Zentralrat der Juden

Für Streichung des Begriffs »Rasse«

Zentralratspräsident Josef Schuster Foto: Thomas Lohnes/Zentralrat der Juden

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat sich für eine Streichung des Begriffs »Rasse« aus der Verfassung ausgesprochen.

»Die Mütter und Väter des Grundgesetzes hatten eigentlich weitsichtig und klug gehandelt, als sie die Ächtung des Rassismus ins Grundgesetz aufnahmen«, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster am Dienstag der Katholischen Nachirchten-Agentur (KNA) in Berlin. »Doch sie waren in ihrer Sprache von der damaligen Zeit geprägt.«

benachteiligung Den Begriff »Rasse« solle man heutzutage in Bezug auf Menschen vermeiden und daher diesen Terminus aus dem Grundgesetz streichen, so Schuster weiter. Allerdings dürfe dadurch keine Lücke entstehen. Eine Benachteiligung aus rassistischen Gründen müsse geächtet bleiben.

»Entsprechend könnte Artikel 3 umformuliert werden: statt ›Rasse‹ könnte es ›rassistische Gründe‹ heißen. Das würde dem Geist des Grundgesetzes entsprechen und wäre ein wichtiges Signal in der heutigen Zeit.«

Derzeit diskutieren die Parteien eine Änderung von Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes. Dort heißt es: Niemand dürfe »wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse« benachteiligt oder bevorzugt werden. kna

Interview

»Geiseln nach Hause – Gazakrieg beenden«

Dalia Cusnir, Schwägerin von Iair und Eitan Horn, spricht über den Kampf für die Angehörigen in der Gewalt der Hamas, während der Krieg gegen den Iran tobt

von Sabine Brandes  24.06.2025

Meinung

Nichts als Fußball spielen!

Wie das Grümpelturnier von Maccabi Schweiz in Zürich für Ablenkung sorgt: Betrachtungen einer jüdischen Amateur-Fußballerin

von Nicole Dreyfus  24.06.2025

Meinung

Europa fehlt bei seiner Iran-Politik der Kompass

Wenn wir Israel jetzt allein lassen, riskieren wir nicht nur dessen Zukunft, sondern auch unsere eigene, meint Oliver Rolofs

von Oliver Rolofs  24.06.2025

Asyl

Protest gegen drohende Abschiebung von Hamza Howidy

Der Gazaner soll nach Griechenland zurückgeschickt werden, wo er erstmals Asyl beantragte. Er hat namhafte Unterstützer, die sich für seinen Verbleib in Deutschland einsetzen.

von Imanuel Marcus  24.06.2025

Meinung

Hamza Howidys Stimme braucht das Land

Dem Friedensaktivisten Hamza Howidy aus Gaza droht die Abschiebung nach Griechenland. Doch dort wäre er in Gefahr. Deutschland sollte dem Hamas-Gegner daher Schutz gewähren

von Sabine Brandes  24.06.2025

Reaktion auf Irans Bruch der Waffenruhe

Israel greift Radarstation in Iran an

US-Präsident Donald Trump soll Ministerpräsident Netanjahu gedrängt haben, den Angriff abzusagen

 24.06.2025

Washington D.C.

Trumps Traum vom Friedensnobelpreis

Für den amerikanischen Präsidenten ist der Nato-Gipfel ein Grund zum Feiern. Die Alliierten beugen sich seiner Forderung nach mehr Geld. Die von ihm verkündete Waffenruhe zwischen Iran und Israel bröckelt allerdings bereits

von Anna Ringle, Luzia Geier  24.06.2025

Washington D.C.

»What the fuck« - Trump sauer über Bruch der Waffenruhe

Nur Stunden zuvor hatte der Iran die Waffenruhe mit einem Raketenangriff auf Israel gebrochen

 24.06.2025 Aktualisiert

Kommentar

Antisemitismus hat leider schon lange einen Platz in Deutschland

Vernichtungsfantasien gegen Juden scheinen konsensfähig zu sein, wie die Ereignisse vom Wochenende in Berlin wieder einmal zeigen

von Sigmount A. Königsberg  24.06.2025