Justiz

»Ein Teil meines Herzens ist mit Susanna gegangen«

Susannas Mutter am Rande des Prozesses heute Vormittag in Wiesbaden Foto: dpa

Justiz

»Ein Teil meines Herzens ist mit Susanna gegangen«

Im Prozess um die Ermordung der jüdischen Schülerin berichtete die Mutter unter Tränen von ihrem Schmerz

 02.07.2019 18:29 Uhr

Im Prozess um die Ermordung der jüdischen Schülerin Susanna aus Mainz hat die Mutter des Opfers unter Tränen gesagt, die Tat sei durch nichts wieder gut zu machen. »Ich habe bereits lebenslänglich bekommen, obwohl ich keine Schuld trage«, sagte Susannas Mutter am Dienstag nach den Plädoyers vor dem Wiesbadener Landgericht.

Für den Angeklagten gebe es keine gerechte Strafe. Sie habe bis heute nicht verstanden, warum ihre Tochter sterben musste.

NEBENKLÄGERIN »Ein Teil meines Herzens ist mit Susanna gegangen«, sagte die Nebenklägerin. Sie berichtete, dass sie sich ein halbes Jahr lang nicht getraut habe, das Zimmer ihrer Tochter zu betreten. Erst als alle Habseligkeiten in Kartons verstaut worden waren, habe sie sich hinein gewagt. Das Zimmer sei nun für Susannas kleine Schwester neu gestaltet worden.

Ali B. ist angeklagt, Susanna vor mehr als einem Jahr im Wiesbadener Stadtteil Erbenheim vergewaltigt und ermordet zu haben. Zum Prozessauftakt hat der 22-Jährige gestanden, die 14-jährige Schülerin getötet zu haben. Eine Vergewaltigung bestreitet der Angeklagte.

In seinem Schlusswort entschuldigte sich der Angeklagte wie schon zum Prozessauftakt bei Susannas Mutter und bat um Verzeihung. Er sei bereit, seine Strafe auf sich zu nehmen und bis zum letzten Tag abzusitzen, sagte Ali B. Das Urteil wird für den 10. Juli erwartet. dpa/ja

Belgien

Deutsche Botschaft beendet Partnerschaft mit Gent-Festival

Die Deutsche Botschaft in Brüssel hat nach der Ausladung der Münchner Philharmoniker ihre Zusammenarbeit mit dem Flandern-Festival in Gent eingestellt

von Michael Thaidigsmann  11.09.2025

Debatte

Zentralrat nennt Ausladung Shanis »fatales Signal«

Wer einen Künstler aufgrund seiner Staatsangehörigkeit oder seiner jüdischen Religion ausgrenzt und diskreditiert, trete die Demokratie mit Füßen

 11.09.2025

Berlin

Soziale Medien: »TikTok-Intifada« und andere Probleme

Denkfabrik Schalom Aleikum beschäftigt sich auf einer Fachtagung mit Hass im Netz: »Digitale Brücken, digitale Brüche: Dialog in Krisenzeiten«

 11.09.2025

Urteil

Bundesgerichtshof bestätigt Geldstrafen gegen Höcke

Das Landgericht Halle habe in nicht zu beanstandender Weise festgestellt, dass der AfD-Politiker die verbotene SA-Parole »Alles für Deutschland« und »Alles für« gerufen hat

 11.09.2025

Antisemitismus

Gesetze der Ausgrenzung - Vor 90 Jahren wurden die antijüdischen Nürnberger Gesetze erlassen

Die menschenverachtenden Nürnberger Gesetze bildeten die juristische Legitimation für Entrechtung, Ausgrenzung und Verfolgung von Juden im nationalsozialistischen Deutschland. Erlassen wurden sie vor 90 Jahren

von Jutta Olschewski  11.09.2025

Berlin

Zentralrat: Empathie mit Juden hat »dramatisch abgenommen«

In seinem Tätigkeitsbericht spricht der Zentralrat von einer neuen Dimension des Antisemitismus in Deutschland

 11.09.2025 Aktualisiert

München/Gent

Entsetzen nach Ausladung von Dirigent Shani

Kurz vor ihrem Auftritt werden die Münchner Philharmoniker wegen ihres Dirigenten aus Israel von einem Festival in Belgien ausgeladen. Deutsche Politiker sprechen von Skandal und Schande

 11.09.2025 Aktualisiert

Ulm/Stuttgart

Nach Angriff auf israelisches Unternehmen: Fünf Tatverdächtige in Haft

Zwei Männer und drei Frauen müssen sich auch wegen Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung verantworten

 11.09.2025

Orem

»Politisches Attentat«: Einflussreicher Trump-Anhänger tot

Der rechtskonservative Podcaster Charlie Kirk spricht an einer US-Universität im Freien. Dann fällt ein Schuss. Der US-Präsident verkündet später Kirks Tod

von Anna Ringle, Franziska Spiecker  11.09.2025