Nachruf

»Symbol für das Heldentum Israels«

Ida Nudel (1931–2021)

Die frühere jüdische Bürgerrechtlerin Ida Nudel ist tot. Die aus der Sowjetunion eingewanderte 90-Jährige starb am Dienstag in Israel, wie Staatspräsident Isaac Herzog über Twitter bestätigte. Er würdigte die »Gefangene Zions« als »Symbol für das Heldentum Israels«.

Nudel war in der Sowjetunion eine Galionsfigur des Kampfes für die Rechte der Juden und insbesondere ihr Recht auf Ausreise. Sie hatte nach mehrjähriger Haft in sowjetischen Arbeitslagern mithilfe internationaler Bemühungen 1987 nach Israel auswandern können.

Die Wirtschaftswissenschaftlerin hatte zuvor jahrelang versucht, die Sowjetunion zu verlassen und zu ihrer in Israel lebenden Schwester Elena Friedman zu ziehen. Sie wurde 1978 weltweit bekannt, als sie am Balkon ihrer Wohnung in Moskau ein Transparent mit der Aufschrift befestigte: »KGB, gib mir ein Visum für Israel«. Sie kam danach wegen »anti-sowjetischen Verhaltens« in ein Gefangenenlager.

Im Oktober 1987 wurde sie auf dem internationalen Flughafen bei Tel Aviv von mehreren tausend Israelis jubelnd in Empfang genommen. Der damalige Staatspräsident Chaim Herzog - Vater des heutigen Präsidenten - bezeichnete Nudel als »Symbol in der Geschichte Israels«. Ihr Charakter und ihr Kampf belege »das Wunder des jüdischen Erwachens in der Sowjetunion«.

Der damalige Ministerpräsident Izchak Schamir nannte die Ausreise der Dissidentin einen »Sieg der menschlichen Willenskraft über die Grausamkeit der großen Supermacht«. Nudel dankte vielen westlichen Regierungen, darunter auch der deutschen Bundesregierung, dass sie sich für sie eingesetzt hatten.

Nach ihrer Einwanderung setzte Ida Nudel sich nach Medienberichten für die Betreuung von Immigrantenkindern in Schulhorten ein.

Israel/Gaza

Freude, Erleichterung und bange blicke in die Zukunft

Am 471. Tag des Gaza-Krieges sind drei israelische Geiseln freigelassen worden. Zudem ist eine Waffenruhe in Kraft getreten. Frieden ist aber noch lange nicht in Sicht

 19.01.2025

Abkommen

Hamas: Die nächsten vier Geiseln sollen am Samstag freikommen

Wie belastbar die Aussage der palästinensischen Terroristen ist, ist schwer abschätzbar

 19.01.2025

Kommentar

Bleibt stark, Emily, Romi und Doron!

Die drei jungen Frauen sind endlich in Israel. Emily Damari gab nach ihrer Freilassung ein Zeichen, das ihren Schmerz zeigt – aber viel mehr noch ihre Kraft

von Katrin Richter  19.01.2025

Schoa-Gedenken

Scholz: »Jüdisches Leben, das ist Deutschland«

Bei einer Gedenkveranstaltung in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt sagt der Bundeskanzler 80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz: »Ich trete jedem Schlussstrich entgegen«

 19.01.2025

USA

Biden: Geiselfreilassung wichtiger Schritt, mehr Einsatz nötig

Der US-Präsident begrüßt die Freilassung von israelischen Geiseln – und mahnt, dass der Friedensprozess langwierig bleibt

 19.01.2025

Gedenken

Kinos erinnern bundesweit an Befreiung von Auschwitz

»Holocaust« und »Schindlers Liste«, »Die Ermittlung« oder »Aus einem deutschen Leben« - viel Filme behandeln die Vernichtung der Juden in KZs wie Auschwitz. Und können auch beitragen, Geschichte nie zu vergessen

 19.01.2025

Dokumentation

»Was bedeutet Auschwitz heute noch für Deutschland?«

Am Sonntag gedachte die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main des 80. Jahrestages der Befreiung des KZ Auschwitz. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, hielt eine Gastrede

 19.01.2025

Berlin

Scholz nach Freilassung erster Geiseln: »Tag der Freude«

Der Kanzler und die Außenministerin reagieren erleichtert auf die Freilassung der ersten drei Geiseln durch die Terrororganisation Hamas

 19.01.2025

BSW

Lüdersʼ Märchen

Der vermeintliche Nahostexperte Michael Lüders könnte bald für das Bündnis Sahra Wagenknecht im Bundestag sitzen. Wofür steht er?

von Ralf Balke  19.01.2025