Berlin

Bundeswehr-Rekruten legen im Bendlerblock feierliches Gelöbnis ab

Gelöbnis von Bundeswehrrekruten vor dem Reichstagsgebäude (Archiv vom 2019) Foto: imago images/Christian Spicker

Am 77. Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 wird in Berlin an den Widerstand gegen das NS-Regime erinnert. Vertreter aus Politik und Gesellschaft versammeln sich am Dienstag an der Gedenkstätte Plötzensee zu einer Gedenkveranstaltung und legen Kränze nieder. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) wird eine Ansprache halten, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) ein Grußwort.

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Am Nachmittag um 16 Uhr legen Bundeswehr-Rekrutinnen und -Rekruten dann auf dem Paradeplatz am Bendlerblock, dem Berliner Dienstsitz des Verteidigungsministeriums, ihr feierliches Gelöbnis ab. An der Vereidigung der jungen Soldaten nehmen unter anderem Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und der Präsident des Zentralrats der Juden Josef Schuster teil, der zum feierlichen Gelöbnis eine Rede halten wird. Nach Paul Spiegel sel. A. wird damit erst zum zweiten Mal ein Zentralratspräsident aus diesem Anlass zu den Soldaten sprechen.

Am 20. Juli 1944 hatten Wehrmachtsoffiziere um Claus Schenk Graf von Stauffenberg vergeblich versucht, Hitler mit einer Bombe zu töten und den Krieg zu beenden. Stauffenberg und drei Mitverschwörer wurden noch am Abend des Attentats im Innenhof des Bendlerblocks erschossen. In den folgenden Wochen und Monaten richteten die Nazis rund 90 weitere Beteiligte und Unterstützer hin.

RÜCKBLICK Zum 76. Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler hatte Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer angesichts rechtsextremer Vorfälle in der Bundeswehr eine scharfe Trennlinie zur Wehrmacht gezogen. Rechtsradikale in der Bundeswehr glaubten, sich auf die soldatischen Tugenden aus der Zeit des Nationalsozialismus berufen zu können, sagte die CDU-Politikerin bei dem damaligen feierlichen Gelöbnis im Bendlerblock in Berlin. Aber: »Vorbild für die Bundeswehr kann aus dieser Zeit nur sein, wer zur Umkehr in der Lage war - wie die Widerstandskämpfer des 20. Juli.«

»Soldatentum heißt heute, tapfer für die offene Gesellschaft zu kämpfen.«

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer

Bei der Rekrutenvereidigung vor einem Jahr sagte Kramp-Karrenbauer, Rechtsradikale in der Bundeswehr seien stolz auf das, was sie für die militärische Leistung der Wehrmacht oder einiger ihrer Heerführer hielten. Sie wolle jedoch ganz deutlich sagen: »Im Weltbild der Bundeswehr gibt es keine Trennung zwischen dem handwerklichen Können des Soldaten und der grundsätzlichen Einstellung, die ihn in seinem Tun antreibt.«

TRAGIK »Es mag der einfache Wehrmachtssoldat tapfer gekämpft haben. Wenn seine Tapferkeit im Dienst einer Eroberungs-, Besetzungs- und Vernichtungsideologie stand, dann war sie vergebens.« Die Ministerin versicherte: »Ich erkenne sehr wohl die individuelle Tragik, die in dieser Wahrheit liegt.«

Soldatentum heiße heute, tapfer für die offene Gesellschaft zu kämpfen, sagte Karrenbauer. Die Ehre liege in der Bundeswehr in der Verteidigung von Freiheit und Demokratie, Treue bedeute Verfassungstreue. Für die Rekruten sei die Lehre aus Stauffenberg, »dass Befehl und Gehorsam nicht bedingungslos sind«. Gehorsam schließe Freiheit nicht aus. »Der Gehorsam findet die Grenze im Gewissen.« ja/dpa

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