Im Fall des Angriffs auf die Gedenkstätte Ahlem für jüdische NS-Opfer in Hannover hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 26-Jährigen erhoben. Er war im Mai in Budapest festgenommen worden. Staatsanwältin Kathrin Söfker sagte am Dienstag: »Ihm wird im Zusammenhang mit den Verwüstungen an der Gedenkstätte eine Sachbeschädigung vorgeworfen.« Außerdem seien bei einer Wohnungsdurchsuchung unter anderem Verstöße gegen das Waffengesetz festgestellt worden, für die eine Freiheitsstrafe von einem bis zu fünf Jahren verhängt werden könne.
Bei dem Angeklagten handelt es sich den Angaben der Polizei zufolge um einen bekannten Rechtsextremisten aus Hannover. Bei einer Wohnungsdurchsuchung nach der Tat im Januar habe die Polizei auch eine vollautomatische Maschinenpistole mit Munition gefunden, sagte Söfker. Dabei handele es sich um einen Verbrechenstatbestand, deshalb gelte dafür die höchste Strafandrohung bei den Vorwürfen, die ihm gemacht würden. Die Polizei habe zudem ein Springmesser und eine Schreckschusspistole sichergestellt.
Dem Tatverdächtigen wird vorgeworfen, am 29. Januar Blumenkränze beschädigt zu haben, die anlässlich des Holocaust-Gedenktages in der Gedenkstätte niedergelegt worden waren. Videoaufzeichnungen brachten die Ermittler auf die Spur des Mannes. epd