Frank Müller-Rosentritt

Damit das Israel-Bild realistischer wird

Frank Müller-Rosentritt (FDP) Foto: BDXMEDIA.DE

Die deutsch-israelischen Beziehungen leben von der Begegnung und Freundschaft zwischen Menschen aus beiden Ländern. Ein wunderbares Beispiel ist die Stadt Kirjat Bialik im Norden Israels und meine sächsische Heimatstadt Chemnitz.

Am 26. Oktober wurde im Chemnitzer Rathaus die Städtepartnerschaft unterzeichnet, ein weiterer Meilenstein in den seit vielen Jahren gewachsenen Beziehungen. Persönlichkeiten wie Rafael Wertheim, ehemaliger Bürgermeister von Kirjat Bialik und für das Fraunhofer Institut in Chemnitz tätig, oder Ruth Röcher von der Jüdischen Gemeinde, der Bürgerverein und die Deutsch-Israelische Gesellschaft haben zahlreiche Kontakte geschaffen und weiter ausgebaut.

delegation Im Frühjahr dieses Jahres war ich mit einer Delegation um Oberbürgermeister Sven Schulze in Kirjat Bialik zu Gast, im Oktober kamen nun Bürgermeister Eli Dukorski und weitere Ehrengäste aus unserer neuen Partnerstadt nach Chemnitz.

Die Partnerschaft macht auch Chemnitzern mehr Lust auf die unglaublich vielfältige Demokratie am Mittelmeer.


Als Bundestagsabgeordneter und Stadtrat von Chemnitz weiß ich um die besondere Bedeutung der deutsch-israelischen Zusammenarbeit nicht nur auf Ebene der Regierungen und Parlamente, sondern auch auf kommunaler, zivilgesellschaftlicher und vor allem auch wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene.

Deshalb war es mir eine besondere Freude, im Juni mit großer Unterstützung der Stadt, des Freistaates Sachsen, der IHK, ELNET und der Deutsch-Israelischen Wirtschaftsvereinigung den 1. Deutsch-Israelischen Mittelstandstag in Chemnitz eröffnen zu dürfen, in dessen Rahmen Chemnitz als einer von sechs deutschen Hubs für das Thema Maschinenbau, Wasserstoff und Autonomes Fahren gekürt wurde und nun ein wichtiger deutscher Anlaufpunkt für Unternehmer und Kapitalgeber aus Israel ist.

Beteiligung Und umgekehrt macht es natürlich auch Chemnitzern mehr Lust auf die unglaublich vielfältige und innovative Demokratie am Mittelmeer. Mir ist dabei insbesondere die Beteiligung junger Menschen aus Schulen, Sport, Kultur, Verwaltung, Wissenschaft, Polizei und Militär, Wirtschaft und der Start-up-Szene wichtig, damit das Israel-Bild, das laut Umfragen in Deutschland viel zu häufig ein negatives ist, in Zukunft realistischer wird und die möglichen Kooperationen noch mehr genutzt werden.

Zum Wohle der beteiligten Menschen in beiden Ländern. Schöpfen wir das Potenzial auf allen Ebenen aus und beginnen wir vor Ort!

Der Autor ist Mitglied des Deutschen Bundestages und Stadtrat von Chemnitz.

Meinung

Die Columbia und der Antisemitismus

Ein neuer Bericht offenbart: An der US-Eliteuniversität sind die Nahoststudien ideologisch einseitig und jüdische Studenten nicht sicher. Es ist ein Befund, der ratlos macht

von Sarah Thalia Pines  22.12.2025

Meinung

Der Missbrauch von Anne Frank und die Liebe zu toten Juden

In einem Potsdamer Museum stellt der Maler Costantino Ciervo das jüdische Mädchen mit einer Kufiya dar. So wird aus einem Schoa-Opfer eine universelle Mahnfigur, die vor allem eines leisten soll: die moralische Anklage Israels

von Daniel Neumann  21.12.2025

Gastbeitrag

Liebe Kolleginnen und Kollegen, warum schweigt ihr?

Jan Grabowski fragt die deutschen Historiker, warum sie es unwidersprochen stehen lassen, wenn ein Holocaust-Experte für seine Forschungsarbeit diskreditiert wird

von Jan Grabowski  21.12.2025

Nahost

Warum Deutschland seine Botschaft nach Jerusalem verlegen sollte

Ein Kommentar von JA-Redakteur Imanuel Marcus

von Imanuel Marcus  21.12.2025

Essay

Chanukka und wenig Hoffnung

Das hoffnungsvolle Leuchten der Menorah steht vor dem düsteren Hintergrund der Judenverfolgung - auch heute wieder

von Leeor Engländer  21.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Meinung

Heute Juden, morgen Christen

Judenhass führt konsequent zum Mord. Dafür darf es kein Alibi geben

von Rafael Seligmann  19.12.2025

Meinung

Weitermachen oder die jüdische Resilienz

Verfolgung, Exil und Gewalt konnten es nicht brechen: Die Widerstandsfähigkeit des jüdischen Volkes prägt seine Geschichte bis heute

von Nicole Dreyfus  18.12.2025

Meinung

Unsere Antwort ist Leben!

Chanukka ist das beharrliche Bestehen darauf, dass Mord und Terror nicht das letzte Wort haben. Ein Kommentar zum Terroranschlag von Sydney

von Jan Feldmann  18.12.2025