Meinung

Der Richtige zur richtigen Zeit

Benjamin Netanjahu Foto: picture alliance / photothek

Es war richtig und unausweichlich. Die israelische Regierung ließ nach dem Air-Strike der Amerikaner auf Fordo plakatieren: »Thank you Mr. President.« Man kann über Donald Trump sagen, was man will. Ein Zauderer ist er nicht. Dasselbe gilt für Benjamin Netanjahu.

Etwas Historisches ist geschehen: »Bibi« Netanjahu hat den Mullahs die Bombe kaputt gemacht. Mit Hilfe Trumps. Oder durch ihn. Egal wie.

Die Geschichtsschreibung wird in 20 Jahren womöglich feststellen, dass diese beiden weißen alten Männer das jüdische Volk vor einer erneuten Vernichtung gerade noch rechtzeitig bewahrt haben. Das wird man ihnen gar nicht hoch genug anrechnen können.

Es ist genial, wie Netanjahu das alles militärisch eingefädelt hat. Die Schwächung und Demütigung der Proxies, also der Hamas, Hisbollah, Huti, die Show der fast britisch-anstrengungslosen Luftüberlegenheit gegenüber dem Iran. Man mag dem israelischen Premier vieles vorwerfen. Dass er korrupt sei, an der Macht klebe, die Demokratie zu seinen Gunsten aushebeln wolle. Stimmt vermutlich.

Lesen Sie auch

Aber wenn er es geschafft hat, die unablässig angedrohte Vernichtung Israels zu verhindern, dann ist es mir doch egal, ob er ein paar Champagnerflaschen hat mitgehen lassen oder seine Frau sich auf Staatskosten in Paris ohnmächtig shoppt. Seine rechtsradikalen Minister gehören hinter Schloss und Riegel. Keine Frage. Aber Netanjahu war und ist der Richtige zur richtigen Zeit. Die Bayern würden sagen: A Hund is er scho! Was eine Auszeichnung ist.

Der Autor ist freier Journalist und Schriftsteller und lebt in Berlin.

Tel Aviv

Bericht: Bis zu 100.000 Reservisten mehr für Einnahme von Gaza-Stadt

Israel will den Krieg gegen den Terror im Gazastreifen ausweiten. Nun werden Schätzungen bekannt, wie viele zusätzliche Soldaten dafür gebraucht werden - und wie lange die Kämpfe andauern könnten

 14.08.2025

Berichterstattung

Berichterstattung über Israel: »Verzerrt« und »ideologisch geprägt«

»Die Presse ist nicht Beobachter, sondern Verstärker einer der gefährlichsten Ideologien der Welt«, sagt der frühere AP-Reporter Matti Friedman

von Imanuel Marcus  14.08.2025

Gazastreifen

Armee: Auch andere Journalisten waren Terroristen

Bei dem Angriff auf Anas al-Sharif starben fünf weitere Journalisten. Einige von ihnen sollen ebenfalls Terrororganisationen angehört haben

 14.08.2025

Vermisst

Im Krankenhaus ermordet

Arye Zalmanovich war Mitgründer von Nir Oz

von Sophie Albers Ben Chamo  14.08.2025

Nahost

»Das Leid in Gaza ist hausgemacht«

Mike Huckabee, der amerikanische Botschafter in Israel: »Die Hamas behindert systematisch Hilfslieferungen und missbraucht die Zivilbevölkerung für Propaganda, um die internationale Öffentlichkeit zu manipulieren«

von Imanuel Marcus  14.08.2025

Westjordanland

Israel plant massiven Ausbau der E1-Siedlung bei Jerusalem

Finanzminister Bezalel Smotrich kündigt die geplante Ausschreibung für den Bau von mehr als 3400 Wohnungen an

 14.08.2025

Deutschland

»Es gibt einen Plan B«: Rüstungsfirma Renk - Könnten Lieferstopp nach Israel umgehen 

Die Entscheidung, bestimmte Rüstungsgüter nicht mehr nach Israel zu liefern, hat für eine heftige politische Debatte gesorgt. Jetzt meldet sich die Industrie zu Wort

 13.08.2025

Israel

Geisel-Eltern wenden sich mit eindringlichem Appell an Friedrich Merz

Die Hintergründe

von Nicole Dreyfus  13.08.2025

Gaza

Streit und Strategie

Der Plan von Premier Benjamin Netanjahu für eine Ausweitung des Krieges stößt in den eigenen Reihen und bei der Armeeführung auf starke Kritik

von Markus Ponweiser  13.08.2025