Berlin

»Antisemitisch und völlig abstrus«

Josef Schuster, President of the Central Council Foto: Zentralrat der Juden

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat die antisemitischen Äußerungen von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas scharf kritisiert. Abbas hatte in einer Rede vor dem Palästinensischen Nationalrat Juden für den Holocaust verantwortlich gemacht. Der Holocaust sei nicht durch Antisemitismus ausgelöst worden, sondern durch das »soziale Verhalten« der Juden, wie das Verleihen von Geld.

medien Dazu erklärte Josef Schuster: »Palästinenserpräsident Abbas hat sich zum wiederholten Male antisemitisch und historisch betrachtet völlig abstrus geäußert. In der jüdischen Gemeinschaft weltweit macht sich schon lange niemand mehr Illusionen über seine feindliche Einstellung gegenüber Juden. In vielen Medien wird er hingegen als gemäßigt bezeichnet.«

Bevor immer wieder Israel der Schwarze Peter im stockenden Nahost-Friedensprozess zugeschoben werde, solle sich jeder ein klares Bild darüber verschaffen, mit wem es Israel als Verhandlungspartner zu tun hat, so Schuster.

»Solche antisemitischen Äußerungen werden zudem über die sozialen Netzwerke tausendfach geteilt und bejubelt. Daher liegt es auch in der Verantwortung der deutschen Politik und Medien, solche Hass-Botschaften nicht unkommentiert stehen zu lassen«, kritisierte der Zentralratspräsident. ja

Kommentar

Macron und die Palästinafrage: Durchquerung der Wüste

Viele Franzosen hat Emmanuel Macron mit seinem Kurs enttäuscht. Ständig ändert der Präsident zu wichtigen Themen seine Meinung. Auch beim Thema Nahost geht er so vor, sagt Haim Musicant

von Haim Musicant  25.07.2025

Baden-Württemberg

Hakenkreuz-Skandal im Landtag: SPD-Politiker tritt zurück

Landtagsvize-Präsident Daniel Born gab zu, bei einer Abstimmung sein Kreuz mit dem verfassungsfeindlichen Symbol gemacht zu haben

 25.07.2025

Brandenburg

AfD zieht Antrag gegen Einstufung als gesichert extremistisch zurück

AfD-Landeschef René Springer will damit die Veröffentlichung des Verfassungsschutzvermerkes ermöglichen

 25.07.2025

Berlin

Deutschland will Palästina nicht kurzfristig anerkennen

Für die Bundesregierung ist die Anerkennung Palästinas als eigener Staat »einer der abschließenden Schritte« auf dem Weg zu einer Zwei-Staaten-Lösung

 25.07.2025

Großbritannien

Corbyns Comeback

Der wegen Antisemitismusskandalen umstrittene Ex-Labour-Chef gründet eine neue Partei. Ein zentraler Programmpunkt ist die Israel-Kritik

von Michael Thaidigsmann  25.07.2025

Diplomatie

»Ein solcher Schritt belohnt Terror«

Israel und die USA kritisieren Präsident Emmanuel Macron scharf für dessen Ankündigung, Frankreich werde Palästina im September anerkennen

 25.07.2025

Verhandlungen

USA: Die Hamas will keine Waffenruhe

Washington zieht sein Verhandlungsteam aus Doha ab

 24.07.2025

Paris

Frankreich will Palästina im September anerkennen

Präsident Emmanuel Macron hat Mahmud Abbas zugesichert, sein Land werde in ein paar Wochen einen palästinensischen Staat offiziell anerkennen

 24.07.2025

SPD-Nahostpolitik

Sanktionen gegen Israel und kein Wort zur Hamas

Die SPD-Außenpolitiker Mützenich und Ahmetovic verlangen Strafmaßnahmen gegen Israel. Unklar bleibt aber, ob die eigene Fraktion hinter ihren Forderungen steht

von Michael Thaidigsmann  24.07.2025