Meinung

Fußball: Mullahs, Katar und der Kaiser

Zwei iranische Fußballer werden dafür bestraft, dass sie ihrer Pflicht als Sportler nachgekommen und selbstverständlich im Trikot ihrer Klubs gegen israelische Mannschaften angetreten sind. Nun will das iranische Sportministerium sie aus dem Nationalkader schmeißen.

Sie hätten eine rote Linie der Islamischen Republik überschritten. Schon seit Längerem fordert der Iran von seinen im Ausland aktiven Fußballern vertraglich, einen Einsatz gegen israelische Teams auszuschließen.

Farce Jetzt wird die typische Farce in Gang gesetzt: Anders als das Ministerium lässt Irans Fußballverband verlauten, die Spieler seien gar nicht gesperrt. Wem nun glauben? Die FIFA wird sich an der Aussage des Verbandes orientieren, um keine Sanktionen gegen den Iran erlassen zu müssen. Und wenn die beiden Spieler bei der WM 2018 im Freiheitsparadies Russland nicht auflaufen? Dann natürlich wegen spontaner Verletzungen, wie sie iranische Sportler kurz vor einem Aufeinandertreffen mit israelischen Athleten stets anführen müssen, um sich und ihre Familien vor den Repressalien der Mullahs zu schützen.

Aber was ist schon von der FIFA zu erwarten, die eine WM nach Katar vergibt, wo unter menschenunwürdigen Bedingungen Stadien und Infrastruktur errichtet werden? Da glaubt man doch lieber der legendären Aussage von Kaiser Beckenbauer, es gebe keine Sklaven in Katar, was von der Realität so weit weg war wie die Sonne von der Erde.

Apropos Kaiser und Katar: Der FC Bayern wirbt auf seinen Trikots nun für den Hamad International Airport in Doha. Das bedeutet: Deutschlands bekanntester Verein, dessen berühmtester Präsident Jude war, wirbt für ein Land, das antisemitische Terrororganisationen unterstützt. Man sollte erneut den Kaiser fragen, um sein Gewissen zu beruhigen. Denn der hat im schönen Katar sicherlich ebenso wenig Terroristen mit Kalaschnikows und Sprengstoffgürteln gesehen wie Sklaven in Ketten und mit Büßerkappe. Und bekanntlich ist sein Eindruck vom arabischen Raum sehr realistisch.

Der Autor ist Präsident von Makkabi Deutschland.

Canberra

Albanese kündigt schärfere Gesetze gegen antisemitischen Hass an

Nach dem antisemitischen Massaker von Bondi Beach mit 15 Todesopfern will die australische Regierung handeln. Der Premier arbeitet an Reformen

 18.12.2025

London

Neue Polizeiregeln: Festnahmen bei israelfeindlicher Demonstration

Beamte greifen nahezu umgehend ein – kurz nachdem die britische Regierung verschärfte Maßnahmen gegen Pro-Terror-Parolen beschlossen hatte

 18.12.2025

Washington D.C.

Trump erklärt Nahost für befriedet – Waffenruhe in Gaza bleibt fragil

Unerwähnt bleibt das Schicksal der letzten noch im Gazastreifen festgehaltenen Geisel, Ran Gvili

 18.12.2025

Sicherheit

»Keine jüdische Veranstaltung soll je abgesagt werden müssen«

Nach dem Massaker von Sydney wendet sich Zentralratspräsident Josef Schuster in einer persönlichen Botschaft an alle Juden in Deutschland: Lasst euch die Freude an Chanukka nicht nehmen!

von Josef Schuster  17.12.2025

Faktencheck

Berichte über israelischen Pass Selenskyjs sind Fälschung

Ukrainische Behörden ermitteln wegen hochrangiger Korruption. Doch unter diesen Fakten mischen sich Fälschungen: So ist erfunden, dass bei einer Razzia ein israelischer Pass Selenskyjs gefunden wurde

 17.12.2025

Berlin

Klöckner zu Attentat: »Sydney hätte auch in Deutschland liegen können«

Bei einem antisemitischen Anschlag in Australien starben 15 Menschen. Die Bundestagspräsidentin warnt, dass sich Judenhass auch in Deutschland immer weiter ausbreite

 17.12.2025

Faktencheck

Bei den Sydney-Attentätern führt die Spur zum IS

Nach dem Blutbad am Bondi Beach werden auch Verschwörungsmythen verbreitet. Dass der jüngere Attentäter ein israelischer Soldat sei, der im Gazastreifen eingesetzt wurde, entspricht nicht der Wahrheit

 17.12.2025

Analyse

Rückkehr des Dschihadismus?

Wer steckt hinter den Anschlägen von Sydney – und was bedeuten sie für Deutschland und Europa? Terrorexperten warnen

von Michael Thaidigsmann  17.12.2025

Bulletin

Terrorangriff in Sydney: 20 Verletzte weiter im Krankenhaus

Fünf Patienten befinden sich nach Angaben der Gesundheitsbehörden in kritischem Zustand

 17.12.2025