Streit über Katar-Sponsering

FC-Bayern-Präsident kündigt Konsequenzen an

Herbert Hainer, Präsident des FC Bayern München, am 25. November 2021 bei der Jahreshauptversammlung des Vereins Foto: imago images/Sven Simon

Präsident Herbert Hainer hat nach der turbulenten Jahreshauptversammlung beim FC Bayern München Konsequenzen angekündigt. »Wir analysieren sehr genau, wie es zu diesem Verlauf der Jahreshauptversammlung kommen konnte«, sagte er dem »Kicker« (Montag). »Wir werden daraus lernen, und es steht fest, dass wir die Kommunikation mit unseren Mitgliedern überdenken und intensivieren werden.« Er habe zudem mit drei Mitgliedern, die nicht mehr zu Wort gekommen waren, nachdem er die Versammlung für beendet erklärt hatte, inzwischen Kontakt aufgenommen und Gespräche vereinbart.

Der 67-Jährige war insbesondere wegen der Auseinandersetzung um das Streitthema Katar-Sponsoring am Donnerstagabend mit Buhrufen und »Hainer raus«-Rufen etlicher Mitglieder konfrontiert worden. Völlig aus dem Ruder lief die Stimmung, als Hainer die Versammlung beendete, obwohl noch Mitglieder auf der Liste der Wortbeiträgen standen. Ehrenpräsident Uli Hoeneß hatte das Treffen im Audi Dome als »die schlimmste Veranstaltung, die ich je beim FC Bayern erlebt habe«, bezeichnet.

ANTRAG Auslöser für den Unmut war der Umgang des Clubs mit dem Antrag von Mitglied Michael Ott. Er wollte, dass der Verein auf ein Ende der Sponsorenbeziehung mit der Fluglinie Qatar Airways hinwirkt. Der Antrag war schließlich nicht zugelassen worden. Auch mit Ott hat Hainer inzwischen ein persönliches Gespräch vereinbart.

Mitglied Michael Ott wollte, dass der Verein auf ein Ende der Sponsorenbeziehung mit der Fluglinie Qatar Airways hinwirkt.

Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, hatte zuvor Kritik an den Geschäftsbeziehungen des FC Bayern München mit dem Golfstaat Katar geäußert.

«Die Kritikpunkte an Katar gehen in zwei Richtungen: Zum einen werden Terrororganisationen wie Hamas von Katar finanziell unterstützt, auch der Iran wird unterstützt, der es sich auf die Fahne geschrieben hat, Israel zu vernichten. Und zum anderen sind vielen Medienberichten anlässlich der WM 2022 zufolge die Arbeitsbedingungen auf den Baustellen zumindest fragwürdig», sagte Schuster der «Süddeutschen Zeitung» (Donnerstag). dpa

Kirchen

Theologe Staffa kritisiert Apartheidsbeschluss des Weltkirchenrates

Der Apartheidsvorwurf sei einfach falsch, sagte der christliche Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christen und Juden beim Deutschen Evangelischen Kirchentag

von Stephan Cezanne  01.07.2025

Berlin

Schuster: Vernichtungsfantasien des Mullah-Regimes gegen Israel und Juden nicht mehr kleinreden

In Dänemark wurde ein Spion festgenommen, der für den Iran jüdische und pro-israelische Ziele ausspioniert haben soll - darunter auch den Zentralrat der Juden

 01.07.2025

Festnahme

Spion soll für Iran jüdische Einrichtungen in Deutschland ausgespäht haben

Der Tatverdächtige wurde in Dänemark festgenommen

von Nils Kottmann  01.07.2025 Aktualisiert

USA

82-Jährige stirbt nach Angriff von Boulder

Die Frau erlag ihren schweren Verletzungen. Die Anklage gegen den Täter soll nun erweitert werden

 01.07.2025

Nahost

Israel: Wir stehen kurz vor Abschluss des Einsatzes in Gaza

US-Präsident Donald Trump sagte jüngst, dass es bald im Gaza-Krieg eine Waffenruhe geben könnte. Auch Israels Verteidigungsminister Katz äußert sich nun optimistisch

 30.06.2025

Debatte

Anti-Israel-Parolen: USA entziehen britischer Band Visa

Ein britischer Festivalauftritt mit israelfeindlichen Parolen wird live von der BBC übertragen. Der Sender steht unter Druck – und die USA kündigen an, der Band die Einreise zu verweigern

 30.06.2025

Interview

Nuklearforscher: »Das iranische Atomprogramm neu aufzubauen, wird Jahre dauern«

Georg Steinhauser über die israelischen und amerikanischen Schläge gegen Atomanlagen im Iran, die Eigenschaften von Uran-235 und mögliche Szenarien für die Zukunft

von Michael Thaidigsmann  30.06.2025

Israel

Früherer Geheimdienstchef der israelischen Armee: Jerusalem musste das Atomprogramm der Mullahs stoppen

Im Juni 1981 war Amos Yadlin an der Zerstörung von Saddam Husseins Kernreaktor beteiligt. Nun hat er ausführlich über Israels Präventivschlag gegen das Mullah-Regime und den angeblichen »Völkermord« in Gaza Auskunft gegeben

von Imanuel Marcus  30.06.2025 Aktualisiert

Drohung

Iranische Zeitung fordert Todesstrafe gegen IAEA-Chef Grossi

Das staatliche Propagandablatt wirft Rafael Grossi vor, für Israel spioniert zu haben

 30.06.2025