Meinung

Immense Herausforderungen

Remko Leemhuis Foto: privat

Der Angriff auf das Herz der amerikanischen Demokratie war der traurige, aber fast logische Höhepunkt einer Kampagne des Präsidenten und seiner Unterstützer. Seit der Wahl im November verbreiteten sie die Lüge, dass die Wahl manipuliert und damit nicht rechtens sei.

Die Ereignisse am Kapitol sind aber auch das Ergebnis einer gesellschaftlichen Polarisierung, die Trump gewiss nicht allein zu verantworten hat, zu deren Entschärfung der Präsident in den vergangenen vier Jahren allerdings auch wenig beigetragen hat – ganz im Gegenteil.

PANDEMIE Der 46. Präsident der Vereinigten Staaten, Joe Biden, wird ab dem 20. Januar daher nicht nur die Führung einer politisch äußerst angespannten Nation übernehmen, sondern darüber hinaus mit einer nach wie vor fast ungebremst wütenden Jahrhundert-Pandemie und ihren ökonomischen und gesellschaftlichen Folgen konfrontiert sein. Und auch in der internationalen Politik könnten die Herausforderungen kaum größer sein.

Biden übernimmt die Führung einer politisch äußerst angespannten Nation während einer fast ungebremst wütenden Jahrhundert-Pandemie und ihren ökonomischen und gesellschaftlichen Folgen.

Denn nicht nur die Reparatur der traditionellen Allianzen des Westens steht auf der Tagesordnung. Biden wird sich zudem mit den immer aggressiver agierenden Regimen in Peking, Moskau und Teheran konfrontiert sehen.

posten Trotz dieser immensen Probleme und Herausforderungen gibt es auch gute Nachrichten: Bidens bisherige Nominierungen für wichtige Posten in der Administration machen deutlich, dass er es ernst meint mit dem im Wahlkampf versprochenen innen- und außenpolitischen Kurs der Mitte.

Ebenso hat die große amerikanische Demokratie den Stresstest der vergangenen Jahre bestanden: Die Institutionen haben gehalten. 244 Jahre Demokratie lassen sich eben weder in vier Jahren noch durch einige Tausend Extremisten aus den Angeln heben. Die Vereinigten Staaten brauchen daher keine Belehrungen über die Demokratie, schon gar nicht aus Deutschland.

Der Autor ist Direktor des American Jewish Committee (AJC) Berlin.

Meinung

Heute Juden, morgen Christen

»Judenhass führt konsequent zum Mord. Dafür darf es kein Alibi geben«, schreibt Rafael Seligmann

von Rafael Seligmann  19.12.2025

Meinung

Weitermachen oder die jüdische Resilienz

Verfolgung, Exil und Gewalt konnten es nicht brechen: Die Widerstandsfähigkeit des jüdischen Volkes prägt seine Geschichte bis heute

von Nicole Dreyfus  18.12.2025

Meinung

Unsere Antwort ist Leben!

Chanukka ist das beharrliche Bestehen darauf, dass Mord und Terror nicht das letzte Wort haben. Ein Kommentar zum Terroranschlag von Sydney

von Jan Feldmann  18.12.2025

Gastbeitrag

Liebe Kolleginnen und Kollegen, warum schweigt ihr?

Jan Grabowski fragt die deutschen Historiker, warum sie es unwidersprochen stehen lassen, wenn ein Holocaust-Experte für seine Forschungsarbeit diskreditiert wird

von Jan Grabowski  18.12.2025

Essay

Chanukka und wenig Hoffnung

Das hoffnungsvolle Leuchten der Menorah steht vor dem düsteren Hintergrund der Judenverfolgung - auch heute wieder

von Leeor Engländer  18.12.2025

Meinung

Der Missbrauch von Anne Frank und die Liebe zu toten Juden

In einem Potsdamer Museum stellt der Maler Costantino Ciervo das jüdische Mädchen mit einer Kufiya dar. So wird aus einem Schoa-Opfer eine universelle Mahnfigur, die vor allem eines leisten soll: die moralische Anklage Israels

von Daniel Neumann  17.12.2025

Meinung

Warum ich Sydney nicht verlassen werde

Der Terroranschlag von Bondi Beach wurde auch möglich, weil die Mehrheitsgesellschaft den Antisemitismus im Land ignoriert hat. Unsere Autorin sagt trotzdem: Ihre Heimat als Jüdin ist und bleibt Australien

von Amie Liebowitz  17.12.2025

Meinung

Die Empörung über Antisemitismus muss lauter werden

Der Anschlag von Sydney war in einem weltweiten Klima des Juden- und Israelhasses erwartbar. Nun ist es an der Zeit, endlich Haltung zu zeigen

von Claire Schaub-Moore  17.12.2025

Meinung

Der Stolz der australischen Juden ist ungebrochen

Der Terroranschlag von Sydney hat die jüdische Gemeinschaft des Landes erschüttert, aber resigniert oder verbittert ist sie nicht. Es bleibt zu hoffen, dass die Regierung künftig mehr für ihren Schutz tut

von Daniel Botmann  16.12.2025