Gröning-Prozess

Auschwitz-Komitee fordert Entscheidung

Das Landgericht Lüneburg hatte den früheren SS-Mann Oskar Gröning am 15. Juli 2015 zu vier Jahren Haft verurteilt. Foto: dpa

Das Internationale Auschwitz Komitee hat am Mittwoch den Bundesgerichtshof erneut aufgefordert, im NS-Prozess gegen Oskar Gröning endlich eine Entscheidung zu treffen.

Das Landgericht Lüneburg hatte den früheren SS-Mann am 15. Juli 2015 zu vier Jahren Haft verurteilt. Nach Auffassung des Gerichtes hat sich der mittlerweile 95-Jährige im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz der Beihilfe zum Mord in mindestens 300.000 Fällen schuldig gemacht. Noch hat aber der Bundesgerichtshof nicht über die Revision entschieden, die Grönings Anwälte und einige Vertreter der Nebenkläger eingelegt haben.

Mitverantwortung »Dies alles ist ein Wettlauf gegen die Zeit, die die Überlebenden von Auschwitz nicht haben«, sagte der Vizepräsident des Auschwitz-Komitees, Christoph Heubner, in Berlin. Die Entscheidung sei für sie von existenziellem Interesse. »Sie wollen noch zu ihren Lebzeiten wissen, ob in Deutschland jetzt endlich die völlige Totalität des nazistischen Mordsystems und die Mitverantwortung aller an ihm Beteiligten der SS höchstrichterlich anerkannt wird.«

Der ehemalige Buchhalter Oskar Gröning hat aus Sicht des Lüneburger Gerichtes 1944 das Morden im Vernichtungslager Auschwitz unterstützt. Durch das Bewachen von Gepäck und das Verwalten der Gelder der Gefangenen habe er als Mitarbeiter der Devisenabteilung im Lager die grausamen und heimtückischen Morde gefördert. epd

Arlington (Virginia)

USA genehmigen Milliardenauftrag: Neue F-15-Kampfjets für Israel

Der Vertrag umfasst die Entwicklung, Integration, Erprobung, Produktion und Lieferung von zunächst 25 neuen Maschinen

 30.12.2025

Terror

Warum?

Die nichtjüdische Deutsche Carolin Bohl wurde am 7. Oktober 2023 von der Hamas brutal ermordet. Hier nimmt ihre Mutter Abschied von der geliebten Tochter

von Sonja Bohl-Dencker  30.12.2025

Einspruch

Solidarität mit Somaliland

Sabine Brandes findet Israels Anerkennung der Demokratie am Horn von Afrika nicht nur verblüffend, sondern erfrischend

von Sabine Brandes  30.12.2025

Meinung

Für mich ist es Nowy God – und warum ich ihn feiere

Das Neujahrsfest hat mit dem Judentum eigentlich nichts zu tun. Trotzdem habe ich warme Erinnerungen an diesen Feiertag

von Jan Feldmann  30.12.2025

London

Vorwurf gegen Facebook: Beiträge feiern Mord an Juden und bleiben online

»Die Beiträge, die den Anschlag von Bondi feiern, sind schlicht widerwärtig«, sagt Dave Rich von der jüdischen Organisation CST in England

 30.12.2025

Berlin

Tagung »Digitale Horizonte«: Wie sich Erinnerungskultur im digitalen Zeitalter wandelt

Wie verändert die Digitalisierung das kollektive Erinnern? Welche Chancen eröffnen neue Technologien – und wo liegen ihre Grenzen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Konferenz

 30.12.2025

Deutschland

Shahak Shapira »superverbittert« über Antisemitismus

Shahak Shapira spricht offen über seinen Frust angesichts von Antisemitismus in Deutschland – und wie er mit politischer Comedy darauf reagiert

 29.12.2025

Analyse

Warum die Anerkennung Somalilands so viel Aufsehen erregt

Das kleine Land am Horn von Afrika hat plötzlich eine große geopolitische Bedeutung. Dafür gibt es gute Gründe

von Ralf Balke  29.12.2025

Kommentar

Wer Glaubenssymbole angreift, will Gläubige angreifen

Egal ob abgerissene Mesusot, beschmierte Moscheen oder verwüstete Kirchen: Politik und Religion werden zurzeit wieder zu einem hochexplosiven Gemisch. Dabei sollte man beides streng trennen

 29.12.2025