Stuttgart

CDU-Vize Strobl: Keine Zusammenarbeit mit AfD

Der Innenminister von Baden-Württemberg Thomas Strobl (CDU) Foto: imago images/Arnulf Hettrich

Im Streit um den Rundfunkbeitrag hat CDU-Bundesvize Thomas Strobl seine Parteifreunde in Sachsen-Anhalt mit scharfen Worten vor jeglicher Kooperation mit der AfD gewarnt.

»Diese Debatte kann enden, bevor sie überhaupt angefangen hat. Es geht nicht um 86 Cent – es geht um Grundsätzliches«, sagte der baden-württembergische CDU-Vorsitzende der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag in Stuttgart. »Es gilt allerklarstens: Mit den Brandstiftern der AfD kann es für christliche Demokraten keine Form der Zusammenarbeit oder des Zusammenwirkens geben.« Da gelte »null Toleranz«.

RUNDFUNKGEBÜHREN Derzeit sieht alles danach aus, als ob eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags in Deutschland zum 1. Januar 2021 am Widerstand aus Sachsen-Anhalt scheitert. Die dortige CDU-Fraktion will der geplanten Anhebung um 86 Cent auf 18,36 Euro auf keinen Fall zustimmen und kann das dank der ebenfalls ablehnenden Haltung der oppositionellen AfD theoretisch auch gegen den Willen ihrer Koalitionspartner durchsetzen.

Die beiden CDU-Koalitionspartner SPD und Grüne kündigten an, in diesem Fall keine Zukunft mehr für das seit 2016 regierende Kenia-Bündnis zu sehen. Ministerpräsident Reiner Haseloff will ein gemeinsames Nein seiner CDU mit der AfD ebenfalls verhindern.

GEFAHR Für Strobl, der auch Innenminister in Baden-Württemberg ist, ist die AfD eine Gefahr für die Demokratie: »Viele aus der AfD, auch an der Spitze, beteiligen sich bewusst an Hass und Hetze und ebnen damit den Weg für Gewalttaten. Die AfD hat Verantwortung für die Vergiftung unseres gesellschaftlichen Klimas und der Verrohung unseres politischen Miteinanders.«

Der CDU-Politiker betonte: »Für uns Christdemokraten gilt: Wir treten jeder Form von Extremismus und Rassismus entschieden entgegen und setzen uns für unsere demokratische Grundordnung ein.« dpa

Dortmund

Ermittlungen gegen Wachmann von NS-Gefangenenlager 

Die Polizei ermittelt gegen einen Ex-Wachmann des früheren NS-Kriegsgefangenenlagers in Hemer. Er soll an Tötungen beteiligt gewesen sein - und ist laut »Bild« inzwischen 100 Jahre alt

 22.11.2025

Deutschland

»Völlige Schamlosigkeit«: Zentralrat der Juden kritisiert AfD-Spitzenkandidat für NS-Verharmlosung

Der AfD-Spitzenkandidat aus Sachsen-Anhalt, Ulrich Siegmund, äußert sich einschlägig in einem Podcast zur NS-Zeit

von Verena Schmitt-Roschmann  21.11.2025

München

»Wir verlieren die Hoheit über unsere Narrative«

Der Publizist und Psychologe Ahmad Mansour warnte in München vor Gefahren für die Demokratie - vor allem durch die sozialen Netzwerke

von Sabina Wolf  21.11.2025

Kommentar

Wenn Versöhnung zur Heuchelei wird

Jenaer Professoren wollen die Zusammenarbeit ihrer Universität mit israelischen Partnern prüfen lassen. Unter ihnen ist ausgerechnet ein evangelischer Theologe, der zum Thema Versöhnung lehrt

von Tobias Kühn  21.11.2025

Kommentar

Martin Hikel, Neukölln und die Kapitulation der Berliner SPD vor dem antisemitischen Zeitgeist

Der bisherige Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln ist abgestraft worden - weil er die Grundwerte der sozialdemokratischen Partei vertreten hat

von Renée Röske  21.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  21.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  21.11.2025

Deutschland

»Hitler ist niedergekämpft worden. Unsere Städte mussten in Schutt und Asche gelegt werden, leider«

Militanter Linker, Turnschuhminister, Vizekanzler und Außenminister: Das sind die Stationen im Leben des Grünenpolitikers Joschka Fischer. Warum er heute vom CDU-Kanzler Konrad Adenauer ein anderes Bild als früher hat

von Barbara Just  21.11.2025

Berlin

Bundesinnenministerium wechselt Islamismusberater aus

Beraterkreis statt Task Force: Die schwarz-rote Bundesregierung setzt einen anderen Akzent gegen islamistischen Extremismus als die Ampel. Ein neues Expertengremium, zu dem auch Güner Balci gehören wird, soll zunächst einen Aktionsplan erarbeiten

von Alexander Riedel  21.11.2025