Einspruch

Die Geschichte läuft weiter

Yakov Hadas-Handelsman Foto: Boaz Arad Photography

Einspruch

Die Geschichte läuft weiter

Yakov Hadas-Handelsman bekräftigt zum Jom Haazmaut, dass Frieden mit den Palästinensern möglich ist

von Yakov Hadas-Handelsman  25.04.2017 19:30 Uhr

Wenn wir in diesem Jahr am 2. Mai wieder die Unabhängigkeit Israels feiern, am Jom Haazmaut, dann folgen wir dem Lauf der Geschichte. Vor der großen Party gedenken wir am Jom Hasikaron jener, die ihr Leben für unsere Existenz geben mussten. Ohne sie könnten wir nicht feiern. Trauer und Freude für immer verbunden.

Ob das richtig ist, wird in der israelischen Gesellschaft diskutiert. Viele wollen Trauer und Freude zeitlich voneinander trennen. Das ist menschlich, doch wäre es ein Fehler. Es geht um unsere Geschichte. Viele versuchen, das Rad der Zeit zurückzudrehen, allerdings nicht aus menschlichen Motiven.

mandatsgebiet Schauen wir zurück: Vor 70 Jahren rief die UN zur Teilung des Mandatsgebiets Palästina auf, in einen jüdischen und einen arabischen Staat. 50 Jahre ist es her, dass wir im Sechstagekrieg im Jahr 1967 unser Leben retten mussten. Vor 40 Jahre reiste der ägyptische Präsident Anwar as-Sadat nach Israel. Mir zeigt das bis heute: Israel will Frieden, Frieden ist möglich.

Diese Fakten werden von jenen verdreht, die Israel hassen. Warum darf eine islamistische Organisation in einer Fußgängerzone in Delmenhorst darüber abstimmen, ob Israel »illegal« sei? Das muss man sich bei einem anderen Land vorstellen. Universitäten geben Vertretern der Boykottkampagne BDS eine Bühne, um öffentlich zu hetzen. Sie wollen das Ende Israels als jüdisch-demokratischer Staat.

Es ist eine Schande, dass Hass auf Israel auch in Deutschland wieder mehr Unterstützer findet. Laut einer Studie stimmten 40 Prozent diesem Satz ganz oder teilweise zu: »Bei der Politik, die Israel macht, kann ich gut verstehen, dass man etwas gegen Juden hat.« Das ist Antisemitismus. Mit Israel haben Juden seit 1948 einen Ort, wo sie immer willkommen sein werden. Das
nächste Kapitel muss Frieden mit den Palästinensern sein. Dafür müssen sie annehmen, was ihnen die Geschichte schon vor 70 Jahren angeboten hat: zwei Staaten für zwei Völker.

Der Autor ist Botschafter des Staates Israel in Deutschland.

Niedersachsen

Moscheen in Hannover mit »Israel«-Schriftzügen besprüht

Unbekannte haben »Israel«-Schriftzüge auf mehrere Moscheen in Hannover geschmiert. Niedersachsens Antisemitismus-Beauftragter und die jüdische Gemeinde reagieren entsetzt

 11.12.2025

Berlin

Erstmals Chanukka-Feier im Bundestag

Zur Feier werden unter anderem der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein und Zentralrats-Geschäftsführer Daniel Botmann erwartet

 11.12.2025

Block-Prozess

Mutmaßlicher Entführer-Chef: Aussage gegen sicheres Geleit

Hat Christina Block den Auftrag erteilt, ihre Kinder aus Dänemark zu entführen? Der mutmaßliche Chef der Entführer äußert sich dazu als Zeuge vor Gericht

 11.12.2025

Brigitte Macrons Ausfall gegen Aktivistinnen entfacht eine landesweite Debatte.

Frankreich

First Lady an Abittans Seite – und gegen Feministinnen

Brigitte Macrons Ausfall gegen Feministinnen wirft ein Schlaglicht auf Frankreichs Umgang mit Protest, sexueller Gewalt und prominenten Beschuldigten.

von Nicole Dreyfus  11.12.2025

Parteien

Justiz prüft Äußerungen nach Neugründung von AfD-Jugend 

Nach einer Rede beim AfD-Jugendtreffen prüft die Staatsanwaltschaft Gießen mögliche Straftatbestände

von Janet Ben Hassin  10.12.2025

Debatte

Merz, Trump und die Kritik an der Migration

Deutschlands Bundeskanzler reagiert auf die Vorwürfe des US-Präsidenten

von Jörg Blank  10.12.2025

Debatte

Wie umgehen mit Xavier Naidoo?

Der Sänger kehrt auf die großen Bühnen zurück. Ausverkaufte Hallen treffen auf Antisemitismus-Vorfälle, anhängige Verfahren und eine umstrittene Entschuldigung - und auf die Frage, wie man heute dazu steht

von Stefanie Järkel, Jonas-Erik Schmidt  10.12.2025

Initiative

Bayerns Landtag will Yad-Vashem-Bildungszentrum in Freistaat holen

Die Idee hatte die Ampel-Koalition von Olaf Scholz: Eine Außenstelle der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Deutschland. Der Bayerische Landtag hat sich nun für einen Standort im Freistaat ausgesprochen

von Barbara Just  10.12.2025

Paris/Brüssel

EU-Gaza-Hilfe: Französischer Politiker hat »große Bedenken«

Benjamin Haddad, Frankreichs Staatssekretär für Europafragen, hat die Europäische Kommission aufgefordert, ihre Zahlungen an NGOs, die im Gazastreifen operieren, besser zu überwachen

 10.12.2025