Erdogan nennt Israel nach Besuch in Berlin erneut »Terrorstaat« - und prohezeit das Ende des jüdischen Staates

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Foto: imago images/SNA

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Israel nach seinem Deutschland-Besuch erneut als »Terrorstaat« bezeichnet. »Der Verantwortliche dieses Terrorstaates derzeit hat das israelische Volk zum Aufschrei und zum Aufstand gegen sich selbst gebracht.

Deshalb steht sein Ende nah«, sagte Erdogan mit Bezug auf den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Samstag laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu.

Den Westen und Deutschland brachte er in Verbindung mit den Kreuzfahrern, ohne zu erläutern, was er damit genau meinte. Westliche Regierungen und die »imperialistische Kreuzfahrerstruktur« unterschieden sich nicht voneinander.

»Dies habe ich leider bei meinem Besuch gestern Abend gesehen. Das habe ich beim Präsidenten gesehen und auch in dem Anderen«, sagte Erdogan. Er hatte am Freitag Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier sowie Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin getroffen.

Der Besuch des türkischen Präsidenten war wegen dessen verbaler Attacken gegen Israel im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg massiv umstritten. Erdogan hatte die Ermordung vieler Hundert israelischer Zivilisten beim Terrorangriff am 7. Oktober zwar verurteilt, die dafür verantwortliche Hamas aber später als »Befreiungsorganisation« bezeichnet.

Er unterstellte Israel im Gespräch mit Scholz in Berlin, »Geiseln« zu halten. Am Samstag forderte er Deutschland auf, sich für die Befreiung von »10.000 von Israel genommenen Geiseln« zu engagieren. Auf was Erdogan sich damit bezog, war völlig unklar. Laut den Vereinten Nationen waren im Juli dieses Jahres 1500 Palästinenser in israelischen Gefängnissen inhaftiert.

Die islamistische Terrororganisation Hamas aus dem Gazastreifen hatten Israel am 7. Oktober angegriffen und etwa 1200 Menschen umgebracht. Zugleich wurden rund 240 Menschen als Geiseln verschleppt. Daraufhin begann Israel Luftangriffe, um seine Bürger zu schützen und Ende Oktober eine Bodenoffensive im Gazastreifen. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Terroristen bislang mehr als 11.500 Menschen getötet. Unabhängig überprüft werden können diese Angaben nicht.

Australien

Polizei: Angreifer in Sydney waren Vater und Sohn 

Weitere Details des judenfeindlichen Terroranschlags werden bekannt

von Denise Sternberg  14.12.2025

Hintergrund

Der Held von Sydney

Laut australischen Medien handelt es sich um einen 43-jährigen muslimischen Vater von zwei Kindern, der einen Laden für lokale Produkte betreibt

 14.12.2025

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit gegen Judenhass vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Kommentar

Müssen immer erst Juden sterben?

Der Anschlag von Sydney sollte auch für Deutschland ein Weckruf sein. Wer weiter zulässt, dass auf Straßen und Plätzen zur globalen Intifada aufgerufen wird, sollte sich nicht wundern, wenn der Terror auch zu uns kommt

von Michael Thaidigsmann  14.12.2025

Meinung

Blut statt Licht

Das Abwarten, Abwiegeln, das Aber, mit dem die westlichen Gesellschaften auf den rasenden Antisemitismus reagieren, machen das nächste Massaker nur zu einer Frage der Zeit. Nun war es also wieder so weit

von Sophie Albers Ben Chamo  14.12.2025 Aktualisiert

Anschlag in Sydney

Felix Klein: »Von Terror und Hass nicht einschüchtern lassen«

Zwei Männer töten und verletzen in Sydney zahlreiche Teilnehmer einer Chanukka-Feier. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung äußert sich zu der Tat

 14.12.2025

Terror in Sydney

Zivilist entwaffnet Angreifer und wird als »Held« gefeiert

Zwei Männer schießen auf Teilnehmer einer Chanukka-Feier in Sydney: Es gibt Tote und Verletzte. Ein Video soll nun den mutigen Einsatz eines Passanten zeigen

 14.12.2025

Australien

Merz: »Angriff auf unsere gemeinsamen Werte«

Bei einem Anschlag auf eine Chanukka-Feier in der australischen Metropole gab es viele Tote und Verletzte. Der Bundeskanzler und die Minister Wadephul und Prien äußern sich zu der Tat

 14.12.2025 Aktualisiert

Terror in Sydney

Zentralrat der Juden: »In Gedanken bei den Betroffenen«

Der Zentralrat der Juden und weitere jüdische Organisationen aus Deutschland äußern sich zu dem Anschlag auf eine Chanukka-Feier im australischen Sydney

 14.12.2025 Aktualisiert