Justiz

Fall Ofarim: Leipziger Gericht gibt Prozessbeginn bekannt

Gil Ofarim Foto: imago/Future Image

Justiz

Fall Ofarim: Leipziger Gericht gibt Prozessbeginn bekannt

Der Musiker muss sich wegen mutmaßlicher falscher Verdächtigung und Verleumdung verantworten

 11.09.2023 16:43 Uhr

In Leipzig beginnt am 7. November vor der 6. Strafkammer des Landgerichts der Prozess gegen Gil Ofarim. Der Rockmusiker muss sich gut zwei Jahre nach einem Vorfall in einem Leipziger Hotel wegen mutmaßlicher falscher Verdächtigung und Verleumdung verantworten, wie das Landgericht am Montag in Leipzig mitteilte.

Das Gericht bestätigte damit den im Sommer angekündigten Verhandlungsbeginn. Bis Anfang Dezember sind neun weitere Prozesstermine angekündigt. (AZ: 6 KLs 607 Js 56884/21)

Ofarim hatte Anfang Oktober 2021 einem Leipziger Hotelmitarbeiter antisemitische Äußerungen vorgeworfen und damit eine deutschlandweite Diskussion ausgelöst. Die Ermittlungen gegen den Mitarbeiter wurden eingestellt. Er ist nun Nebenkläger im Prozess.

Die Staatsanwaltschaft Leipzig hatte bereits im März 2022 Anklage gegen Ofarim erhoben. Die Hauptverhandlung sollte im Oktober 2022 beginnen, war aber überraschend abgesagt worden. Begründet wurde dies unter anderem mit einer »Fürsorgepflicht für den Angeklagten«.

Ofarims Verteidiger hatten dem Landgericht vorgeworfen, eine rechtsstaatliche Wahrheitsfindung stehe nach ihrem Eindruck nicht im Vordergrund. Zugleich sei eine »mediale und politische Vorverurteilung« zu befürchten. Der Beschuldigte ist der Sohn des bekannten israelischen Sängers Abi Ofarim (1937-2018). epd

Die Verhandlungen vor dem Landgericht Leipzig sind für den 7., 8., 14., 15., 16., 28., 29. und 30. November sowie für den 6. und 7. Dezember jeweils ab 9 Uhr angesetzt.

Medien

Merz: Habe mich mit Begriff Staatsräson immer schwergetan

Den Begriff in Bezug auf das deutsche Verhältnis zu Israel hat die damalige Kanzlerin Angela Merkel geprägt. Ihr Nachfolger erklärt nun, wie er dazu steht

 18.10.2025

Israel

Warum ich meine gelbe Schleife nicht ablege

Noch immer konnten nicht alle Angehörigen von Geiseln Abschied von ihren Liebsten nehmen

von Sophie Albers Ben Chamo  17.10.2025

Tel Aviv/Birmingham

Ex-Geisel zu Ausschluss von Maccabi-Fans: »Schämt euch!«

Emily Damari kritisiert den Ausschluss von Fans des Fußballvereins Maccabi Tel Aviv vom Europacupspiel bei Aston Villa. Sie spricht von einer »unerhörten Entscheidung«

 17.10.2025

Berlin/Ankara

Wadephul setzt auf Wiederannäherung von Türkei und Israel

Der deutsche Außenminister ist zum Antrittsbesuch in Ankara eingetroffen. Er sieht sich in einer Rolle der klassischen Diplomatie. Das gilt auch für das schwierige Verhältnis des Gastgebers zum jüdischen Staat

 17.10.2025

Meinung

Das moralische Versagen der Linken

Wenn Antisemitismus offen auf der Straße marschiert, dann hört man aus den linken Reihen: nichts.

von Nicole Dreyfus  17.10.2025

München

Wegen »Hitlergruß«-Collage: AfD-Mann Bystron verurteilt

Der Politiker teilt eine Fotomontage in sozialen Medien. Zu sehen: unter anderem Angela Merkel mit erhobenem Arm und ausgestreckter Hand

 17.10.2025

New York

Bürgermeisterkandidat bezichtigt Israel eines Völkermords

Der Demokrat Zohran Mamdani will das Land außerdem »nicht als jüdischen Staat« anerkennen

 17.10.2025

Interview

»Völkermörder!«: Nach dem Linken-Eklat in Neukölln - Jetzt spricht Bat Yams Bürgermeister

Bat Yams Bürgermeister Tzvika Brot wurde bei einem Besuch in Berlin-Neukölln von Fraktionschef der Linkspartei als Völkermörder beschimpft. Im Interview spricht er über den Vorfall und die Zusammenarbeit zwischen deutschen und israelischen Kommunen

von Detlef David Kauschke  17.10.2025

Reisen

Israelischer Reisepass verliert an Wert

Visafrei können Israelis in nur noch 165 Staaten der Welt reisen. Wie sieht es mit den Inhabern deutscher Pässe aus?

 17.10.2025