EILMELDUNG! Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer (103) ist tot

Berlin

Antisemitismus-Beauftragter ins Innenministerium

Das Innenministerium in Berlin Foto: dpa

Der geplante Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung soll im Bundesinnenministerium angesiedelt werden. In diesem Ministerium liege die Zuständigkeit für die Beziehungen zu den Kirchen und Religionen, erklärte ein Regierungssprecher am Freitagabend in Berlin.

Der Sprecher wies damit einen Bericht des Nachrichtenmagazins »Der Spiegel« zurück. Das Hamburger Nachrichtenmagazin berichtet in seiner aktuellen Ausgabe, um das neue Amt gebe es Streit zwischen Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Unmut Während Seehofer den Posten für sein Ministerium beanspruche, wolle Merkel das Amt in der Regierungszentrale verankern. Unter jüdischen Organisationen wachse Unmut darüber, dass die prominente Personalie noch nicht entschieden sei.

Der Regierungssprecher dementierte den »Spiegel«-Bericht und erklärte, die Bundeskanzlerin sei wie der Bundesinnenminister und die gesamte Bundesregierung der Überzeugung, dass der Antisemitismusbeauftragte im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat anzusiedeln sei.

Laut »Spiegel« ist Felix Klein, Sonderbeauftragter des Auswärtigen Amts für die Beziehungen zu jüdischen Organisationen, Favorit für den Posten. Der Zentralrat der Juden in Deutschland habe Klein für das neue Amt vorgeschlagen. Der Diplomat sagte dem Nachrichtenmagazin: »Ich freue mich über das Vertrauen, das der Zentralrat in meine Person hat.« epd

Reaktion

Steinmeier: Friedländer hat Deutschland Versöhnung geschenkt

Bundespräsident Steinmeier trauert um Margot Friedländer, mit der er auch persönlich verbunden war. Nun ist die Holocaust-Überlebende im Alter von 103 Jahren gestorben

von Thomas Struk  09.05.2025

Porträt

Ein Jahrhundertleben

Tausende Schüler in Deutschland haben ihre Geschichte gehört, noch mit über 100 Jahren trat sie als Mahnerin auf. Margot Friedländer war als Holocaust-Zeitzeugin unermüdlich

von Verena Schmitt-Roschmann  09.05.2025

Nachruf

Trauer um Holocaust-Überlebende Margot Friedländer 

Mit fast 90 kehrte Margot Friedländer zurück nach Berlin, ins Land der Täter. Unermüdlich engagierte sich die Holocaust-Zeitzeugin für das Erinnern. Nun ist sie gestorben - ihre Worte bleiben

von Caroline Bock  09.05.2025

Interview

»Es gilt für mich eine Null-Toleranz-Politik gegen Antisemitismus«

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer über seine erste Amtshandlung, seine Vorgängerin Claudia Roth und den Umgang mit der antisemitischen BDS-Bewegung

von Philipp Peyman Engel  09.05.2025

Berlin

Israelfeindlicher Post: »Die Linke« distanziert sich von Vorstandsmitglied

Eine Landkarte von Israel, die mit den Farben der palästinensischen Flagge gefüllt ist und für eine Vernichtung des jüdischen Staates steht, geht dem höchsten Parteigremium zu weit

 09.05.2025

Berlin

Antisemitismus und Lage in Gaza: Merz telefoniert mit Netanjahu

Der Kanzler habe seine Hoffnung zum Ausdruck gebracht, »dass bald Verhandlungen über einen Waffenstillstand in Gang kommen«

 09.05.2025

Berlin

Verleihung von Bundesverdienstkreuz an Margot Friedländer verschoben

Erst vor einem Monat erhielt die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer den Preis des Westfälischen Friedens. Die Verleihung einer weiteren hohen Auszeichnung findet kurzfristig jedoch nicht stat

 09.05.2025

Berlin

»Jetzt lebt es sich besser in diesem Land«

Lea Rosh hat sich jahrelang für das Denkmal für die ermordeten Juden Europas eingesetzt. Ist das ihr Lebenswerk? Darauf antwortet sie im Interview

von Verena Schmitt-Roschmann  09.05.2025

Meinung

Der 8. Mai und die falschen Schlüsse

Es ist schwer, Menschen zu kritisieren, die traumatische Erfahrungen gemacht haben, aber auch Schoa-Überlebende können irren. Denn einen Bogen von der industriellen Vernichtung der Juden zum Verteidigungskrieg Israels in Gaza zu ziehen, ist falsch

von Daniel Neumann  09.05.2025