Remko Leemhuis

Das IZH hätte viel früher verboten werden können

AJC-Direktor Remko Leemhuis Foto: imago images/Reiner Zensen

Zweifellos war das Verbot des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH) lange überfällig. Denn seit Jahrzehnten hatten die Sicherheitsbehörden gesicherte Erkenntnisse, dass die Institution der verlängerte Arm des antisemitischen Regimes in Teheran war und dessen Ideologie verbreitete. Ebenso war es seit langer Zeit bekannt, dass es als zentraler Treffpunkt für Anhänger der Terrororganisation Hisbollah fungierte.

All dies wird hier noch einmal erwähnt, da daraus deutlich wird, dass sich das Thema nicht für eine parteipolitische Auseinandersetzung eignet. Denn alle demokratischen Parteien im Bund als auch in Hamburg waren zu lange nicht willens, gegen das IZH zu handeln. Ganz im Gegenteil galt das IZH bis vor nicht allzu langer Zeit, trotz aller Erkenntnisse der Sicherheitsbehörden, als Ansprechpartner für Fragen der Integration und des interreligiösen Dialogs.

Diese Zusammenarbeit wurde trotz der immer lauteren Kritik in der jüngeren Vergangenheit gerade von der Regierungskoalition in der Hansestadt vehement verteidigt. Das soll hier auch deswegen nochmals erwähnt werden, weil ein Verbot des IZH eben nicht nur aus juristischen Gründen so lange gedauert hat. Nein, dass so viele Jahre ins Land gegangen sind, war eben auch die Folge dieser politischen Hofierung des IZH.

Es ist zu hoffen, dass die Politik aus diesem Fall für die Zukunft die richtigen Konsequenzen zieht und endlich den eigentlich selbstverständlichen Schritt geht und die Zusammenarbeit mit jeder islamistischen Organisation einstellt. Damit wäre auch die politische Aufwertung von Organisationen beendet, die nicht selten aus dem Ausland gesteuert werden und den Interessen der überwiegenden Mehrheit der Muslime hierzulande schaden.

Der Autor ist Direktor des American Jewish Committee in Berlin.

Meinung

Es ist an der Zeit, endlich gegenzusteuern

Deutschland sollte lernen, seine Werte selbstbewusst zu vertreten. Plädoyer für eine andere Zuwanderungspolitik

von Jacques Abramowicz  17.07.2025

Meinung

Fereidoonis Leitfaden: Gut gemeint, schlecht gemacht

Der Didaktikprofessor Karim Fereidooni hat Empfehlungen für den Umgang mit dem Gazakrieg in Schulen vorgelegt. Trotz guter Absichten weist das Papier erhebliche Schwächen auf, wie ein Forschungsverbund zurecht kritisiert

von Marc Jacobsen, Patrick Viol  17.07.2025

Meinung

Kein Mensch interessiert sich für den AStA, aber vielleicht sollte man es

An der FU Berlin berieten Studenten darüber, wie man die Intifada globalisieren könnte. Darüber kann man lachen, doch den radikalen Israelfeinden steht der Marsch durch die Institutionen noch bevor

von Noam Petri  16.07.2025

Meinung

Die AfD schreckt vor nichts mehr zurück

Im Bundestag bagatellisiert die AfD sogar den Völkermord an bosnischen Muslimen 1995, um gegen Muslime in Deutschland zu hetzen

von Michael Thaidigsmann  11.07.2025

Meinung

Die Kirche schafft sich ab

Jetzt soll ausgerechnet der Antizionismus helfen, den gesellschaftlichen Niedergang der Kirche zu stoppen

von Josias Terschüren  10.07.2025

Meinung

BSW und AfD: Zwei Ausprägungen desselben autoritären Denkens

Sahra Wagenknecht und ihre Partei nähern sich den Rechtsextremen immer weiter an. Spätestens jetzt ist klar: Am BSW gibt es nichts Progressives

von Igor Matviyets  09.07.2025

Meinung

»Demokratie leben« braucht eine Inventur

Die Idee hinter dem Förderprogramm des Bundes mag gut sein, die Umsetzung ist es nicht. Viel zu oft profitieren Extremisten und Israelhasser von den öffentlichen Geldern

von Lennart Pfahler  08.07.2025

Michael Roth

Warum Jean Asselborn nicht mehr mein Freund ist

Luxemburgs langjähriger Außenminister verbreitet bei Tilo Jung Verschwörungstheorien über Israel. Nun kündigt ihm ein sozialdemokratischer Weggefährte die Freundschaft

von Michael Roth  07.07.2025 Aktualisiert

Meinung

New York: Zohran Mamdani und der Clash der Generationen

Der Bürgermeisterkandidat der Demokraten wurde nicht zuletzt wegen seiner antizionistischen Haltung gewählt. Während er unter jungen jüdischen New Yorkern Unterstützer hat, stehen die älteren überwiegend fest an Israels Seite

von Hannes Stein  06.07.2025