Potsdam

»Flut antisemitischer Vorfälle« in Brandenburg

Brandenburgs Antisemitismusbeauftragter Andreas Büttner Foto: imago images/Christian Spicker

Brandenburgs Antisemitismusbeauftragter Andreas Büttner sieht eine »wahre Flut antisemitischer Vorfälle« in seinem Bundesland. Die Bandbreite reiche von Schmierereien und antisemitischen Codes bis zu Angriffen auf Personen, sagte der frühere Linken-Landtagsabgeordnete dem »Tagesspiegel« (Dienstag/Print). So sei in der Landeshauptstadt Potsdam ein jüdischer Rabbiner beim Gang durch die Innenstadt von Jugendlichen bedrängt worden, die immer wieder »Free Palestine« gerufen hätten.

Man mache es sich zu einfach, wenn man die Politik der israelischen Regierung für steigenden Antisemitismus verantwortlich mache, sagte der 52-Jährige: »Wenn vor Synagogen in Deutschland demonstriert wird, ist das kein legitimer Protest gegen die israelische Regierung.«

Gleichzeitig mache diese viele Fehler und trage zu einer Verschlechterung des Ansehens Israels in der Welt bei. Büttner kritisierte etwa die Aussage des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu, ein »Groß-Israel« schaffen zu wollen. Der Krieg gegen die Hamas sei ein Krieg gegen eine Terrororganisation: »Er sollte nicht auf Landgewinne zielen.«

Büttner wird aus seiner eigenen Partei angefeindet

Büttner wird den Angaben zufolge aus seiner eigenen Partei für seine Position angefeindet: »Ich erlebe abartige Beleidigungen von Parteimitgliedern.« Einige hätten einen Antrag auf Parteiausschluss gestellt.

Im Jahr 2024 verzeichnete die Fachstelle Antisemitismus Brandenburg insgesamt 484 antisemitische Vorfälle im Land. Das war ein Anstieg um mehr als ein Viertel beziehungsweise um 107 Fälle im Vergleich zum Vorjahr. epd

Genf

Francesca Albanese verteidigt Hamas unverblümt – NGO fordert Konsequenzen

»Es ist entscheidend, dass man versteht, dass man bei Hamas nicht unbedingt an Halsabschneider denken sollte«, sagt die UNO-Berichterstatterin. Für UN Watch ist das Maß voll

von Imanuel Marcus  19.08.2025

Meinung

Diktatfrieden abgewandt?

Das Treffen zwischen Donald Trump, Wolodymyr Selenskyj und europäischen Spitzenpolitikern lief besser als erwartet. Doch es ist fraglich, wie lange die Erleichterung anhält

von Nils Kottmann  19.08.2025

Schweiz

Ein Mandat, das für Irritationen sorgt

Der World Jewish Congress fordert von der UBS mehrere Milliarden Dollar Entschädigung und holt dafür Urs Rohner, Ex-Verwaltungsratspräsident der früheren Credit Suisse, ins Boot

 19.08.2025

Statistik

Thüringen zählt die meisten antisemitischen Vorfälle im Osten

Verunstaltete Stolpersteine, judenfeindliche Sprüche an Wänden, Bedrohungen: Antisemitismus hat in Thüringen einen neuen Höchststand erreicht. Besonders beunruhigend seien laut des Jahresberichts der Meldestelle RIAS neue Entwicklungen

von Jonas Grimm  19.08.2025

Berlin

Cyber-Attacke auf Justizsenatorin Badenberg

Die Hacker gaben sich als ranghoher Vertreter des Zentralrats der Juden aus

 19.08.2025

Washington D.C.

US-Justizministerium will Kongress Epstein-Akten übergeben

Die Affäre um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein beschäftigt auch Jahre nach dessen Tod die USA

 19.08.2025

Interview

»Der erste Angriff mit physischer Gewalt«

In Bad Homburg wurde der Chabad-Rabbiner Shalom Dovber Rabinowitz in einem Einkaufzentrum angegriffen – vor den Augen seiner Kinder

von Helmut Kuhn  19.08.2025

Frankfurt am Main

Jüdischer Gemeindevorsitzender: Israel wird dämonisiert

Niemand könne ernsthaft bestreiten, dass die Lage im Gaza-Streifen entsetzlich sei. Verantwortlich hierfür sei jedoch die Hamas, die diese Situation vorsätzlich herbeigeführt habe, so Graumann

 18.08.2025

Krieg

Alaska-Gipfel mit Trump: Wie Putin sich durchsetzte

Zunächst sieht es so aus, als habe das Treffen zwischen US-Präsident Trump und Russlands Staatschef Putin kaum ein Ergebnis gebracht. Doch am Tag danach wird deutlich: Es gibt einen Sieger

von Ulrich Steinkohl  18.08.2025 Aktualisiert