Meinung

Gaza: Einmarsch aus dem Nachbarland

Am 14. Mai nahmen 40.000 Palästinenser an gewaltsamen Ausschreitungen entlang des etwa 40 Kilometer langen Sicherheitszaunes zwischen Israel und dem Gazastreifen teil. Frauen, Kinder, aber auch mit automatischen Waffen, Sprengstoff und Molotowcocktails bewaffnete Kämpfer der Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad verletzten die Pufferzone, zerstörten den Grenzzaun und betraten israelisches Territorium.

Zahal reagierte nach mehrfachen Vorwarnungen durch Flugblätter und Textnachrichten mit Tränengas, Gummigeschossen sowie mit scharfer Munition. Etwa 60 Palästinenser, darunter nach Angaben der Hamas 52 ihrer Kämpfer, kamen ums Leben. Mehr als 1700 Palästinenser wurden verletzt.

de-facto-staat Beim Gazastreifen handelt es sich um einen von der Hamas regierten De-facto-Staat. Er befindet sich durch regelmäßige Angriffe im Kriegszustand mit Israel. Der Sicherheitszaun gilt daher als internationale Staatsgrenze, deren Integrität den völkerrechtlichen Schutz von Artikel 4 (2) der UN-Charta genießt. Jeder gewaltsame Grenzübertritt begründet daher das Recht auf Selbstverteidigung – unabhängig davon, wer die Grenzverletzung begeht.

Die gewaltsamen Angriffe auf Israels Souveränität waren evident, die Berechtigung zur Selbstverteidigung mithin selbstverständlich. Dennoch werden, wenn es um Israel geht, andere Maßstäbe angelegt. Gerne wird das Zauberwort »Verhältnismäßigkeit« herangezogen, um Israel eine Mitverantwortung zu geben.

mordpläne Dabei liegt es auf der Hand: Bis auf die Zähne bewaffnete Terroristen wollten nicht zum Einkaufen nach Israel, auch nicht zur nachbarschaftlichen Hilfe beim Ackerbau. Sie wollten Israelis ermorden und entführen.

Israels Reaktion war mehr als angemessen und verhältnismäßig. Dass dies auch dem Vertreter der Bundesregierung beim sogenannten UN-Menschenrechtsrat erklärt werden muss, ist bedauerlich und verletzend. Deutschland enthielt sich bei der Abstimmung über die Verurteilung Israels und der Einsetzung einer Untersuchungskommission.

Der Autor ist Rechtsanwalt in Berlin.

Westjordanland

Kritik nach Angriff auf Deutsche-Welle-Mitarbeiter

Eine Korrespondentin und ein Kameramann wurden am Freitag von radikalen Siedlern mit Steinen beworfen

 06.07.2025

Interview

Antisemitismusforscher: »Seit dem 7. Oktober gibt es eine Mobilisierung gegen Juden«

Günther Jikeli über die Auswirkungen des 7. Oktober 2023 auf die deutsche Gesellschaft, israelfeindliche Proteste an Hochschulen und Defizite in der Wissensvermittlung

von Pascal Beck  06.07.2025

Nuklearprogramm

Atominspektoren der IAEA verlassen den Iran

Nach dem Krieg mit Israel setzt Teheran weiter auf Konfrontation mit der Internationalen Atomenergiebehörde

 05.07.2025

Extremismus

BSW-Chefin Wagenknecht will Brandmauer zur AfD einreißen 

Gespräche zwischen BSW und AfD? Landespolitiker in Thüringen haben es vorgemacht. Selbstverständlich sei das auch auf Bundesebene möglich, sagen beide Seiten

von Torsten Holtz  04.07.2025

Medien

Eurovision künftig ohne Israel?

Die Regierung droht mit der Schließung des öffentlich-rechtlichen Senders Kan. Das könnte das Aus für die Teilnahme am weltgrößten Gesangswettbewerb sein

von Sabine Brandes  04.07.2025

Berlin

Russland steuert Hetzkampagne gegen Nicholas Potter

Das Propaganda-Portal »Red« ist Treiber der Diffamierungskampagne gegen den Journalisten. Das Auswärtige Amt ist sich nun sicher, dass Russland hinter dem Portal steht

 04.07.2025

USA

Edan Alexander bedankt sich bei Donald Trump

Die freigelassene Geisel Edan Alexander trifft erstmals US-Präsident Trump. Um sich zu bedanken und auch, um darauf zu drängen, alle verbleibenden Geiseln so schnell wie möglich nach Hause zu holen

 04.07.2025

Rassistischer Polizist bleibt im Dienst

Gericht »nicht auf rechtem Auge blind«

Der Verwaltungsgerichtshof München steht in der Kritik, weil er einen ehemaligen Personenschützer von Charlotte Knobloch im Dienst belassen hat - obwohl dieser Juden in KZs wünschte. Jetzt wehrt sich das Gericht

 04.07.2025 Aktualisiert

Berlin

Wie viel Migration verträgt das Klassenzimmer – und sind Grenzen nötig?

Bundesbildungsministerin Prien hält eine Obergrenze für Schüler mit Migrationshintergrund für denkbar

 04.07.2025