Iman Sefati

Warum viele Exil-Iraner Israel dankbar sind

Iman Sefati

Viele fragen sich: Warum jubeln so viele Menschen aus der iranischen Diaspora, wenn Israel gezielt Mullahs und Militäreinrichtungen der Islamischen Republik angreift?

Die Antwort ist einfach und zugleich bitter: Weil die Geiseln dieses Regimes – nicht nur im Iran, sondern auch die im Exil leben Iraner – entrechtet und verfolgt werden.

Seit 45 Jahren unterdrückt das Mullah-Regime das iranische Volk mit eiserner Faust: mit Folter, Vergewaltigungen, Hinrichtungen, Frauenverachtung, religiösem Fanatismus und Korruption. Wer demonstriert, wird erschossen. Wer widerspricht, verschwindet. Wer hofft, verzweifelt.

Beschwichtigung und Geschäfte

Millionen Iraner mussten ihre Heimat verlassen, weil sie verfolgt wurden. Viele durften nie zurückkehren. Sie konnten sich nicht von sterbenden Angehörigen verabschieden, nicht an Beerdigungen teilnehmen, nicht einmal die Gräber ihrer Liebsten besuchen. Auch sie sind Opfer dieses Regimes – im Exil, auf ewig entwurzelt.

Die Iran-Diaspora hat in den vergangenen Jahrzehnten alles versucht: Briefe, Proteste, Gespräche mit westlichen Politikern. Immer wieder haben wir davor gewarnt, dass das Regime in Teheran nicht nur sein eigenes Volk, sondern auch Europa, die USA und den gesamten Westen bedroht – mit Terroranschlägen, Spionage und Cyberkrieg.

Doch der Westen blieb taub, setzte auf Beschwichtigung und Geschäfte. So lange, bis selbst westliche Staatsbürger verschleppt und ermordet wurden.

Hauptquartiere der Gewalt

Der einzige Staat, der sich konsequent an die Seite des iranischen Volkes und der Demokratie im Iran gestellt hat, ist Israel.

Lesen Sie auch

Wenn Israel heute gezielt gegen die Machtzentren dieses Regimes vorgeht – gegen Revolutionsgarden, Waffenlager, Raketendepots –, dann trifft es nicht das iranische Volk, sondern seine Unterdrücker. Es sind nicht Wohnhäuser in Isfahan oder Schulen in Shiraz, die in Flammen aufgehen, sondern Hauptquartiere der Gewalt, Kommandozentralen der Terrorplanung, Bunker der Angst.

Viele Exil-Iraner sehen in diesen Angriffen nicht Krieg, sondern Hoffnung: Hoffnung auf ein Ende des Terrors. Hoffnung auf eine freie Zukunft für ihre Familien, die noch immer unter der Knute der Ayatollahs leben.

Die Wahrheit ist: Die Mullahs haben den Krieg längst begonnen – nicht nur gegen Israel, sondern auch gegen ihr eigenes Volk. Israel antwortet und verteidigt. Die Welt schaut zu. Und wir sagen: Danke.

Der Autor ist gebürtiger Iraner, Video-Journalist und lebt in Berlin.

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  05.11.2025 Aktualisiert

Meinung

Wenn deutsche Linke jüdische Selbstbestimmung ablehnen

In einer Resolution delegitimiert die Linksjugend Israel als koloniales, rassistisches Projekt. Dabei ist der Staat der Juden nicht zuletzt eine Konsequenz aus den Verbrechen der Deutschen im Nationalsozialismus

von Frederik Schindler  04.11.2025

Meinung

Ich kann euch nicht hören

Während im Sudan die schwerste humanitäre Krise der Welt tobt, schweigen die selbst ernannten Menschenrechts-Demonstranten in Europa und auf der Welt

von Sophie Albers Ben Chamo  02.11.2025

Kommentar

Politisches Versagen: Der Israelhasser Benjamin Idriz soll den Thomas-Dehler-Preis erhalten

Wer, wie der Imam, den 7. Oktober für seine Diffamierung des jüdischen Staates und der jüdischen Gemeinschaft instrumentalisiert, ist eines Preises unwürdig

von Saba Farzan  28.10.2025

Meinung

Antisemitismus der Anständigen

Judenhass in der Schweiz ist brandgefährlich, weil er so höflich und diskret daherkommt

von Zsolt Balkanyi-Guery  27.10.2025

Meinung

Die SP im moralischen Blindflug

Mit zwei widersprüchlichen Resolutionen beweist die Sozialdemokratische Partei der Schweiz einmal mehr ihre ethische Orientierungslosigkeit

von Nicole Dreyfus  27.10.2025

Meinung

Warum die UNRWA seit 77 Jahren den Frieden in Nahost blockiert

Das UN-Flüchtlingshilfswerk für die Palästinenser verursacht erhebliche Probleme. Daher gibt es nur einen Weg

von Jusek Adlersztejn  27.10.2025

Meinung

Die Kälte der »Sozialreform«

Für die Haushaltslücken lässt die Bundesregierung wieder einmal die Schwächsten der Gesellschaft büßen. Jüdische Rentnerinnen und Rentner werden besonders hart getroffen

von Günter Jek  26.10.2025

Meinung

Liebe Juden, bleibt bitte zu Hause!

Immer mehr jüdische Veranstaltungen werden abgesagt – angeblich zum Schutz von Jüdinnen und Juden. So wird aus einer Einladung zur Kultur ein stiller Abgesang auf Teilhabe

von Louis Lewitan  23.10.2025