Potsdam

Bauftragter gegen Judenhass berichtet von Bedrohungen

Andreas Büttner ist Antisemitismusbeauftragter in Brandenburg Foto: picture alliance/dpa

Brandenburgs Antisemitismusbeauftragter Andreas Büttner ist seit der Übernahme des Amtes verstärkt Anfeindungen ausgesetzt. Dies gehe bis hin zu Angriffen und Morddrohungen, sagte der frühere Linken-Politiker den »Potsdamer Neuesten Nachrichten« (Freitag). So sei er, als er mit Kippa eine Veranstaltung verlassen habe, angerempelt und als »Kindermörder« bezeichnet worden. Auch der Angriff auf sein Auto vor einigen Monaten, bei dem unter anderem ein durchkreuzter Davidstern in das Fahrzeug geritzt wurde, habe Bezug zu seinem Amt gehabt.

»Als Landtagsabgeordneter wurde ich nie angegriffen, beschimpft oder beleidigt«, sagte der ehemalige Polizist: »Das kam erst mit der Funktion.« Büttner ist Brandenburgs erster Antisemitismusbeauftragter. Er ist seit knapp zehn Monaten im Amt.

Sein Amt sei parteipolitisch neutral, sagte Büttner: »Jede Partei, die in irgendeiner Art und Weise Antisemitismus zeigt, wird von mir kritisiert.« Er betone dabei nicht ohne Grund auch immer wieder, »wir haben auch ein linkes Antisemitismus-Problem«. Die israelische Regierung zu kritisieren, habe zwar zunächst einmal »gar nichts mit Antisemitismus zu tun«. Wenn jedoch mit zweierlei Maß gemessen werde, Israel delegitimiert oder ein israelischer Premierminister mit Adolf Hitler verglichen werde, »wird es antisemitisch«.

Büttner sagte, inzwischen hätten 80 Kommunen im Land erklärt, sich an einem kommunalen Bündnis gegen Antisemitismus beteiligen und jüdisches Leben vor Ort sichtbar machen zu wollen. Gerade wenn jüngere Menschen wüssten, dass Jüdinnen und Juden in ihrer Heimat gelebt haben, »hilft das«. epd

Akaba/Jerusalem

Merz zu Nahost-Reise aufgebrochen: Antrittsbesuch in Israel 

Das Renten-Drama ist überstanden, jetzt geht es für den Kanzler erstmal ins Ausland. Heute und morgen steht ein besonderer Antrittsbesuch auf seinem Programm

 06.12.2025

Wien

EBU: Boykott hat keine Folgen für Finanzierung des ESC 2026

Der Gesangswettbewerb steht unter Druck. Die Boykott-Welle hat laut der Europäischen Rundfunkunion aber keine Auswirkungen auf dessen Finanzierung. Es werden aktuell rund 35 Staaten erwartet

 05.12.2025

Offenbach

Synagoge beschmiert, Kinder durch Graffiti eingeschüchtert

Rabbiner Mendel Gurewitz: »Ich war der Meinung, dass wir hier in Offenbach mehr Toleranz zwischen den unterschiedlichen Kulturen und Religionen haben als etwa in Frankfurt oder in anderen Städten.«

 05.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  05.12.2025

Washington D.C.

Trump plant Übergang in Phase II des Gaza-Abkommens

Der nächste große Schritt erfolgt dem Präsidenten zufolge schon bald. Ein »Friedensrat« soll noch vor Weihnachten präsentiert werden

 05.12.2025

Berlin

Linken-Chef empört über Merz-Reise zu Netanjahu

Jan van Aken regt sich darüber auf, dass er Bundeskanzler Ministerpräsident Netanjahu treffen wird

 05.12.2025

Köln

Trotz Kritik: Sophie von der Tann erhält Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis

»Keine Auszeichnung für Propaganda und Antisemitismus« steht während der Preisvergabe auf einem Transparent, das Demonstranten vor dem WDR-Funkhaus tragen

 05.12.2025

Genf

Entscheidung gefällt: Israel bleibt im Eurovision Song Contest

Eine Mehrheit der 56 Mitgliedsländer in der European Broadcasting Union stellte sich am Donnerstag gegen den Ausschluss Israels. Nun wollen Länder wie Irland, Spanien und die Niederlande den Musikwettbewerb boykottieren

von Michael Thaidigsmann  04.12.2025

Medien

»Die Kritik trifft mich, entbehrt aber jeder Grundlage«

Sophie von der Tann schwieg bislang zur scharfen Kritik. Doch jetzt reagiert die ARD-Journalistin auf die Vorwürfe

 04.12.2025