Der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe, Lars Castellucci (SPD), reist zu einem mehrtägigen Besuch nach Israel und ins Westjordanland. Wie das Auswärtige Amt in Berlin am Montag mitteilte, will Castellucci Angehörige der von Hamas-Terroristen festgehaltenen israelischen Geiseln treffen und sich im Westjordanland ein Bild von der Lage machen.
Außerdem ist ein Besuch des Auguste-Viktoria-Krankenhauses auf dem Ölberg im Osten Jerusalems geplant. Die Klinik spielt eine wichtige Rolle in der palästinensischen Gesundheitsversorgung. Die Arbeit der Einrichtung, die von der evangelischen Kirche in Deutschland getragen wird, wurde zuletzt durch Restriktionen in Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg erschwert.
Vor seiner Abreise am Montag verlangte Castellucci die unverzügliche und bedingungslose Freilassung der Geiseln durch die Hamas. Die Terrororganisation hat weiterhin 48 Verschleppte in ihrer Gewalt, vonen denen nur noch 20 leben sollen. Seit nunmehr 696 Tagen werden sie ausgehungert. Aus Berichten früherer Geiseln geht hervor, dass die Hamas die Verschleppten auch foltert und anderweitig quält.
Von der israelischen Regierung forderte Castellucci, sie müsse »die humanitäre Lage in Gaza sofort, umfassend, nachhaltig und im Einklang mit den humanitären Prinzipien und dem Völkerrecht verbessern«. Dabei hat Israel für die Einfuhr von über zwei Millionen Tonnen an Hilfsgütern gesorgt, seitdem die Hamas den aktuellen Krieg am 7. Oktober 2023 begann. Auch die mehrfach aufgestockte humanitäre Hilfe aus Deutschland müsse die Menschen erreichen können, so Castellucci. Sonst sei sie sinnlos, betonte der SPD-Abgeordnete. kna/ja