Berlin

Festnahmen bei propalästinensischer Demonstration in Neukölln

Immer wieder finden auf dem Hermannplatz israelfeindliche Proteste statt: Kundgebung im Mai 2021 Foto: imago images/Achille Abboud

Vor dem Hintergrund des Nahostkonfliktes haben am Mittwochabend rund 200 Menschen in Berlin-Neukölln unter dem Motto »#SaveSheikJarrah#FreeGaza« demonstriert. Die Stimmung sei »stark emotionalisiert« gewesen, teilte die Berliner Polizei am Donnerstag mit.

Die Teilnehmer hätten sich teilweise nicht an die Hygieneschutzmaßnahmen gehalten. Nach mehreren vergeblichen Aufforderungen an die Demonstranten, die Hygieneregeln einzuhalten, habe es Freiheitsbeschränkungen bei 14 Personen sowie sechs vorläufige Festnahmen gegeben.

»Versuche des Einwirkens durch die Versammlungsleitung blieben ohne Erfolg, auch Durchsagen der Polizei, davon auch mehrere in arabischer Sprache, blieben von Teilen der Versammlungsteilnehmenden unbeachtet«, erklärte die Polizei. Auf die Durchsagen sei teilweise mit polizeifeindlichen Sprechchören reagiert worden.

Nachdem auch das gezielte Ansprechen von Menschen, die sich nicht an die vorgeschriebenen Hygieneschutzmaßnahmen hielten, ohne Erfolg verlief, habe die Polizei Einzelpersonen aus der Versammlung geholt.

Dabei sei es seitens einzelner Teilnehmer zu Straftaten wie Widerstand, Tätlichen Angriff, Gefangenenbefreiung und Beleidigung gekommen. Die Polizei habe gegen 20 Personen Straf- und Ordnungswidrigkeitenanzeigen eingeleitet. Zwei Polizeibeamte seien bei dem Einsatz leicht verletzt worden. epd

Meinung

Entfremdete Heimat

Die antisemitischen Zwischenfälle auf deutschen Straßen sind alarmierend. Das hat auch mit der oftmals dämonisierenden Berichterstattung über Israels Krieg gegen die palästinensische Terrororganisation Hamas zu tun

von Philipp Peyman Engel  16.10.2025

Washington

Trump droht Hamas mit dem Tod

Die palästinensische Terrororganisation will ihre Herrschaft über Gaza fortsetzen. Nun redet der US-Präsident Klartext

von Anna Ringle  16.10.2025

Erinnerung

Gedenken an erste Deportationen aus Berlin am »Gleis 17«

Deborah Hartmann, Direktorin der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, warnte mit Blick auf das Erstarken der AfD und wachsenden Antisemitismus vor einer brüchigen Erinnerungskultur

 16.10.2025

Jakarta

Zwischen Schalom und Boykott

Staatschef Subianto hatte zuletzt Friedensbotschaften an Israel ausgesendet. Bei den Turnweltmeisterschaften in Jakarta sind israelische Sportler hingegen nicht willkommen

von Michael Thaidigsmann  16.10.2025

Hamburg

Zeuge vermittelte Kontakt vor Entführung der Block-Kinder

Wie kamen die mutmaßlichen Entführer in Kontakt mit der Familie Block? Diese Frage beschäftigt das Landgericht Hamburg derzeit im Prozess. Eine israelische Sicherheitsfirma spielt weiterhin eine Rolle

von Stephanie Lettgen  16.10.2025

Meinung

Amichai Chikli: Ein Minister gegen die Diaspora

Statt die Beziehungen zu den Juden außerhalb Israels zu pflegen, gefährdet der Diasporaminister diese. Jüngstes Beispiel: Auf Einladung des Likud-Politikers besucht derzeit der britische Rechtsextremist Tommy Robinson den jüdischen Staat

von Ruben Gerczikow  16.10.2025

Nachruf

Freund der Freiheit, Freund Israels

Richard Herzinger war ein lebenslanger Streiter gegen Autoritarismus und Antisemitismus. Nun ist der Publizist und Ausnahme-Intellektuelle im Alter von 69 Jahren gestorben

von Marko Martin  16.10.2025

Nahost

Trump zeigt Verständnis für mutmaßliche Hamas-Hinrichtungen

Videos sollen zeigen, wie Hamas-Mitglieder brutal mit Rivalen abrechnen. In Ramallah spricht man von »abscheulichen Verbrechen«. Israel sieht aus anderen Gründen einen Verstoß gegen die Waffenruhe

 16.10.2025

Hochschulen

Jüdische Studenten fordern mehr Schutz vor Antisemitismus

Seit dem 7. Oktober hat der Antisemitismus an Hochschulen deutlich zugenommen. Was können Universitäten tun? Die JSUD hat einen Katalog veröffentlicht

von Nikolas Ender  16.10.2025