Juden- und Israelhass

»Akteure, Forderungen und Aktionen der BDS sind antisemitisch«

Die antisemitische BDS-Bewegung nimmt regelmäßig an Demonstrationen teil, auf denen der Terror der Hamas verharmlost wird Foto: Imanuel Marcus

»Antisemitismus bei BDS« ist der Titel einer Studie des Bundesverbands RIAS über die Boykottbewegung, die sich ausschließlich gegen Israel - den einzigen jüdischen Staat auf der Welt - richtet. Es handelt sich nach Auskunft der Autoren um eine Auswertung von 239 antisemitischen Vorfällen mit Bezug zur BDS, die zwischen 2015 und 2022 registriert wurden.

»Die BDS-Kampagne versucht in Deutschland seit Jahren jüdische Einzelpersonen und Institutionen aufgrund ihrer Nähe zu Israel zu boykottieren«, hieß es bei RIAS.

BDS ist laut RIAS medial stark präsent. Dies ist demnach vor allem aufgrund von Debatten über die Frage der Fall, ob die Boykottkampagne antisemitisch ist. Sie wird auch in der neuen Studie eindeutig beantwortet.

Bedroht, beleidigt und angegriffen

»Es gibt wenig Faktenwissen zu Aktivitäten und Akteuren der BDS-Kampagne«, so die Autoren der Studie. Letztere zeigt: Bei Versammlungen von BDS-Gruppen kam es regelmäßig zu antisemitischen Äußerungen, Kritiker von BDS-Aktionen werden antisemitisch beleidigt, bedroht oder sogar angegriffen.

Ein weiterer Aspekt, der die Legende der angeblich gewaltfreien BDS-Bewegung als Lüge entlarvt: BDS-Aktivisten kooperieren nach Auskunft von RIAS mit Gruppen, die Gewalt propagieren und Kontakte zu Terrororganisationen pflegen. Daniel Poensgen, einer der Autoren der Studie: »Von einer gewaltlosen Kampagne kann in Deutschland keine Rede sein«.

Für Benjamin Steinitz, den Geschäftsführer bei RIAS, steht fest: »Die BDS-Kampagne steht für eine gefährliche Logik des Boykotts, die Jüdinnen und Juden weltweit treffen kann.«

Erschreckende Reaktion

Die Studie wurde am Mittwoch im Bundestag vorgestellt. Auf 154 Seiten wird die Geschichte der antisemitischen Bewegung dargestellt sowie ihre Struktur, Forderungen in Inhalte. Neben einem Kapitel über die Aktivitäten und Akteure der BDS-Kampagne geht es um antisemitische Vorfälle.

Auch der Einfluss der BDS im Kulturbetrieb wurde in der Studie beleuchtet, ebenso wie Bewertungen der Bewegung in deutschen Medien. Jüdische Perspektiven zum Thema, der BDS-Bundestagsbeschluss und seine Folgen sind ebenfalls enthalten.

Im Vorwort der Studie wird auch auf die ebenso erschreckende wie skandalöse und bezeichnende Reaktion der BDS-Bewegung auf die Attacke des palästinensischen Terrors in Israel vom 7. Oktober 2023 eingegangen: »Während die Hamas-Terroristen in den Kibbuzim im Süden Israels morden, veröffentlicht der Twitter-Kanal der weltweiten BDS-Kampagne: Escalate all BDS campaigns now!« (»Intensiviert sofort alle BDS-Kampagnen!«)

»Schlagkräftiger bewaffneter Aufstand«

Bereits einen Tag nach der Attacke, in deren Verlauf 1200 Menschen in Israel ermordet, 250 nach Gaza verschleppt und viele vergewaltigt und bei lebendigem Leib verbrannt wurden, bezeichnete die deutsche BDS-Kampagne den Angriff als »schlagkräftigen bewaffneten Aufstand«.

Zugleich wurden laut RIAS konkrete Boykott-Maßnahmen empfohlen - sowie die Schaffung »Apartheid-freier Zonen« und eine Beendigung aller »Beziehungen mit Apartheid Israel und den Unternehmen, die an seinem Unterdrückungssystem beteiligt sind«.

»Die Studie des Bundesverbands RIAS trägt dazu bei, Klarheit zu schaffen«, erklärte Felix Klein, der Beauftragte der Bundesregierung für den Kampf gegen Antisemitismus.

RIAS-Studie »Antisemitismus bei BDS« als pdf-Datei

Australien

Polizei: Angreifer in Sydney waren Vater und Sohn 

Weitere Details des judenfeindlichen Terroranschlags werden bekannt

von Denise Sternberg  14.12.2025

Hintergrund

Der Held von Sydney

Laut australischen Medien handelt es sich um einen 43-jährigen muslimischen Vater von zwei Kindern, der einen Laden für lokale Produkte betreibt

 14.12.2025

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit gegen Judenhass vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Kommentar

Müssen immer erst Juden sterben?

Der Anschlag von Sydney sollte auch für Deutschland ein Weckruf sein. Wer weiter zulässt, dass auf Straßen und Plätzen zur globalen Intifada aufgerufen wird, sollte sich nicht wundern, wenn der Terror auch zu uns kommt

von Michael Thaidigsmann  14.12.2025

Meinung

Blut statt Licht

Das Abwarten, Abwiegeln, das Aber, mit dem die westlichen Gesellschaften auf den rasenden Antisemitismus reagieren, machen das nächste Massaker nur zu einer Frage der Zeit. Nun war es also wieder so weit

von Sophie Albers Ben Chamo  14.12.2025 Aktualisiert

Anschlag in Sydney

Felix Klein: »Von Terror und Hass nicht einschüchtern lassen«

Zwei Männer töten und verletzen in Sydney zahlreiche Teilnehmer einer Chanukka-Feier. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung äußert sich zu der Tat

 14.12.2025

Terror in Sydney

Zivilist entwaffnet Angreifer und wird als »Held« gefeiert

Zwei Männer schießen auf Teilnehmer einer Chanukka-Feier in Sydney: Es gibt Tote und Verletzte. Ein Video soll nun den mutigen Einsatz eines Passanten zeigen

 14.12.2025

Australien

Merz: »Angriff auf unsere gemeinsamen Werte«

Bei einem Anschlag auf eine Chanukka-Feier in der australischen Metropole gab es viele Tote und Verletzte. Der Bundeskanzler und die Minister Wadephul und Prien äußern sich zu der Tat

 14.12.2025 Aktualisiert

Terror in Sydney

Zentralrat der Juden: »In Gedanken bei den Betroffenen«

Der Zentralrat der Juden und weitere jüdische Organisationen aus Deutschland äußern sich zu dem Anschlag auf eine Chanukka-Feier im australischen Sydney

 14.12.2025 Aktualisiert