Bundestag

Aydan Özoğuz kandidiert nicht mehr

Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoğuz Foto: picture alliance / dts-Agentur

Der Skandal um ihren »This is Zionism«-Post scheint zu groß gewesen zu sein: Aydan Özoğuz (SPD) wird sich nicht noch einmal um das Amt der Bundestagsvizepräsidentin bewerben. Sie habe nicht mehr genug Rückhalt in der eigenen Fraktion, wie der »Tagesspiegel« berichtet. Özoğuz selbst, die das Amt seit 2021 innehat, reagierte auf Anfragen der Zeitung bisher nicht.

Im Oktober vergangenen Jahres hatte die Hamburger SPD-Politikerin auf ihrem Instagram-Account eine Story geteilt, dass ein Foto eines brennenden Gebäudes im Gazastreifen zeigt und dazu eine Überschrift: »This is Zionism« (zu Deutsch: »Das ist Zionismus«). Das Bild soll angeblich bei einem israelischen Angriff auf das Al-Aqsa-Krankenhaus in Gaza entstanden sein. Die Armee hatte nach eigenen Angaben dort Mitte Oktober Hamas-Ziele angegriffen.

Pikant: Der Post stammte ursprünglich von der antisemitischen Organisation »Jewish Voice for Peace«, wurde von der Bundestagsvizepräsidentin aber geteilt.

Aydan Özoğuz hatte mit ihrem Post für einen Eklat und harsche Kritik aus der eigenen Partei gesorgt. »Bilder mit eindeutig antizionistischem Inhalt zu posten, verbietet sich«, scholt damals die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD). »In diesem schwierigen Konflikt muss es darum gehen, nicht zu polarisieren, sondern differenziert auf die Lage zu blicken. Dies darf man in besonderer Weise von Mitgliedern des Präsidiums des Deutschen Bundestages erwarten.«

Lesen Sie auch

Israels Botschafter Ron Prosor warf ihr ebenfalls Einseitigkeit vor. »Frau Özoguz will ›Brücken in der Gesellschaft‹ bauen, aber im Netz macht sie Stimmung gegen den einzigen jüdischen Staat«, sagte Prosor der »Bild«-Zeitung. »Es wäre wünschenswert, wenn sie uns allen erklärt, was sie wirklich meint, wenn sie von Zionismus spricht. Nach ihren wiederholten Entgleisungen muss sie jetzt Farbe bekennen.«

Wenig später entschuldigte Özoğuz sich für den Post. »Es war falsch, diesen Beitrag zu teilen, und ich bitte um Verzeihung«, sagte sie in einer persönlichen Erklärung. ja

Australien

Mann solidarisiert sich mit Sydney-Attentätern – Festnahme

Bei dem Verdächtigen wurden Einkaufslisten für den Bau einer Bombe und Munition gefunden. Es erging bereits Anklage

 24.12.2025

Washington

US-Regierung nimmt deutsche Organisation HateAid ins Visier

Die beiden Leiterinnen wurden wegen angeblicher Zensur amerikanischer Online-Plattformen mit Einreiseverboten belegt. Die Bundesregierung protestiert

 24.12.2025

Großbritannien

Israelfeindlicher Protest: Greta Thunberg festgenommen

In London treffen sich Mitglieder der verbotenen Gruppe Palestine Action zu einer Protestaktion. Auch die schwedische Aktivistin ist dabei. Die Polizei schreitet ein

 23.12.2025

Stockholm

Was bleibt von den Mahnungen der Überlebenden?

Der Schoa-Überlebende Leon Weintraub warnt vor der AfD und Fanatismus weltweit. Was für eine Zukunft hat die deutsche Erinnerungskultur?

von Michael Brandt  23.12.2025

Israel

Netanjahu warnt Türkei

Israel will die Zusammenarbeit mit Griechenland und Zypern stärken. Gleichzeitig richtet der Premier scharfe Worte an Ankara

 23.12.2025

New York

Mitglieder von Mamdanis Team haben Verbindungen zu »antizionistischen« Gruppen

Laut ADL haben mehr als 80 Nominierte entsprechende Kontakte oder eine dokumentierte Vorgeschichte mit israelfeindlichen Äußerungen

 23.12.2025

Düsseldorf

Reul: Bei einer Zusammenarbeit mit der AfD wäre ich weg aus der CDU

Die CDU hat jede koalitionsähnliche Zusammenarbeit mit der AfD strikt ausgeschlossen. Sollte sich daran jemals etwas ändern, will Nordrhein-Westfalens Innenminister persönliche Konsequenzen ziehen

 23.12.2025

Interview

»Diskrepanzen zwischen warmen Worten und konkreten Maßnahmen«

Nach dem Massaker von Sydney fragen sich nicht nur viele Juden: Wie kann es sein, dass es immer wieder zu Anschlägen kommt? Auch der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, sieht Defizite

von Leticia Witte  22.12.2025

Washington D.C.

Kritik an fehlenden Epstein-Dateien: Minister erklärt sich

Am Freitag begann das US-Justizministerium mit der Veröffentlichung von Epstein-Akten. Keine 24 Stunden später fehlen plötzlich mehrere Dateien - angeblich aus einem bestimmten Grund

von Khang Mischke  22.12.2025