Frankfurt

Cem Özdemir mit Ignatz-Bubis-Preis ausgezeichnet

Der Grünen-Politiker Cem Özdemir Foto: imago

Cem Özdemir (53), ehemaliger Grünen-Chef, hat am Sonntag in der Frankfurter Paulskirche den Ignatz-Bubis-Preis für Verständigung erhalten.

Özdemir habe ein außergewöhnliches Engagement »zum Aufbau einer friedlichen Welt mit Offenheit und Toleranz vorgelebt«, hieß es zur Begründung. Die von der Stadt Frankfurt verliehene Auszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Demokratie In seiner Rede erteilte Özdemir »den Feinden unserer Demokratie« eine Absage: »Sie missbrauchen die Symbole unserer Republik, sie verachten unser Land und unsere offene, freie Gesellschaft.«

Er rief zu Wachsamkeit auf: »Antisemitismus ist inakzeptabel, egal ob er muslimisch, christlich, atheistisch oder wie auch immer geprägt und motiviert ist! Der eine Antisemitismus ist nicht besser als der andere.«

Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) würdigte den Preisträger als jemanden, der sich in seiner politischen Tätigkeit für ein »weltoffenes und tolerantes Deutschland« eingesetzt habe.

Dieses Engagement und Handeln für eine friedliche Welt präge auch das persönliche Leben von Özdemir. »Damit verkörpern Sie die Werte, für die sich Ignatz Bubis stets eingesetzt hat.«

Zentralrat Die Auszeichnung ist nach dem früheren Präsidenten des Zentralrats der Juden benannt und wird alle drei Jahre verliehen. Den Preis erhalten seit 2001 Einzelpersonen, Institutionen oder Organisationen, deren öffentliches Wirken durch die von Ignatz Bubis verkörperten Werte geprägt ist. Mit dem Preis soll an Lebenswerk und Persönlichkeit von Bubis erinnert werden.

»Antisemitismus ist inakzeptabel, egal ob er muslimisch, christlich, atheistisch oder wie auch immer geprägt und motiviert ist!«Cem Özdemir

Zu den Preisträgern zählen der ehemalige Limburger Bischof Franz Kamphaus, die Holocaust-Überlebende Trude Simonsohn und zuletzt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der 2016 noch Bundesaußenminister war.

Vorbild Bubis sei mit seinem Leben, Wirken und unerschrockenen Handeln »nicht weniger als ein Vorbild für uns alle«, sagte der Frankfurter Oberbürgermeister. Er habe im Nachkriegsdeutschland das friedliche Zusammenleben der Religionen in Deutschland entscheidend mitgestaltet – auch wenn er damit nicht immer auf Zustimmung gestoßen sei.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Bubis habe sich gegen Hass und die »Gefahr radikalisierender Religion« eingesetzt und sei damit ein wichtiger Wegbereiter der weltanschaulich offenen Gesellschaft in Deutschland gewesen.  kna

Gedenkstätten

Gedenkzeichen für jüdische Ravensbrück-Häftlinge

Zur feierlichen Enthüllung werden unter anderem Zentralratspräsident Josef Schuster, die brandenburgische Kulturministerin Manja Schüle (SPD) und der Beauftragte für Erinnerungskultur beim Kulturstaatsminister, Robin Mishra, erwartet

 03.11.2025

Innere Sicherheit

Dschihadistisch motivierter Anschlag geplant: Spezialeinsatzkommando nimmt Syrer in Berlin-Neukölln fest 

Nach Informationen der »Bild« soll der Mann ein Ziel in Berlin im Blick gehabt haben

 02.11.2025 Aktualisiert

Interview

»Wir hatten keine Verwandten«

Erst seit einigen Jahren spricht sie über ihre jüdischen Wurzeln: Bildungsministerin Karin Prien erzählt, warum ihre Mutter davon abriet und wann sie ihre eigene Familiengeschichte erst begriff

von Julia Kilian  02.11.2025 Aktualisiert

Meinung

Ich kann euch nicht hören

Während im Sudan die schwerste humanitäre Krise der Welt tobt, schweigen die selbst ernannten Menschenrechts-Demonstranten in Europa und auf der Welt

von Sophie Albers Ben Chamo  02.11.2025

Berlin/München

Nach Terror-Skandal beim ZDF: ARD überprüft Mitarbeiter in Gaza

Alle in Gaza tätigen Mitarbeiter hätten versichert, keinerlei Nähe zu Terrororganisationen zu haben, sagt der zuständige Bayerische Rundfunk

 02.11.2025 Aktualisiert

Jerusalem/Düsseldorf

Yad Vashem will beim Standort in Deutschland eine schnelle Entscheidung

In Nordrhein-Westfalen, Bayern oder Sachsen soll erstmals außerhalb Israels ein Bildungszentrum zum Holocaust entstehen. Die Entscheidung soll zügig fallen

 02.11.2025 Aktualisiert

Düsseldorf

Wolfgang Rolshoven mit Josef-Neuberger-Medaille geehrt

Mit der Auszeichnung würdigte die Jüdische Gemeinde Rolshovens jahrzehntelanges Engagement für jüdisches Leben und seinen entschlossenen Einsatz gegen Judenhass

 31.10.2025

Nürnberg

»Nie wieder darf Hass die Oberhand gewinnen«

Kongressabgeordnete aus Washington D.C., Touristen aus China und Geschichtsinteressierte aus Franken: Das Interesse an den Nürnberger Prozessen ist 80 Jahre nach dem Start des historischen Justizereignisses ungebrochen

von Michael Donhauser  31.10.2025

Ankara

Offene Konfrontation zwischen Erdogan und Merz über Israel und Gaza

Eigentlich wollte der Bundeskanzler bei seinem Antrittsbesuch neue Harmonie in die deutsch-türkischen Beziehungen bringen. Bei einer Pressekonferenz mit mit türkischen Präsidenten kommt es stattdessen zur offenen Konfrontation

von Anne Pollmann, Michael Fischer, Mirjam Schmitt  31.10.2025