Einspruch

Abbas macht sich ehrlich

Rafael Seligmann Foto: Rolf Walter

Aus Sicht von Mahmud Abbas hat Israel 50-mal einen Holocaust an den Palästinensern begangen. Die Israelis aber sollten die Vergangenheit ruhen lassen, sie am besten vergessen. So denkt der Chef der Palästinensischen Autonomiebehörde. Auf die eine oder andere Weise hat er diese Sicht oft wiederholt. Sie wird in Ramallah ebenso geteilt wie in Gaza, Teheran, dem Libanon, Syrien und an vielen Orten der Welt.

Das Besondere der vorläufig letzten Äußerung von Herrn Abbas ist jedoch, dass Deutschland dem Palästinenser die Gelegenheit gegeben hat, in der deutschen Hauptstadt vor dem Logo der G7-Staaten seine unappetitliche Sicht der Dinge in die Welt zu posaunen. Es ist der makabre Versuch einer Auslöschung des Holocaust durch Relativierung.

niedertracht Abbas’ Statement hat in seiner Niedertracht auch etwas Gutes. Es zeigt, was der Präsident und die Palästinensische Autonomiebehörde denken: Die Juden sollen sich nicht so mit ihrem Holocaust anstellen.

Bereits in seiner Doktorarbeit hat der Palästinenser versucht, die Zahl der jüdischen Opfer der Schoa zu relativieren.

Das ist keine Alterserscheinung von Mahmud Abbas, sondern sein Lebensthema. Bereits in seiner Doktorarbeit hat der Palästinenser versucht, die Zahl der jüdischen Opfer der Schoa zu relativieren – nicht zu leugnen. Gleichzeitig aber enthüllt die Äußerung die Wehleidigkeit der Palästinenser: Die Juden haben ihren Holocaust erlitten, aber wir haben 50-mal so viel durchgemacht. Statt Politik zu machen, bemitleidet man sich selbst.

zweistaatenlösung Bundeskanzler Scholz hat auf der Pressekonferenz unverdrossen einer Zweistaatenlösung, also neben Israel ein Palästina, das Wort geredet. Mit wem bitte, Herr Scholz, wollen Sie diese Lösung verwirklichen?

Mit dem »gemäßigten« Abbas und seinen korrupten Mitstreitern? Oder mit der von den meisten Palästinensern unterstützten islamistischen Hamas, die das Existenzrecht Israels ohne Wenn und Aber ablehnt? Und ehrlicherweise nicht von Israel spricht, sondern von Juden. Es ist höchste Zeit, dass sich Scholz und vehemente Israelkritiker diese Fragen nun stellen.

Der Autor ist Politologe, Schriftsteller und Journalist.

Berlin/Potsdam

Zentralrat der Juden erwartet Stiftung für Geiger-Kolleg im Herbst

Zum Wintersemester 2024/25 soll sie ihre Arbeit aufnehmen

 26.07.2024

Potsdam

Neuer Name für das Abraham Geiger Kolleg bekannt geworden

Die Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner soll nach Regina Jonas benannt werden

 26.07.2024

Meinung

Kein Symbol für den Frieden

Warum man bestimmte Israel-Ketten besser nicht tragen sollte

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Opinion

Francesca Albanese is Surrounded by Like-Minded People at the U.N.

The Special Rapporteur is not a neutral observer, but an anti-Israel activist

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Judenhass-Skandal

Kritiker werfen Albanese »Bilderbuch-Antisemitismus« vor

Immer öfter wird eine Entlassung der UNO-Beauftragten gefordert

von Imanuel Marcus  26.07.2024

Olympia

Brandanschläge legen französisches Schnellzugnetz lahm

Am Tag der Eröffnungszeremonie gab es im ganzen Land Brandanschläge auf das Schienennetz

 26.07.2024

Palm Beach

Trump empfängt Netanjahu in Florida

Das Treffen sorgt für Aufsehen

 26.07.2024

Meinung

Francesca Albanese ist bei der UN von Gleichgesinnten umgeben

Die Sonderberichterstatterin ist eine israelfeindliche Aktivistin

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Brandenburg

AfD-Politiker wollte Robert Habeck ermorden

Der Mann war Hausmeister beim mittlerweile verbotenen »Compact«-Magazin

 26.07.2024