Bundesländer

Bund-Länder-Kommission verspricht besseren Schutz

Allein im Dezember zählte die Polizei bundesweit 123 Straftaten mit antisemitischem Hintergrund. Foto: imago

Die neue Bund-Länder-Kommission zur Bekämpfung von Antisemitismus will Juden in Deutschland mit verstärkten Sicherheitsmaßnahmen, anderen Gesetzen und mehr Kommunikation besser schützen.

»Seit dem Anschlag auf die Synagoge in Halle sind bereits einige wichtige Maßnahmen ergriffen worden - aber es ist noch viel zu tun«, sagte der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben, Felix Klein, nach der ersten Tagung der Kommission am Dienstag in München.

POLIZEI Neben baulichen Aspekten wie kugelsicheren Scheiben solle auch der Kontakt zwischen jüdischen Gemeinden und den Sicherheitsbehörden verbessert werden. »Es gibt immer noch zu viele Polizisten, die eine Synagoge schützen sollen, und diese nur von außen kennen«, sagte Klein. Er leitet die Kommission derzeit mit Ludwig Spaenle, dem Antisemitismusbeauftragten der bayerischen Staatsregierung.

Die Kommission sprach sich zudem für andere Regeln für die Verfolgung von Hass in sozialen Medien aus. »Da viele Betreiber ihren Sitz im Ausland haben, verweigern sie die Herausgabe der Nutzerdaten von Hetzern, weil dort andere Rechte gelten.« Hier brauche es das Marktortprinzip, damit »die Rechtsregeln des Landes gelten, aus dem der Post kommt«.

Um antisemitisch motivierte Straftaten besser verfolgen zu können, verlangt die Kommission eine Änderung im Strafrecht. »Im Paragrafen 46 zu politischen Hassmotivationen fehlen die Worte «antisemitische Motive»«, erläuterte Klein. »Um die Strafverfolgung effizienter zu gestalten, muss der Paragraf dringend erweitert werden. Immerhin hat der Rechtsausschuss im Bundesrat vergangenen Woche eine entsprechende Empfehlung beschlossen.«

Die Kommission empfahl laut Spaenle zudem, die deutsche EU-Ratspräsidentschaft 2020 zu nutzen, damit in ganz Europa nationale Strategien gegen Antisemitismus entwickelt werden.  dpa

Australien

Mann solidarisiert sich mit Sydney-Attentätern – Festnahme

Bei dem Verdächtigen wurden Einkaufslisten für den Bau einer Bombe und Munition gefunden. Es erging bereits Anklage

 24.12.2025

Washington

US-Regierung nimmt deutsche Organisation HateAid ins Visier

Die beiden Leiterinnen wurden wegen angeblicher Zensur amerikanischer Online-Plattformen mit Einreiseverboten belegt. Die Bundesregierung protestiert

 24.12.2025

Großbritannien

Israelfeindlicher Protest: Greta Thunberg festgenommen

In London treffen sich Mitglieder der verbotenen Gruppe Palestine Action zu einer Protestaktion. Auch die schwedische Aktivistin ist dabei. Die Polizei schreitet ein

 23.12.2025

Stockholm

Was bleibt von den Mahnungen der Überlebenden?

Der Schoa-Überlebende Leon Weintraub warnt vor der AfD und Fanatismus weltweit. Was für eine Zukunft hat die deutsche Erinnerungskultur?

von Michael Brandt  23.12.2025

Israel

Netanjahu warnt Türkei

Israel will die Zusammenarbeit mit Griechenland und Zypern stärken. Gleichzeitig richtet der Premier scharfe Worte an Ankara

 23.12.2025

New York

Mitglieder von Mamdanis Team haben Verbindungen zu »antizionistischen« Gruppen

Laut ADL haben mehr als 80 Nominierte entsprechende Kontakte oder eine dokumentierte Vorgeschichte mit israelfeindlichen Äußerungen

 23.12.2025

Düsseldorf

Reul: Bei einer Zusammenarbeit mit der AfD wäre ich weg aus der CDU

Die CDU hat jede koalitionsähnliche Zusammenarbeit mit der AfD strikt ausgeschlossen. Sollte sich daran jemals etwas ändern, will Nordrhein-Westfalens Innenminister persönliche Konsequenzen ziehen

 23.12.2025

Interview

»Diskrepanzen zwischen warmen Worten und konkreten Maßnahmen«

Nach dem Massaker von Sydney fragen sich nicht nur viele Juden: Wie kann es sein, dass es immer wieder zu Anschlägen kommt? Auch der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, sieht Defizite

von Leticia Witte  22.12.2025

Washington D.C.

Kritik an fehlenden Epstein-Dateien: Minister erklärt sich

Am Freitag begann das US-Justizministerium mit der Veröffentlichung von Epstein-Akten. Keine 24 Stunden später fehlen plötzlich mehrere Dateien - angeblich aus einem bestimmten Grund

von Khang Mischke  22.12.2025