Migration

Gauck: Bei Antisemitismus unter Zuwanderern lange weggeschaut

Joachim Gauck (parteilos, Bundespräsident a.D.) in der ARD-Talkshow ‚Maischberger‘ am 28. November 2023 Foto: picture alliance / Panama Pictures

Nach Ansicht des früheren Bundespräsidenten Joachim Gauck ist Judenhass unter Zuwanderern in Deutschland in der Vergangenheit zu wenig beachtet worden. »Wir haben recht lange, weil wir freundlich sein wollten zu den Zuwanderern, wir haben nicht so genau hingeschaut, was auf den Schulhöfen in Berlin abging«, sagte Gauck am Dienstagabend in der ARD-Sendung »Maischberger«.

»Wir haben auch nicht so genau hingeschaut, wenn vom Kindergarten über Grundschule und andere Ausbildungswege in arabischen Milieus ein praktisch eingeborener Antisemitismus und Antijudaismus gezüchtet wird.« Aus lauter Furcht davor, als politisch inkorrekt zu gelten, habe man nicht so genau hinsehen wollen und Vorfälle zum Teil nicht in Statistiken erfasst.

Joachim Gauck betonte zugleich, dass ihn Antisemitismus unter Deutschen vor dem Hintergrund des Holocaust mehr schmerze. »Das widert mich noch mehr an. Aber Antisemitismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist immer etwas, was wir bekämpfen müssen.«

Seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober registrieren die Sicherheitsbehörden in Deutschland einen erheblichen Anstieg von antisemitischen Straftaten. dpa

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  19.11.2025

Stuttgart

Polizei plant Großeinsatz bei Maccabi-Spiel

Vor den Europa-League-Auftritten gegen Maccabi Tel Aviv sind der VfB Stuttgart und der SC Freiburg alarmiert. Ein Fan-Ausschluss wie zuletzt in Birmingham ist momentan nicht geplant

 19.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  19.11.2025

Kommentar

Danke, Berlin!

Die Entscheidung der Behörden, einem Hamas-Fanboy die Staatsbürgerschaft zu entziehen, sendet ein unmissverständliches und notwendiges Signal an alle Israelhasser. Mit Mahnwachen allein können wir die Demokratie nicht verteidigen

von Imanuel Marcus  19.11.2025

München

LMU sagt Veranstaltung zu palästinensischer Wissenschaft ab

Die Universität verwies in ihrer Stellungnahme darauf, dass es erhebliche Zweifel gegeben habe, »ob es sich um eine wissenschaftliche Veranstaltung auf dem erforderlichen Niveau gehandelt hätte«

 19.11.2025

Internet

Expertin: Islamisten ködern Jugendliche über Lifestyle

Durch weibliche Stimmen werden auch Mädchen von Islamistinnen verstärkt angesprochen. Worauf Eltern achten sollten

 19.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  19.11.2025

Religion

Rabbiner: Macht keinen Unterschied, ob Ministerin Prien jüdisch ist

Karin Priens jüdische Wurzeln sind für Rabbiner Julian-Chaim Soussan nicht entscheidend. Warum er sich wünscht, dass Religionszugehörigkeit in der Politik bedeutungslos werden sollte

von Karin Wollschläger  19.11.2025

Riad/Istanbul

Scheinbar doch kein Treffen zwischen Witkoff und Hamas-Führer

Es geht um die Umsetzung der nächsten Schritte des Trump-Plans. Den zentralen Punkt der Entwaffnung der Hamas lehnt die Terrororganisation ab

 19.11.2025 Aktualisiert