Interview

»Die besten Unis der Welt«

Frau Eyngorn, Anfang dieser Woche hat in Berlin das erste Treffen der Initiative SESREMO stattgefunden. Was ist das?
Das ist ein Programm der Europäischen Union, das sich an Universitäten von Ländern wendet, die an die EU grenzen. Das sind die GUS-Mitglieder, die kaukasischen und zentralasiatischen Staaten sowie die mediterrane Region, also auch Israel. Die Abkürzung steht für »Strengthening Education in Space-based Remote sensing for monitoring of eco systems in Israel, Azerbaijan, Kazakhstan«. Wir hatten schon fünf solcher Projekte, aber noch nie mit Israel. Wir wollten schon sehr lange im Bereich Luft- und Raumfahrt und vor allem Satellitentechnik ein solches Projekt starten.

Mit welchen Universitäten in Israel arbeiten Sie zusammen?
Mit dem Technion in Haifa, dem Jerusalem College of Technology und der Tel-Aviv-Universität. Weitere Institutionen, die uns unterstützen, sind das israelische Bildungsministerium und die Israel Space Agency.

Wie haben Sie die israelischen Kooperationspartner überzeugt?
Über das Thema und mit der Erfahrung der Technischen Universität Berlin (TU). Wir bauen die kleinsten Satelliten in Deutschland, die bekanntesten sind BEESAT und TUBSAT. Es gibt nicht viele Universitäten, die so etwas machen. Eine davon ist die TU, eine andere das Technion in Haifa. Eine Idee war es, diese beiden Universitäten näher zusammenzubringen.

Wie unterstützt die EU das Projekt?
Die Universitäten bekommen von der EU die Finanzierung und Ausrüstung in Form von Bodenstationen, die Satellitensignale empfangen können. Außerdem erhalten sie modernisierte Lehrpläne, die wir hier in Europa erstellen, ferner die Möglichkeit, an Trainings in Deutschland, den Niederlanden und Estland teilzunehmen. Die israelischen, aserbaidschanischen und kasachischen Universitäten schicken ihr Personal für zweiwöchige Trainingseinheiten hierher. Wir kaufen auch die passende Software und Ausrüstung für unsere Partner ein. Etwa 35.000 Euro erhält jede unserer Partneruniversitäten allein für die Ausstattung.

Was versprechen sich deutsche und europäische Forschungseinrichtungen von der Zusammenarbeit mit israelischen Universitäten?
Unsere israelischen Partner gehören zu den besten Universitäten der Welt. Besonders der Erfahrungsaustausch mit dem Technion in Sachen Satellitentechnik ist wichtig.

Gab es Schwierigkeiten wegen der neuen EU-Richtlinien zur Förderung wissenschaftlicher Zusammenarbeit mit israelischen Forschungseinrichtungen?
Wir haben keine schlechten Erfahrungen gemacht. Auf unseren Antrag haben wir ein sehr positives Feedback von der Europäischen Kommission bekommen. Sie hat auch begrüßt, dass wir Israel eingeladen haben. Die neuen Richtlinien haben keinen negativen Einfluss auf die Zusammenarbeit. Es gab nur Unterstützung.

Mit der Mitarbeiterin des Instituts für Luft- und Raumfahrt der TU Berlin sprach Ingo Way.

Berlin

Deutsch-Israelische Gesellschaft kritisiert geplante deutsche Millionenhilfen für UNRWA

Volker Beck: »Hilfe darf nicht über einen Kanal erfolgen, der in die terroristischen Aktivitäten der Hamas verstrickt war und ist«

 18.11.2025

Deutschland

»Das ist Verrat am Vaterland«

Unionsfraktionschef Jens Spahn äußert sich einmal mehr klar zur AfD

 18.11.2025

Riad/Washington

USA liefern F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien

Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben

von Christoph Meyer, Cindy Riechau, Franziska Spiecker  18.11.2025

USA

Clinton-Minister zieht sich wegen Kontakt zu Epstein zurück

Der Skandal um den verstorbenen Sexualstraftäter zieht weitere Kreise. Ein früherer Minister kündigt nun wegen seiner persönlichen Beziehung zu Epstein Konsequenzen an

 18.11.2025

New York

UN-Sicherheitsrat billigt Trumps Gaza-Plan

Die Resolution erhält 13 Stimmen, Russland und China enthalten sich. Trump: Es ist ein Moment wahrhaft historischen Ausmaßes

 18.11.2025

Auszeichnung

»Fair auf Israel blicken, ohne Schaum vor dem Mund«

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat den Augsburger Friedenspreis erhalten. In seiner Dankesrede warb er für einen unvoreingenommenen Blick auf den jüdischen Staat

 17.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  17.11.2025

Berlin

Bundesregierung hebt Stopp der Rüstungsexporte nach Israel wieder auf

Die Waffenruhe in Gaza hält seit mehr als fünf Wochen. Die Bundesregierung nimmt das zum Anlass, ihre massiv kritisierte Entscheidung aus dem Sommer rückgängig zu machen

von Michael Fischer  17.11.2025

USA

Kehrtwende? Trump empfiehlt Abstimmung über Epstein-Akten

Der Fall des Sexualstraftäters lässt den US-Präsidenten nicht los. Vor einer Abstimmung im Repräsentantenhaus gibt er einen überraschenden Rat an seine Partei

von Anna Ringle  17.11.2025