Bildung

»Düsseldorfer Erklärung«: Lehrer und Eltern in NRW mobilisieren gegen Antisemitismus an Schulen

Foto: Getty Images/iStockphoto

Neun Lehrer- und Elternverbände in Nordrhein-Westfalen haben sich in einer gemeinsamem »Düsseldorfer Erklärung« verpflichtet, Antisemitismus an Schulen dauerhaft entgegenzuwirken. Seit dem Terroranschlag der islamistischen Hamas auf Israel vom 7. Oktober sähen sich Jüdinnen und Juden weltweit, auch in Deutschland, einem enorm gesteigerten Antisemitismus gegenüber, heißt es in der am Freitag veröffentlichten Erklärung.

»Auf deutschen Straßen wird offen Antisemitismus artikuliert und propagiert. In den sozialen Medien entfaltet sich der Judenhass ungehemmt.« Längst sei der Antisemitismus auch in den Schulen angekommen und habe alle sozialen Milieus durchdrungen - von links bis rechts, in der Wissenschaft ebenso wie in der Kultur und der Jugendkultur.

Aufgabe der Schulen sei es, aufzuklären über die zerstörerische und demokratiefeindliche Wirkung menschenverachtender Ideologien, heißt es weiter. Schulen müssten über jüdisches Leben und jüdische Vielfalt in der Gegenwart informieren, um den Zerrbildern ein realistisches Korrektiv entgegenzustellen. All das seien permanente Aufgaben aller in Schulen Tätigen und Engagierten, die nicht auf Gedenktage oder feierliche Anlässe beschränkt werden dürften.

Seit dem 7. Oktober gebe es eine deutlich gestiegene Zahl an Beratungsanfragen, sagte Bert Römgens, Verwaltungsdirektor der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf. Jüdische Eltern sorgten sich vor Antisemitismus auch an Schulen. »Jüdische Kinder und Jugendliche müssen sich fragen, ob sie ihre jüdische Identität in der Schule noch zeigen können, weil sie Angst vor Übergriffen haben.« Bildung sei ein zentraler Schlüssel gegen Antisemitismus.

Die Verbände bekennen sich in der Erklärung zu der Aufgabe, »jeglicher Diskriminierung und Aggression sowie insbesondere dem Antisemitismus über Bildung und Aufklärung in den Schulen entschieden und dauerhaft entgegenzuwirken«. Unterzeichnet haben die »Düsseldorfer Erklärung« unter anderem die Gewerkschaft GEW, die Verbände VBE und lehrer nrw, die Landeselternkonferenz und weitere Lehrkräfteverbände. dpa

Deutschland

»Das ist Verrat am Vaterland«

Unionsfraktionschef Jens Spahn äußert sich einmal mehr klar zur AfD

 18.11.2025

Riad/Washington

USA liefern F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien

Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben

von Christoph Meyer, Cindy Riechau, Franziska Spiecker  18.11.2025

USA

Clinton-Minister zieht sich wegen Kontakt zu Epstein zurück

Der Skandal um den verstorbenen Sexualstraftäter zieht weitere Kreise. Ein früherer Minister kündigt nun wegen seiner persönlichen Beziehung zu Epstein Konsequenzen an

 18.11.2025

New York

UN-Sicherheitsrat billigt Trumps Gaza-Plan

Die Resolution erhält 13 Stimmen, Russland und China enthalten sich. Trump: Es ist ein Moment wahrhaft historischen Ausmaßes

 18.11.2025

Auszeichnung

»Fair auf Israel blicken, ohne Schaum vor dem Mund«

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat den Augsburger Friedenspreis erhalten. In seiner Dankesrede warb er für einen unvoreingenommenen Blick auf den jüdischen Staat

 17.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  17.11.2025

Berlin

Bundesregierung hebt Stopp der Rüstungsexporte nach Israel wieder auf

Die Waffenruhe in Gaza hält seit mehr als fünf Wochen. Die Bundesregierung nimmt das zum Anlass, ihre massiv kritisierte Entscheidung aus dem Sommer rückgängig zu machen

von Michael Fischer  17.11.2025

USA

Kehrtwende? Trump empfiehlt Abstimmung über Epstein-Akten

Der Fall des Sexualstraftäters lässt den US-Präsidenten nicht los. Vor einer Abstimmung im Repräsentantenhaus gibt er einen überraschenden Rat an seine Partei

von Anna Ringle  17.11.2025

Extremismus

Beobachtungsstelle: Tausende christenfeindliche Straftaten in Europa

Europa gilt immer noch als christlicher Kontinent. Doch Experten warnen: Christen sind von einem Klima wachsender Intoleranz bedroht. Auch in Deutschland muss die Lage Besorgnis erregen

 17.11.2025