Sarah Serebrinski

Hohe Feiertage: Kreativ und verantwortlich

Sarah Serebrinski Foto: Jan Feldmann

Sarah Serebrinski

Hohe Feiertage: Kreativ und verantwortlich

Dieses Jahr ist außergewöhnlich und erfordert außergewöhnliche Maßnahmen

von Sarah Serebrinski  27.08.2020 09:34 Uhr

Corona ist überall – das Virus bestimmt seit spätestens März unser aller Leben, auch und ganz besonders das religiöse. Waren zu Pessach und Schawuot die meisten Synagogen komplett zu, werden die Gemeinden mit den schrittweisen Öffnungen nun vor neue Herausforderungen gestellt.

Die meisten haben ein vorbildliches Krisenmanagement an den Tag gelegt: Vorgaben vom jeweiligen Bundesland sowie Empfehlungen des Zentralrats wurden verantwortungsvoll umgesetzt, manche gar noch strenger, als die Regelungen es fordern.

AHA-Regel Als oberstes Gebot für alle galt Pikuach Nefesch, der Schutz des Lebens. Die AHA-Regeln bestimmen weiterhin jeden Synagogenbesuch: Sitzplätze mit Abstand, Trennung zum Vorbeter, Desinfektionsspender, gesungen wird kaum, und ältere Beter werden (zu ihrem Schutz) gebeten, zu Hause zu bleiben. Nun stehen die Jamim Noraim bevor, die Hohen Feiertage. Üblicherweise drängen sich viele Beter an diesen drei Tagen in die Synagogen.

Dieses Jahr ist jedoch außergewöhnlich und erfordert außergewöhnliche Maßnahmen. Liebe Gemeindemitglieder, achtet aufeinander und seid verantwortlich! Der eine oder andere mag die Maßnahmen nicht für richtig erachten. Wir leben jedoch in einer Gemeinschaft und sind für uns selbst und für unsere Nächsten verantwortlich. Liebe Gemeindevorsitzende und Rabbiner, wie ermöglichen wir es so vielen Menschen wie möglich, am G’ttesdienst teilzunehmen und den Schofar zu hören?

Mizwa An dieser Stelle sind die außergewöhnlichen Maßnahmen nun gefragt. Seid kreativ, findet Möglichkeiten, damit der Schofar etwa draußen geblasen werden kann, sodass möglichst viele diese Mizwa erfüllen können, ohne sich oder andere dabei zu gefährden. Kürzt die G’ttesdienste und/oder bietet mehrere an.

Bei all dem gilt: Plant frühzeitig und informiert die Beter vorab, um unangenehme Situationen an den Feiertagen zu vermeiden. In diesem Sinne wünsche ich allen Schana Tova Umetuka – lasst uns dafür beten, dass wir ein gesundes, sorgenfreies und glückliches 5781 erleben dürfen.

Die Autorin ist Geschäftsführerin des Rabbinerseminars zu Berlin.

Meinung

»Ha’aretz«: Stimmungsmache gegen Israel

In den vergangenen Jahren hat die israelische Zeitung mehrfach Falschbehauptungen oder verzerrte Darstellungen in Umlauf gebracht hat - mit weitreichenden Folgen

von Jacques Abramowicz  30.06.2025

Meinung

Wir müssen auch im Krieg Widersprüche aushalten

Man kann die Angriffe auf Irans Atomprogramm richtig finden, ohne Israels Premier Netanjahu als Helden zu feiern oder das Leid der iranischen und palästinensischen Zivilbevölkerung zu übersehen

 27.06.2025

Meinung

Wenn Nächstenliebe zynisch wird

In einer Erklärung überzieht der Weltkirchenrat Israel mit Vorwürfen, erwähnt die Hamas aber mit keinem Wort. Eine Einseitigkeit, die zum Himmel schreit

von Tobias Kühn  26.06.2025

Meinung

Der Richtige zur richtigen Zeit

Die Geschichtsschreibung wird in 20 Jahren womöglich feststellen, dass Israels Premier Netanjahu das jüdische Volk vor einer erneuten Vernichtung gerade noch rechtzeitig bewahrt hat

von Helmut Kuhn  25.06.2025

Meinung

Mannheim: Es werden bessere Tage kommen

Wegen Sicherheitsbedenken musste die jüdische Gemeinde ihre Teilnahme an der »Meile der Religionen« absagen. Die Juden der Stadt müssen die Hoffnung aber nicht aufgeben

von Amnon Seelig  25.06.2025

Offener Brief

Sie stehen auf der falschen Seite, Herr Wermuth

Rabbiner Jehoschua Ahrens kritisiert Cédric Wermuth, Co-Präsident der Schweizer Sozialdemokraten, für seine Haltung zur Gaza-Demonstration am vergangenen Samstag in Bern

von Rabbiner Jehoschua Ahrens  25.06.2025

Meinung

Iran: Was Deutschland jetzt tun muss

Nach den Luftschlägen gegen iranische Atomanlagen kann die Bundesrepublik nicht zu ihrer alten Iranpolitik zurückkehren. Sie muss Druck auf das Regime in Teheran ausüben

von Michael Spaney  25.06.2025

Meinung

Nichts als Fußball spielen!

Wie das Grümpelturnier von Maccabi Schweiz in Zürich für Ablenkung sorgt: Betrachtungen einer jüdischen Amateur-Fußballerin

von Nicole Dreyfus  24.06.2025

Meinung

Europa fehlt bei seiner Iran-Politik der Kompass

Wenn wir Israel jetzt allein lassen, riskieren wir nicht nur dessen Zukunft, sondern auch unsere eigene, meint Oliver Rolofs

von Oliver Rolofs  24.06.2025