Stutthof-Prozess

Ehemaliger KZ-Wachmann hat als Zeuge ausgesagt

Das ehemalige NS-Konzentrationslager Stutthof bei Danzig Foto: imago stock&people

Im Prozess gegen eine ehemalige KZ-Sekretärin vor dem Landgericht Itzehoe hat am Dienstag ein früherer Wachmann des Konzentrationslagers Stutthof ausgesagt. »Es geschah Unrecht, sicher«, sagte der 95-jährige Bruno D. auf eine Frage eines Nebenklagevertreters.

Ob er gewusst habe, dass in dem KZ Menschen getötet und vergast wurden, wollte der Zeuge nicht klar sagen. »Wir haben gar nicht darüber gesprochen«, sagte über den damaligen Kontakt zur SS. Im weiteren Verlauf der Befragung erklärte der ehemalige Wachmann, dass er einmal antreten musste, um die Hinrichtung zweier Häftlinge und eines Soldaten zu beobachten.

Die angeklagte Irmgard F. soll von Juni 1943 bis April 1945 als Zivilangestellte in der Kommandantur des deutschen Konzentrationslagers bei Danzig gearbeitet haben. Die Anklage wirft ihr vor, sie habe als Sekretärin Beihilfe zum systematischen Mord an mehr als 11.000 Gefangenen geleistet. Die Beschuldigte hat sich im Prozess bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Der Zeuge Bruno D. ist bereits rechtskräftig wegen Beihilfe zum Mord in mehr als 5000 Fällen verurteilt worden. Im Juli 2020 hatte das Landgericht Hamburg eine Jugendstrafe von zwei Jahren Haft auf Bewährung gegen ihn verhängt. dpa

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025

Verteidigung

Merz und Pistorius nicht bei Einführung von »Arrow 3«

Die Bundesregierung hatte immer wieder betont, wie wichtig das israelische Raketenabwehrsystem für Deutschlands Sicherheit sei

 03.12.2025

Sydney

Jüdische Organisationen prangern »Geißel« Antisemitismus an

Im Fokus steht dieses Mal Australien. Es ist Gastgeber einer Konferenz der internationalen jüdischen Initiative »J7«. Sie stellt Zahlen zu Judenhass auf dem Kontinent vor - und spricht von historischen Höchstständen

von Leticia Witte  02.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  02.12.2025 Aktualisiert

Philosophie

Hannah Arendt und die Freiheit des Denkens

Die politischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts waren ihr Lebensthema. Sie sah ihre Aufgabe als politische Denkerin darin, die Welt und die Menschen zu verstehen. Die politische Theoretikerin starb vor 50 Jahren

von Jürgen Prause  02.12.2025

Verteidigung

Deutschland stellt Arrow 3 in Dienst

Erstmals kommt das Raketenabwehrsystem außerhalb Israels zum Einsatz

 02.12.2025 Aktualisiert

Interview

»Die Altersarmut bleibt«

Aron Schuster über das Ende des Härtefallfonds, Einmalzahlungen und Gerechtigkeit für jüdische Rentner

von Mascha Malburg  02.12.2025

Meinung

Die neue AfD-Jugendpartei ist kein bisschen weniger extrem

Die »Junge Alternative« wurde durch die »Generation Deutschland« abgelöst. Doch die Neuordnung der AfD-Jugendorganisation diente keineswegs ihrer Entradikalisierung

von Ruben Gerczikow  02.12.2025

Berlin

Zentrum für Politische Schönheit errichtet »Walter Lübcke Memorial« vor CDU-Zentrale

Am Freitag soll außerdem eine Gedenkveranstaltung mit Michel Friedman durchgeführt werden

 02.12.2025