Einspruch

Einigkeit beim Thema Belarus

Alexander Friedman Foto: privat

Während seines Treffens mit der belarussischen Oppositionsführerin Tichanowskaja am vergangenen Freitag erklärte der niederländische Ministerpräsident Rutte, dass er den Europäischen Rat noch nie so einig gesehen habe wie aktuell beim Thema Belarus: Außer dem bereits verhängten Flugverbot plane die EU drastische Wirtschaftssanktionen, die das Lukaschenko-Regime deutlich stärker treffen sollen.

Nach der gefälschten Präsidentschaftswahl vom 9. August 2020 und dem Ausbruch der Massenproteste hat der von Moskaus Gnaden abhängige belarussische Diktator mehrfach rote Linien überschritten: Politische Gegner wurden festgenommen, Demonstranten brutal misshandelt und sogar getötet, unabhängige Medien zerschlagen. Tausende Belarussen und Belarussinnen mussten das Land verlassen. Die EU zeigte sich zwar empört, reagierte jedoch langsam und zurückhaltend. Sie beschränkte sich eher auf symbolische Sanktionen.

schwäche Diese seitens der EU als Dia­logangebot gedachte vorsichtige Politik nahm Lukaschenko als Zeichen der Schwäche und Unentschlossenheit von Europäern wahr, die nur reden, aber nie handeln. Von banalen Rachegefühlen getrieben, ordnete der Diktator die Zwangslandung einer Ryanair-Passagiermaschine in Minsk an – einzig und allein, um seinen persönlichen Feind, den Blogger und Aktivisten Roman Protassewitsch, festnehmen zu lassen.

Diesmal jedoch scheint sich Lukaschenko verschätzt zu haben. Durch diese Aktion forderte er die EU heraus und machte aus der andauernden lokalen Belarus-Krise ein europäisches, ja, ein internationales Thema.

Nun ist Lukaschenko kein belarussisches Problem mehr, sondern eine Gefahr für die EU und somit ein wichtiges europäisches Problem. Und die EU zeigt sich entschlossen, dieses Problem lösen zu wollen. Während die bisherigen Sanktionen das Regime zum Umdenken und Einlenken bringen wollten, sollen die geplanten Maßnahmen seinen Zusammenbruch beschleunigen.

Der Autor ist Zeithistoriker in Düsseldorf. Er wurde 1979 in Minsk geboren.

Religion

Rabbiner: Macht keinen Unterschied, ob Ministerin Prien jüdisch ist

Karin Priens jüdische Wurzeln sind für Rabbiner Julian-Chaim Soussan nicht entscheidend. Warum er sich wünscht, dass Religionszugehörigkeit in der Politik bedeutungslos werden sollte

von Karin Wollschläger  19.11.2025

Riad/Istanbul

Scheinbar doch kein Treffen zwischen Witkoff und Hamas-Führer

Es geht um die Umsetzung der nächsten Schritte des Trump-Plans. Den zentralen Punkt der Entwaffnung der Hamas lehnt die Terrororganisation ab

 19.11.2025 Aktualisiert

Berlin

450 Einsatzkräfte schützen jüdische Einrichtungen

Zudem seien im laufenden Jahr zwei Millionen Euro in bauliche Sicherheitsleistungen für jüdische Einrichtungen investiert worden sowie 1,5 Millionen Euro in mobile Sicherheitsleistungen für jüdische Gemeindeeinrichtungen

 19.11.2025

Washington D.C.

Saudi-Arabien offen für besseres Verhältnis zu Israel

US-Präsident Trump will, dass die Saudis einem Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen mit dem jüdischen Staat beitreten

 19.11.2025

Staatsbürgerschaft

Terrorunterstützer: Berlin entzieht Palästinenser den deutschen Pass

Kurz nach seiner Einbürgerung hatte der Mann Sympathiebekundungen für die Hamas verbreitet

 19.11.2025

Hamburg

Block-Prozess: Israelischer Firmenchef vernommen

Die Block-Kinder sollen an Silvester 2023/24 von einer israelischen Sicherheitsfirma aus der Obhut ihres Vaters entführt worden sein. Nun hat der Firmenchef bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt

von Bernhard Sprengel, Sebastian Engel  18.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  18.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten beschmieren Kanzleramt

Die Täter, ein Mann und eine Frau, befinden sich bereits wieder auf freiem Fuß

 18.11.2025

Meinung

Die Schönwetterfreunde Israels sind zurück! 

Die Wiederaufnahme der Waffenexporte ist richtig und notwendig. Doch das ändert nichts daran, dass die Bundesregierung das Vertrauen Israels und vieler Juden vorerst verloren hat

von Sarah Cohen-Fantl  18.11.2025 Aktualisiert