KZ-Tattoo

Acht Monate Haft

Das Tattoo mit dem Schriftzug »Jedem das Seine«, aufgenommen Ende November in einem Spaßbad in Oranienburg Foto: dpa

Ein NPD-Funktionär aus Brandenburg ist wegen eines KZ-Tattoos in zweiter Instanz zu acht Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt worden.

Das Landgericht Neuruppin verurteilte den 28-jährigen Marcel Zech, der für die rechtsextreme Partei unter anderem im Kreistag Barnim sitzt, am Montag wegen Volksverhetzung, weil er seine Tätowierungen öffentlich in einem Schwimmbad gezeigt hatte. Damit erhöhte das Landgericht das vorhergehende Strafmaß um zwei Monate. Mit seinem Urteil folgte das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft.

Staatsanwaltschaft Das Amtsgericht Oranienburg hatte Zech im Dezember 2015 in einem beschleunigten Verfahren zu sechs Monaten Haft verurteilt, die auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurden. Dagegen gingen Verteidigung und Staatsanwaltschaft in Berufung. Staatsanwalt Torsten Lowitsch hatte vor dem Amtsgericht zehn Monate Haft ohne Bewährung gefordert. Inzwischen hat Zech nach Angaben seines Verteidigers, des rechtsextremen Szene-Anwalts Wolfram Nahrath, jedoch damit begonnen, den Gebäudeteil des Tattoos übertätowieren zu lassen. Eine Wiederholungsgefahr sei deshalb ausgeschlossen.

Die Tätowierungen, die nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft und des Gerichts die stilisierte Silhouette des Eingangstors des KZ Auschwitz-Birkenau und den Spruch »Jedem das Seine« vom Eingang des KZ Buchenwald zeigen, trägt Zech auf dem Rücken kurz oberhalb des Hosenbunds.

Der gebürtige Sachse aus Löbau in der Oberlausitz ist bereits wegen verschiedener Straftaten, darunter Körperverletzung, Amtsanmaßung und Fahren ohne Führerschein vorbestraft und wurde dafür zu Geldstrafen in unterschiedlicher Höhe verurteilt.

Das Strafgesetzbuch sieht für Volksverhetzung eine Haftstrafe zwischen drei Monaten und fünf Jahren vor. Haftstrafen bis zu zwei Jahren können zur Bewährung ausgesetzt werden. epd

Frankfurt am Main

Auschwitz verblasst - Gerichtsdokumente erinnern an das Grauen

80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs schwindet das Wissen um die Schoa. Dabei hatte es im Nachkriegsdeutschland lange gedauert, bis Auschwitz mehr als ein Wort wurde. Ein Prozess änderte das

von Christoph Arens  11.08.2025

New York

Breite Kritik an Israel im UN-Sicherheitsrat – USA halten dagegen

Israels stellvertretender UN-Botschafter Brett Jonathan Miller weist die Vorwürfe zurück – und die Vereinigten Staaten beklagen eine gezielte Kampagne gegen Israel

 11.08.2025

Canberra

Australien will Palästinenserstaat im September anerkennen

Premierminister Anthony Albanese vollzieht damit binnen nur zwei Wochen eine Kehrtwende. Noch Ende Juli hatte der Labor-Politiker erklärt, eine solche Entscheidung stehe nicht unmittelbar bevor

von Imanuel Marcus  11.08.2025

Berlin

CSU-Außenexperte Mayer: Weiter Dissens mit Merz zu Israel

Der Kanzler verteidigt im Fernsehen den Entschluss, dem jüdischen Staat bestimmte Rüstungsgüter vorzuenthalten. Überzeugt hat er in der Union damit noch nicht jeden

 11.08.2025

Berlin

Merz: An Grundsätzen der Israel-Politik ändert sich nichts

Der Kanzler hat mit seiner Israel-Politik heftigen Protest in den eigenen Reihen ausgelöst. Jetzt erklärt er sich öffentlich

 10.08.2025

Gastbeitrag

Warum ich Zionistin bin

Gedanken einer nichtjüdischen Deutschen zum 7. Oktober, Israel und den Krieg gegen die Terrororganisation Hamas

von Stefanie Galla  10.08.2025

Israel

Massenproteste gegen Gaza-Krieg - Weltsicherheitsrat tagt

Zehntausende Menschen fordern in Tel Aviv einen Deal zur Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln

 10.08.2025

Erfurt

Schramm kritisiert »Wende« der deutschen Israel-Politik

Beim Vorsitzenden der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Reinhard Schramm, stößt der Stopp von Waffenlieferung an Israel auf Unverständnis

 10.08.2025

Berlin

Kanzleramtschef verteidigt Israel-Politik: Grundlinien unverändert

In der Union gibt es ebenso offene wie scharfe Kritik an der schwarz-roten Bundesregierung und dem Rüstungsembargo gegen Israel. Thorsten Frei weist Vorwürfe zurück

 10.08.2025