USA

Als Weihnachtsmann verkleideter Neonazi sollte jüdische Kinder vergiften

Symbolfoto Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

In New York City (USA) wurde ein 21 Jahre alter, georgischer Neonazi festgenommen, weil er zu Hassverbrechen aufgestachelt und Massengewalttaten im Auge gehabt haben soll. Michail Chkhikvishvili soll unter anderem geplant haben, als Weihnachtsmann verkleidet vergiftete Süßigkeiten an Kinder vor jüdischen Schulen in Brooklyn zu verteilen.

Dem US-Justizministerium zufolge führte Chkhikvishvili eine rechtsextreme, osteuropäische Terrororganisation namens »Maniac Murder Cult« (»Verrückter Mörderkult«) an, die Gewalt gegen Juden und andere Minderheiten propagiert, die von den Rassisten als minderwertig angesehen werden.

Seit 2021 soll Michail Chkhikvishvili ein »Handbuch des Hasses« (»Hater’s Handbook«) herausgegeben haben, in dem er Mitglieder des Kultes dazu aufforderte, an Schulen Amok zu laufen oder Kinder für Selbstmordattentate zu missbrauchen. Vor allem warb das Dokument für Anschläge in den USA.

2022 besuchte der Neonazi selbst mehrfach New York City und gab bei der Einreise die Adresse seiner Großmutter in Brooklyn an. Im September 2023 wandte sich ein verdeckter Ermittler des FBI an Chkhikvishvili, um Mitglied des Kultes zu werden. Der Anführer forderte von Bewerbern Videos, in denen sie Menschen brutal zusammenschlagen, ermorden oder Brandstiftung begehen.

Im November begann der Neonazi, einen besonders grausamen Plan für den Undercover-Agenten zu schmieden: Der sollte sich am Neujahrstag als Weihnachtsmann verkleiden und vergiftete Süßigkeiten an ethnische Minderheiten und an Kinder vor jüdischen Schulen verteilen. Dazu schickte er dem FBI-Mann einen Schritt für Schritt ausformulierten Plan, der unter anderem eine Anleitung darüber enthielt, wie man aus den Samen des Wunderbaums das Gift Rizin gewinnt. Einige der Dokumente wurden auch vom Islamischen Staat benutzt.

Michail Chkhikvishvili, der selbst mit angeblich von ihm begangenen Morden prahlte, hoffte, dass bei dem Giftanschlag mindestens so viele Menschen getötet würden wie bei den Massakern von Anders Breivik. Der Norweger hatte 2011 mit einem Bombenanschlag und einem Amoklauf 77 Menschen ermordet. Der Großteil der Opfer waren Jugendliche, die ein auf einer Insel gelegenes Sommerlager der norwegischen Sozialdemokraten besucht hatten. Chkhikvishvili drohen nun bis zu 20 Jahre Haft.

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Gastbeitrag

Kein Ende in Sicht

Der Antisemitismus ist in den vergangenen zwei Jahren eskaliert. Wer jetzt glaubt, dass es eine Rückkehr zum Status vor dem 7. Oktober 2023 gibt, macht es sich zu leicht. Denn auch vor dem »Schwarzen Schabbat« trat der Antisemitismus zunehmend gewaltvoller und offener zutage

von Katrin Göring-Eckardt, Marlene Schönberger, Omid Nouripour  13.11.2025

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025

Schleswig-Holstein

Polizei nimmt weiteren Hamas-Terroristen fest

Mahmoud Z. soll ein Sturmgewehr, acht Pistolen und mehr als 600 Schuss Munition für Anschläge gegen jüdische und israelische Einrichtungen organisiert haben

 13.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten klettern auf Brandenburger Tor

Oben angelangt entrollten sie ein Banner, auf dem sie Israel Völkermord vorwarfen

 13.11.2025

Diplomatie

Israel drängt Merz auf Ende des Teilwaffenembargos

Der Bundeskanzler hatte am 8. August angeordnet, keine Güter auszuführen, die im Krieg gegen die Hamas verwendet werden könnten

 13.11.2025

Entscheidung

Waffen an Israel: Berliner Gericht weist Klagen ab

Sechs überwiegend in Gaza wohnende Personen klagten in zwei Fällen gegen deutsche Waffenlieferungen an Israel. Das Berliner Verwaltungsgericht sieht die Klagen als unzulässig an

 13.11.2025

Interview

»Wir müssen viel mehr für die Rückführung von Antisemiten tun«

Der Bundestagsabgeordnete Johannes Volkmann (CDU) über den zunehmenden Antisemitismus in Deutschland, die zögerliche Reaktion der Politik und Abschiebungen als Gefahrenabwehr

von Joshua Schultheis  13.11.2025

Berlin

Wegner setzt im Fördermittelstreit auf Aufklärung

»Es sind Vorwürfe im Raum, die muss man sich genau anschauen. Und dann werden wir gegebenenfalls, wenn es notwendig ist, die richtigen Konsequenzen ziehen«, betont der Regierende Bürgermeister

 12.11.2025