Diplomatie

»Ein geeintes Europa ist eine Weltmacht«

Alfred Grosser Foto: dpa

Der deutsch-französische Publizist Alfred Grosser hat die EU aufgerufen, nicht die »gesamte Macht den USA, China und Russland« zu überlassen. »Europa muss den Willen haben, auch ein Player und Partner auf Weltebene zu sein«, sagte der 95-Jährige vor dem EU-Gipfel der »Passauer Neuen Presse« (Freitag). »Nur wenn sich Europa einig zeigt, ist es eine Macht«, aber »ein geeintes Europa ist eine Weltmacht.«

Von der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr erhofft sich Grosser Impulse für den Weg aus der Corona-Krise. Bundeskanzlerin Angela Merkel führe in dieser Krise vorbildlich. »Ich werde nicht der einzige Franzose sein, der ihr nachweint.« Aktuell laufe es gut zwischen Berlin und Paris, meint Grosser. 

PARTNERSCHAFT »Die deutsch-französische Partnerschaft ist besser als alle anderen Beziehungen der EU-Partner«, sagte Grosser. »Beide Seiten arbeiten zusammen, versuchen aktuell nicht, sich gegenseitig zu übertrumpfen.« Er fügte aber hinzu: »Frau Merkel weiß genau, was sie will. Das ist auf französischer Seite nicht so.« 

Der in Frankfurt/Main geborene Grosser war 1933 als Kind mit seiner Familie nach Frankreich emigriert. Er lehrte nach dem Krieg an der Pariser Eliteuniversität Sciences Po und setzte sich für die deutsch-französische Verständigung ein. Dafür genießt der Intellektuelle jüdischer Herkunft auf beiden Seiten des Rheines hohe Anerkennung; er erhielt zahlreiche Auszeichnungen. dpa

Deutschland

Shahak Shapira »superverbittert« über Antisemitismus

Shahak Shapira spricht offen über seinen Frust angesichts von Antisemitismus in Deutschland – und wie er mit politischer Comedy darauf reagiert

 29.12.2025

Analyse

Warum die Anerkennung Somalilands so viel Aufsehen erregt

Das kleine Land am Horn von Afrika hat plötzlich eine große geopolitische Bedeutung. Dafür gibt es gute Gründe

von Ralf Balke  29.12.2025

Kommentar

Wer Glaubenssymbole angreift, will Gläubige angreifen

Egal ob abgerissene Mesusot, beschmierte Moscheen oder verwüstete Kirchen: Politik und Religion werden zurzeit wieder zu einem hochexplosiven Gemisch. Dabei sollte man beides streng trennen

 29.12.2025

Großbritannien

Freigelassener Demokratie-Aktivist rief zum Mord an »Zionisten« auf

Der Brite Alaa Abdel Fattah galt als Held der ägyptischen Demokratiebewegung. Doch nach seiner Freilassung und Ankunft in London kamen judenfeindliche Tweets ans Licht. Jetzt wird seine Abschiebung gefordert

von Christoph Meyer, Johannes Sadek  29.12.2025

Teheran

Iran schießt mit russischer Hilfe drei Satelliten ins All

Im Mullah-Staat machen Gerüchte über einen möglichen neuen Militärkonflikt mit Israel die Runde. Mit Raumfahrtprojekten will das Land Stärke demonstrieren

 28.12.2025

Berlin

Mehr Demonstrationen mit Nahost-Bezug

Auf den Straßen der Hauptstadt ist 2025 weniger demonstriert worden, die Kundgebungen mit Bezug zum Nahen Osten haben jedoch zugenommen

 28.12.2025

Berlin

»Jeder sollte sich überlegen, ob er mit dem Teufel ins Bett geht«

Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, hält Koalitionen mit der AfD auf Länderebene für gefährlich

 27.12.2025

Genua

Italien geht gegen mutmaßliches Hamas-Netzwerk vor

Die Ermittler decken ein Netzwerk zur Unterstützung der islamistischen Terrororganisation auf

 27.12.2025

Berlin

Wadephul: Keine deutsche Beteiligung an Gaza-Stabilisierungstruppe

Er sei dafür, »dass Deutschland eine vermittelnde Rolle einnimmt, um der Sicherheit Israels Rechnung zu tragen«, so der Außenminister

 26.12.2025