Der Iran hat über Jahre hinweg einen Ring aus Bedrohungen gegen Israel aufgebaut. Ebendiese iranische Diktatur ist ein Verbündeter des revanchistischen Putin-Regimes. Sie unterstützt gemeinsam mit Nordkorea und China den Angriffskrieg gegen die Ukraine. Wladimir Putin hat unverhohlen seine Kriegsziele genannt: die Zerstörung der nationalen Eigenständigkeit der Ukraine und das Zurück zu einer Welt der großen Mächte im Stil von Jalta 1945.
Während Israel aus bitterer Erfahrung gelernt hat, dass es sich im Zweifel nur auf die eigene Stärke verlassen kann, hatte die Ukraine nicht die Zeit und die Ressourcen, um sich vom wankelmütigen und zögerlichen Westen unabhängig zu machen. Weder in Washington noch in Berlin oder Paris wurde mit aller Konsequenz verstanden, dass es in der Ukraine auch um die Sicherheit Europas und die künftige Weltordnung geht. Mit der Rückkehr Trumps ins Weiße Haus fielen die USA als Verbündeter gänzlich aus.
Unsere Regierungen aber sollten wissen, dass Putin nach der Ukraine nicht haltmachen wird.
Allein, dass Präsident Trump in Alaska mit Putin über den Kopf des frei gewählten ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hinweg verhandeln will, ist ein Skandal. Auch für die europäischen Regierungen ist es ein Affront, dass ohne sie über die Zukunft Europas gewürfelt wird. Trump mag Europa gleichgültig sein. Unsere Regierungen aber sollten wissen, dass Putin nach der Ukraine nicht haltmachen wird. Wenn es so läuft, wie Putin sich vorstellt, wird Alaska 2025 zur Neuauflage des Münchner Abkommens von 1938.
Selenskyj hat drei Jahre um Waffen gefleht. Es geht nicht darum, der Ukraine zu »helfen«, es geht um die Zukunft des freien Europas. Die Ukraine hat unendliche Opfer gebracht im Vertrauen auf die westlichen Demokratien. Der Westen, das waren Freiheit und gemeinsame Sicherheit. Wenn Trump in Alaska Putins Spiel mitspielt und die Europäer das hinnehmen, wird der Rest der Welt daraus den Schluss ziehen, dass die Zeit des Westens vorbei ist.
Die Autorin ist Gründerin des Zentrums Liberale Moderne und ehemalige
Bundestagsabgeordnete der Grünen.