Soziale Medien

Auch Facebook wehrt sich gegen NetzDG

Verfasser anonymer Hass-Posts sollen künftig ans Bundeskriminalamt gemeldet werden können. Foto: imago images/Ralph Peters

Nach Google wehrt sich nun auch Facebook gegen die im vergangenen Frühjahr in Kraft getretene Erweiterung des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes (NetzDG). Ein Sprecher des Verwaltungsgerichts Köln sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch, Facebook habe am 27. Juli ebenfalls einen Antrag auf Eilrechtsschutz eingelegt. Bereits Mitte Juli war ein entsprechender Antrag von Google eingegangen. Der Internetzkonzern hatte zudem eine Feststellungsklage eingereicht. (AZ: 6 L 1354/21)

Das 2018 vollständig in Kraft getretene NetzDG schreibt Anbietern sozialer Netzwerke vor, mutmaßlich rechtswidrige Inhalte zu löschen.

hasskriminalität Das neue Gesetz zur Bekämpfung des Rechtsextremismus und der Hasskriminalität, das im April 2021 in Kraft trat, verpflichtet Betreiber von Februar 2022 an zusätzlich dazu, mutmaßlich strafbare Postings inklusive IP-Adresse und Port-Nummer künftig dem Bundeskriminalamt zu melden. Die Pflicht gilt für schwere Straftaten wie Mord- und Vergewaltigungsdrohungen, das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Volksverhetzung. Auch die Verbreitung von Kinderpornografie wurde in den Katalog aufgenommen.

Nach Auffassung von Google und Facebook greifen die Änderungen in die Grundrechte der Nutzerinnen und Nutzer ein.

Nach Auffassung von Google und Facebook greifen diese Änderungen in die Grundrechte der Nutzerinnen und Nutzer ein und stehen im Widerspruch zum EU-Recht. Ein Facebook-Sprecher betonte im Gespräch mit dem epd zugleich, dass das Unternehmen keine Hassrede toleriere und die Ziele des NetzDG unterstütze.

Das Bundesjustizministerium hatte zur Feststellungsklage von Google mitgeteilt, die für Dienste der Informationsgesellschaft maßgebliche E-Commerce-Richtlinie sehe vor, dass Mitgliedsstaaten den Anbietern von Diensten der Informationsgesellschaft Melde- und Übermittlungspflichten im Hinblick auf mutmaßliche rechtswidrige Tätigkeiten oder Informationen auferlegen können. Die angegriffenen Vorschriften des NetzDG seien somit europarechtskonform. epd

Australien

Mann solidarisiert sich mit Sydney-Attentätern – Festnahme

Bei dem Verdächtigen wurden Einkaufslisten für den Bau einer Bombe und Munition gefunden. Es erging bereits Anklage

 24.12.2025

Washington

US-Regierung nimmt deutsche Organisation HateAid ins Visier

Die beiden Leiterinnen wurden wegen angeblicher Zensur amerikanischer Online-Plattformen mit Einreiseverboten belegt. Die Bundesregierung protestiert

 24.12.2025

Großbritannien

Israelfeindlicher Protest: Greta Thunberg festgenommen

In London treffen sich Mitglieder der verbotenen Gruppe Palestine Action zu einer Protestaktion. Auch die schwedische Aktivistin ist dabei. Die Polizei schreitet ein

 23.12.2025

Stockholm

Was bleibt von den Mahnungen der Überlebenden?

Der Schoa-Überlebende Leon Weintraub warnt vor der AfD und Fanatismus weltweit. Was für eine Zukunft hat die deutsche Erinnerungskultur?

von Michael Brandt  23.12.2025

Israel

Netanjahu warnt Türkei

Israel will die Zusammenarbeit mit Griechenland und Zypern stärken. Gleichzeitig richtet der Premier scharfe Worte an Ankara

 23.12.2025

New York

Mitglieder von Mamdanis Team haben Verbindungen zu »antizionistischen« Gruppen

Laut ADL haben mehr als 80 Nominierte entsprechende Kontakte oder eine dokumentierte Vorgeschichte mit israelfeindlichen Äußerungen

 23.12.2025

Düsseldorf

Reul: Bei einer Zusammenarbeit mit der AfD wäre ich weg aus der CDU

Die CDU hat jede koalitionsähnliche Zusammenarbeit mit der AfD strikt ausgeschlossen. Sollte sich daran jemals etwas ändern, will Nordrhein-Westfalens Innenminister persönliche Konsequenzen ziehen

 23.12.2025

Interview

»Diskrepanzen zwischen warmen Worten und konkreten Maßnahmen«

Nach dem Massaker von Sydney fragen sich nicht nur viele Juden: Wie kann es sein, dass es immer wieder zu Anschlägen kommt? Auch der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, sieht Defizite

von Leticia Witte  22.12.2025

Washington D.C.

Kritik an fehlenden Epstein-Dateien: Minister erklärt sich

Am Freitag begann das US-Justizministerium mit der Veröffentlichung von Epstein-Akten. Keine 24 Stunden später fehlen plötzlich mehrere Dateien - angeblich aus einem bestimmten Grund

von Khang Mischke  22.12.2025