Berlin

»Das darf nicht ungeahndet bleiben«

Zentralratspräsident Josef Schuster Foto: Thomas Lohnes / ZR

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat zu den Razzien gegen mutmaßliche iranische Agenten Stellung genommen. Erneut zeige sich, so Schuster, dass der Iran seine antiisraelische und antisemitische Gesinnung auch außerhalb seiner Staatsgrenzen ausleben und in die Tat umsetzen möchte.

Die Razzien machten deutlich, dass das Mullah-Regime nicht davor zurückschrecke, seine Geheimdienstaktivitäten mit eindeutiger antisemitischer Motivation auch in Deutschland zu betreiben. »Wenn die sogenannten iranischen Quds-Brigaden, die bereits weltweit für terroristische Anschläge sowie die Liquidierungen iranischer Exilpolitiker verantwortlich gemacht werden, bewusst jüdische und israelische Zielorte ausspionieren, muss man kein Terrorismusexperte sein, um die Absicht dahinter zu verstehen. Dies darf nicht ungeahndet bleiben«, betonte der Zentralratspräsident.

holocaust Es sei höchste Zeit, dass Deutschland seine Beziehungen zu dem weltgrößten Terrorfinancier Iran grundlegend überdenke. »Ein Staat, der den Holocaust leugnet, klar die Vernichtung Israels anstrebt, im Ausland jüdische Angriffsziele recherchiert und darüber hinaus auch deutsche Politiker ausspäht, kann kein Partner für unsere Regierung sein. Hier dürfen auch wirtschaftliche Interessen nicht vor den Sicherheitsinteressen der eigenen Bevölkerung stehen.«

Die Bundesanwaltschaft hat in mehreren Bundesländern Wohnungen und Geschäftsräume von zehn mutmaßlichen iranischen Agenten durchsuchen lassen. Es bestehe der Verdacht »geheimdienstlicher Agententätigkeit«, teilte die Behörde in Karlsruhe mit. Niemand sei festgenommen worden. Ausschlaggebend für die Durchsuchungsaktion seien Hinweise des Verfassungsschutzes gewesen. ja

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

Werteinitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 21.12.2025

Gaza/Westjordanland

Umfrage: Mehr als die Hälfte der Palästinenser befürwortet die Massaker vom 7. Oktober 2023

Klare Mehrheit der Palästinenser zudem gegen Entwaffnung der Hamas

 21.12.2025

Interview

»Die Zustände für Juden sind unhaltbar. Es braucht einen Aufstand der Anständigen«

Zentralratspräsident Josef Schuster über den islamistischen Anschlag von Sydney und das jüdische Leben in Deutschland nach dem 7. Oktober

 21.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Faktencheck

Berichte über israelischen Pass Selenskyjs sind Fälschung

Ukrainische Behörden ermitteln wegen hochrangiger Korruption. Doch unter diesen Fakten mischen sich Fälschungen: So ist erfunden, dass bei einer Razzia ein israelischer Pass Selenskyjs gefunden wurde

 20.12.2025

Analyse

Ankaras Machtspiele

Manche befürchten schon einen »neuen Iran«. Warum Israel die Türkei zunehmend als Bedrohung wahrnimmt

von Ralf Balke  20.12.2025

Bundestag

Zentralrat verteidigt Weimers Gedenkstättenkonzept

Der Ausschuss für Kultur und Medien hörte Experten zu der Frage an, ob über den Holocaust hinaus auch andere Verbrechen Teil der deutschen Erinnerungskultur sein sollen

 19.12.2025

Frankreich

Drei Jahre Haft für antisemitisches Kindermädchen

Ein französisches Gericht hat eine Algerierin zur einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil sie einer jüdischen Familie Reinigungsmittel ins Essen, Trinken und die Kosmetika mischte

 19.12.2025

Berlin

Bericht über Missbrauch internationaler Hilfe durch Hamas im Bundestag vorgestellt

Olga Deutsch von der Organisation NGO Monitor sagt, während die Bundesregierung über Beiträge zum Wiederaufbau Gazas berate, sei es entscheidend, auf bestehende Risiken hinzuweisen

von Imanuel Marcus  19.12.2025