vertagt Entscheidung über Israel-Ausschluss

Laut Medienberichten wollte der europäische Fußballverband vergangene Woche über den Verbleib des israelischen Teams abstimmen. Dazu kam es vorerst nun doch nicht

 06.10.2025

Meinung

Wenn sich Studenten zu einem Todeskult bekennen

Am zweiten Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel beteiligt sich die »Student Coalition Berlin« an einer Kundgebung zur Feier der Massaker. Die Radikalisierung vieler studentischer Gruppen sollte die Universitäten alarmieren

von Klemens Elias Braun  06.10.2025

Berlin

Krieg in Gaza: Beschwerden beim Presserat nehmen deutlich zu

»Die Presse muss zudem aufpassen, dass sie sich nicht instrumentalisieren lässt, wenn sie Bildmaterial verwendet, das von Tätern stammt«, sagt Roman Portack, der Geschäftsführer der Organisation

 06.10.2025

München

Kundgebung gegen Judenhass: Zeichen der Solidarität

Trotz des regnerischen Wetters und des Oktoberfests versammelte sich eine große Schar von Menschen auf dem Königsplatz. Ihr Anliegen: Ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen

von Barbara Just  06.10.2025

Milieu-Vernetzung

Bericht: Antisemitismus als »gemeinsamer Nenner«

Der Terrorangriff der Hamas auf Israel jährt sich zum zweiten Mal. Anlass für die Antisemitismus-Meldestelle Rias, auf unterschiedliche Aspekte von Judenhass in Deutschland seit dem 7. Oktober 2023 aufmerksam zu machen

von Leticia Witte  06.10.2025

Tibor Schlosser

»Die Schweiz ist für uns ein Stern«

Der neue israelische Botschafter über Chancen in den bilateralen Beziehungen, kulturelle Missverständnisse – und seine persönliche Leidenschaft für die Schweizer Berge

von Nicole Dreyfus  06.10.2025

Nahost

Trump: »Es sieht so aus, als würde es funktionieren«

In Hinblick auf die Bemühungen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas äußert sich der US-Präsident optimistisch

 06.10.2025

Fernsehen

Friedrich Merz, seine Familiengeschichte und das Eintreten gegen Judenhass

Caren Miosga spricht den Kanzler auch auf den Kampf gegen den Antisemitismus an. An der Stelle wird es emotional und persönlich

 05.10.2025

Nahost

Wadephul: »Jeder weiß, dass wir auf der Seite Israels stehen«

Inmitten der Verhandlungen über eine Umsetzung des Plans von US-Präsident Trump für einen Frieden in Nahost reist der Bundesaußenminister in die Golfregion. Er kündigt Hilfsangebote an

 05.10.2025