Meinung

Abbas muss sich entschuldigen – und den israelischen Opfern Geld zahlen

Mahmud Abbas, Schoa-Verharmloser, Israelhasser und Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde Foto: picture alliance / photothek

Die unzureichende und verspätete Reaktion des Bundeskanzlers auf die Holocaustverharmlosung und Diabolisierung Israels durch den Präsidenten der möchtegern-staatlichen Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) stand im Zentrum der Berichterstattung über diese Pressekonferenz von Olaf Scholz und Mahmud Abbas in der letzten Woche.

Bei aller Empörung trat in den Hintergrund, wonach Abbas bei der Pressekonferenz überhaupt gefragt worden war: nämlich nach einer Bitte um Entschuldigung für den »Angriff auf die Olympischen Spiele in München 1972«. Militärisch würde man bei seiner Antwort von einer Blendgranate sprechen.

Für ein solches Ablenkungsmanöver hat der Palästinenserchef auch allen Grund: Abu Daoud, Planer und Drahtzieher des Massakers von München, hatte Abbas, auch unter dem Namen Abu Mazen bekannt, beschuldigt, damals als Schatzmeister der PLO direkt in die Anschlagplanung des Schwarzen Septembers eingebunden gewesen sei. In seiner Autobiografie »Palästina: Von Jerusalem nach München« hatte er Mahmud Abbas als Finanzier der Operation des »Schwarzen September« bezeichnet.

Bis heute hat die Bundesrepublik Deutschland die Hinterbliebenen dieses Massakers nicht ausreichend »entschädigt«. Und lange hatte man sie über die Hintergründe und Fehler des Einsatzes im Dunkeln belassen, wenn nicht gar offensiv belogen.

Nach dem Debakel von letzter Woche steht der Bundesregierung nun die nächste Blamage ins Haus: Die Angehörigen der Opfer des Olympia-Attentats von 1972 wollen der Gedenkfeier zum 50. Jahrestag des Anschlags in München am 5. September fernbleiben. Deutschland hat bis heute kein angemessenes Angebot zur Entschädigung der Hinterbliebenen vorgelegt.

Ich habe einen Vorschlag zur Lösung: Die Zuwendungen an die PA sollte ohnehin an die Bedingung geknüpft werden, dass alle Anstachelung zum Terror, wie die Märtyrerrenten an die Familien der Terroristen, eingestellt werden. Bisher hält die Bundesregierung unverändert an ihren Zahlungen von 340 Millionen € für die Jahre 2021 und 2022 an Abbas fest.

Solange Abbas Israel und die Familien der Opfer des Massakers von München nicht um Entschuldigung gebeten hat, sollte die Bundesregierung die Entschädigungszahlungen aus dem Budget der Zahlungen nehmen, die sonst nach Ramallah an Abbas Behörde gehen.

So werden die politischen Anstifter des Massakers mit zur Rechenschaft gezogen. Das wäre angemessen, umso mehr, da in der documenta in zwei Werken die Terroristen von München verharmlost, wenn nicht gar verherrlicht werden.

Volker Beck ist Geschäftsführer des Tikvah Institut und Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG).

Gedenken

Bundespräsident Steinmeier fordert Widerstand gegen Rechtsextreme

Die Demokratie sieht der Bundespräsident so bedroht wie nie seit der Wiedervereinigung. Das Staatsoberhaupt erklärt, was nun aus seiner Sicht passieren muss

von Martina Herzog  10.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025

Wien

Österreichs Regierung mit neuer Strategie gegen Antisemitismus

KI-gestützte Systeme zum Aufspüren von Hate Speech, eine Erklärung für Integrationskurse, vielleicht auch Errichtung eines Holocaust-Museums: Mit 49 Maßnahmen bis zum Jahr 2030 will Wien gegen Antisemitismus vorgehen

 10.11.2025

Marbach am Neckar

Schillerrede: Soziologin Illouz vergleicht Trump mit »König Lear«

Statt Selbstbeweihräucherung empfiehlt die Soziologin Eva Illouz in der Schillerrede 2025 den Zweifel und das Zuhören - nur das helfe aus der eigenen Echokammer heraus

 10.11.2025

Berlin

»Besetzung gegen Antisemitismus« an TU Berlin

Nach pro-palästinensischen Universitätsbesetzungen in der Vergangenheit haben nun Studierende ein Gebäude an der TU Berlin besetzt, um gegen Antisemitismus zu protestieren. Sie machen dem Allgemeinen Studierendenausschuss Vorwürfe

 10.11.2025

Antisemitismus

Rabbinatsstudent am Berliner Hauptbahnhof beschimpft

Der angehende Rabbiner aus Deutschland war am 9. November auf dem Weg zu einer Gedenkveranstaltung für die Novemberpogrome. Sein Urgroßvater hat die Schoa überlebt

 10.11.2025

Hannover

Ministerium erinnert an 1938 zerstörte Synagoge

Die 1938 zerstörte Neue Synagoge war einst mit 1.100 Plätzen das Zentrum des jüdischen Lebens in Hannover. Heute befindet sich an dem Ort das niedersächsische Wissenschaftsministerium, das nun mit Stelen an die Geschichte des Ortes erinnert

 10.11.2025

Aufruf

Knobloch: Das Schweigen gegen Rechts muss ein Ende haben

Zum Jahrestag der Novemberpogrome von 1938 warnt Charlotte Knobloch eindringlich vor Rechtsextremismus. Auch ein Historiker mahnt zur Wachsamkeit

von Hannah Krewer  10.11.2025

9. November

Karin Prien gedenkt in Amsterdam der Novemberpogrome

Die Bildungsministerin, die selbst in der holländischen Hauptstadt geboren wurde, sprach in der Portugiesischen Synagoge auch über ihre jüdischen Wurzeln

 10.11.2025