Debatte

CSU-Landesgruppenchef nennt Linke »antisemitisch«

Alexander Hoffmann Foto: picture alliance / Andreas Gora

Der neue Chef der CSU-Abgeordneten im Bundestag, Alexander Hoffmann, hat eine inhaltliche Zusammenarbeit mit der Linken im Parlament kategorisch ausgeschlossen und der Partei unter anderem Antisemitismus vorgeworfen. »Die Linke ist antibürgerlich, antikapitalistisch und antisemitisch«, sagte der CSU-Landesgruppenchef, der den neuen Innenminister Alexander Dobrindt auf diesem Posten abgelöst hat. Er halte es für »beschämend«, was die Linke am Wochenende auf ihrem Parteitag für ein Bild abgegeben habe.

Explizit nannte er die Unterstützung der Jerusalemer Erklärung von 2021, in der Israel-Feindlichkeit bei der Definition von Antisemitismus nicht erwähnt ist. Dieses Beispiel zeige »ganz deutlich, dass es keine Zusammenarbeit geben kann«.

Kanzlerwahl hat Debatte neu angeheizt

Die Debatte um eine von der Union bisher ausgeschlossene Zusammenarbeit mit der Linken hatte in der vergangenen Woche im Zusammenhang mit der Kanzlerwahl neue Nahrung bekommen. Nachdem CDU-Chef Friedrich Merz im ersten Wahlgang gescheitert war, hatten Union und SPD zusammen mit Grünen und Linken eine zweite Abstimmung noch am selben Tag herbeigeführt. Dafür war eine Zweidrittelmehrheit notwendig, die Union und SPD alleine nicht haben. Hoffmann betonte, dass es sich dabei um eine reine Verfahrensfrage gehandelt habe, die von inhaltlichen Fragen getrennt zu betrachten sei.

Lesen Sie auch

Ähnlich äußerte sich der neue Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion, Steffen Bilger. Der sogenannte Unvereinbarkeitsbeschluss der Unionsparteien, der die Zusammenarbeit mit der Linken ausschließt, gelte auch für die Fraktion im Bundestag. Eine inhaltliche Kooperation sei »für uns weiter ausgeschlossen«. 

Zweidrittelmehrheit wäre für Reform der Schuldenbremse notwendig

Eine Zweidrittelmehrheit würde die schwarz-rote Koalition zum Beispiel für eine Reform der Schuldenbremse oder die Wahl von Richtern des Verfassungsgerichts benötigen.

Jerusalem

»Terror-Anführer können nirgendwo mehr sicher sein«

Netanjahu: Der Luftschlag hat die Hamas-Führer genau an dem Ort getroffen, an dem sie am 7. Oktober 2023 gefeiert haben

von Christoph Arens  09.09.2025

Zentralrat

Empathie mit Juden hat »dramatisch abgenommen«

Die im November 2024 erfolgte Befragung jüdischer Gemeinden hatte auch ergeben, dass fast die Hälfte der Gemeinden nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel und dem Krieg in Gaza von antisemitischen Vorfällen betroffen waren

 09.09.2025

Der Rest der Welt

Warum ich wegen Annalena Baerbock »Sex and the City« gucke

Die Ex-Außenministerin ist Präsidentin der UN-Generalversammlung und zeigt auf Instagram ihr Carrie-Brad­shaw-mäßiges Leben in New York

von Katrin Richer  09.09.2025

London

Israels Präsident Herzog besucht Großbritannien

Der Besuch des israelischen Präsidenten erfolgt auf Einladung jüdischer Organisationen in einer spannungsgeladenen Zeit

 09.09.2025

Rechtsterrorismus

Ex-Innenminister Beckstein: NSU-Morde »größte Niederlage des Rechtsstaats«

25 Jahre nach dem ersten NSU-Mord zieht der frühere bayerische Innenminister Beckstein ein gemischtes Fazit zur Aufklärung. Er spricht außerdem über weitere mögliche Mitwisser - und räumt Fehler ein

von Hannah Krewer  09.09.2025

Tunesien

Feuer an Bord eines Schiffs der »Gaza Sumad Flotilla«

Die Aktivisten sprechen von einem israelischen Drohnenangriff. Doch die tunesischen Behörden glauben nicht an diese Theorie

 09.09.2025

Washington D.C.

Demokraten zeigen angebliches Trump-Schreiben an Epstein

Ein angebliches Geburtstagsschreiben Donald Trumps an den Sexualstraftäter sorgt für Aufsehen. Jetzt stellen Demokraten das fragliche Dokument ins Netz. Die Republikaner zürnen

 09.09.2025

Berlin

Polizei zählt 899 antisemitische Delikte in drei Monaten

Die Linken-Politikerin Bünger fordert mehr Schutz für jüdisches Leben und warnt zugleich vor einer »Kriminalisierung« von Gaza-Protesten

 09.09.2025

Berlin/Ulm

Ron Prosor: Angriff auf israelischen Rüstungskonzern Elbit in Ulm ist ein terroristischer Akt

In Ulm ist eine israelische Firma angegriffen worden. Die Polizei vermutet einen politischen Hintergrund. Nun äußert sich der Botschafter des Landes

 09.09.2025