Es war richtig und unausweichlich. Die israelische Regierung ließ nach dem Air-Strike der Amerikaner auf Fordo plakatieren: »Thank you Mr. President.« Man kann über Donald Trump sagen, was man will. Ein Zauderer ist er nicht. Dasselbe gilt für Benjamin Netanjahu.
Etwas Historisches ist geschehen: »Bibi« Netanjahu hat den Mullahs die Bombe kaputt gemacht. Mit Hilfe Trumps. Oder durch ihn. Egal wie.
Die Geschichtsschreibung wird in 20 Jahren womöglich feststellen, dass diese beiden weißen alten Männer das jüdische Volk vor einer erneuten Vernichtung gerade noch rechtzeitig bewahrt haben. Das wird man ihnen gar nicht hoch genug anrechnen können.
Es ist genial, wie Netanjahu das alles militärisch eingefädelt hat. Die Schwächung und Demütigung der Proxies, also der Hamas, Hisbollah, Huti, die Show der fast britisch-anstrengungslosen Luftüberlegenheit gegenüber dem Iran. Man mag dem israelischen Premier vieles vorwerfen. Dass er korrupt sei, an der Macht klebe, die Demokratie zu seinen Gunsten aushebeln wolle. Stimmt vermutlich.
Aber wenn er es geschafft hat, die unablässig angedrohte Vernichtung Israels zu verhindern, dann ist es mir doch egal, ob er ein paar Champagnerflaschen hat mitgehen lassen oder seine Frau sich auf Staatskosten in Paris ohnmächtig shoppt. Seine rechtsradikalen Minister gehören hinter Schloss und Riegel. Keine Frage. Aber Netanjahu war und ist der Richtige zur richtigen Zeit. Die Bayern würden sagen: A Hund is er scho! Was eine Auszeichnung ist.
Der Autor ist freier Journalist und Schriftsteller und lebt in Berlin.