Innenpolitik

Faeser: »Nährboden für rechtsextreme Gewalt austrocknen«

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) bei ihrer Rede im Bundestag Foto: imago images/photothek

Der Messengerdienst Telegram hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zufolge auf Forderungen zur Löschung von Hass-Botschaften reagiert. Von 68 gemeldeten, zu löschenden Seiten seien 64 gelöscht worden, sagte Faeser am Mittwoch im Bundestag. Darunter seien Gruppen gewesen, in denen Kommunalpolitikern gedroht wurde. Dies sei ein Anfang, sagte Faeser. Sie werde weiter darauf drängen, dass das Unternehmen den gesetzlichen Verpflichtungen nachkommt.

Telegram ist nach dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz verpflichtet, strafrechtlich relevante Inhalte zu löschen und muss sie seit dem 1. Februar auch dem Bundeskriminalamt melden. Faeser bemüht sich seit ihrem Amtsantritt im Dezember, dass das Unternehmen dem nachkommt. Insbesondere bei Telegram kursierten in Chatgruppen von Rechtsextremen und Verschwörungstheoretikern Mord- und Gewaltdrohungen, unter anderem auch gegen Politiker.

JAHRESTAG Faeser sprach in einer Aktuellen Stunde des Parlaments anlässlich des bevorstehenden zweiten Jahrestags des rassistisch motivierten Anschlags in Hanau. Am 19. Februar 2020 hatte Tobias R. in Hanau aus rassistischen Motiven neun Menschen mit ausländischen Wurzeln erschossen und zahlreiche weitere Menschen verletzt. Anschließend erschoss er auch seine Mutter und nahm sich selbst das Leben.

Dieser Anschlag sei nicht aus dem Nichts gekommen, sagte Faeser und verwies auf Gewalt und Terrortaten Rechtsextremer zuvor, unter anderem die Brandanschläge in Mölln, Solingen und Hoyerswerda, den Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke und den Anschlag auf die Synagoge in Halle.

»Wir setzen alles daran, den Nährboden für rechtsextreme Gewalt auszutrocknen«, sagte Faeser und kündigte erneut ein Maßnahmenpaket gegen Rechtsextremismus an. Man werde Finanzströme von Rechtsextremisten verfolgen und ihnen Einnahmequellen nehmen sowie ihnen sehr konsequent die Waffen entziehen. Erneut kündigte sie auch ein Demokratiefördergesetz an, das die Bildungs- und Aufklärungsarbeit zivilgesellschaftlicher Organisationen finanziell besser absichern soll. epd

Wien

EBU: Boykott hat keine Folgen für Finanzierung des ESC 2026

Der Gesangswettbewerb steht unter Druck. Die Boykott-Welle hat laut der Europäischen Rundfunkunion aber keine Auswirkungen auf dessen Finanzierung. Es werden aktuell rund 35 Staaten erwartet

 05.12.2025

Offenbach

Synagoge beschmiert, Kinder durch Graffiti eingeschüchtert

Rabbiner Mendel Gurewitz: »Ich war der Meinung, dass wir hier in Offenbach mehr Toleranz zwischen den unterschiedlichen Kulturen und Religionen haben als etwa in Frankfurt oder in anderen Städten.«

 05.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  05.12.2025

Washington D.C.

Trump plant Übergang in Phase II des Gaza-Abkommens

Der nächste große Schritt erfolgt dem Präsidenten zufolge schon bald. Ein »Friedensrat« soll noch vor Weihnachten präsentiert werden

 05.12.2025

Berlin

Linken-Chef empört über Merz-Reise zu Netanjahu

Jan van Aken regt sich darüber auf, dass er Bundeskanzler Ministerpräsident Netanjahu treffen wird

 05.12.2025

Köln

Trotz Kritik: Sophie von der Tann erhält Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis

»Keine Auszeichnung für Propaganda und Antisemitismus« steht während der Preisvergabe auf einem Transparent, das Demonstranten vor dem WDR-Funkhaus tragen

 05.12.2025

Genf

Entscheidung gefällt: Israel bleibt im Eurovision Song Contest

Eine Mehrheit der 56 Mitgliedsländer in der European Broadcasting Union stellte sich am Donnerstag gegen den Ausschluss Israels. Nun wollen Länder wie Irland, Spanien und die Niederlande den Musikwettbewerb boykottieren

von Michael Thaidigsmann  04.12.2025

Medien

»Die Kritik trifft mich, entbehrt aber jeder Grundlage«

Sophie von der Tann wird heute mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis geehrt. Bislang schwieg sie zur scharfen Kritik an ihrer Arbeit. Doch jetzt antwortete die ARD-Journalistin ihren Kritikern

 04.12.2025

Karlsruhe/München

Mutmaßlicher Huthi-Terrorist angeklagt

Ein Mann soll für die Terrororganisation im Jemen gekämpft haben. Deutschlands oberste Anklagebehörde will ihn vor Gericht sehen

 04.12.2025