NS-Raubkunst

Zwei Millionen Euro für Provenienzforschung

Unterstützt durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste: Provenienzforschung in der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Foto: dpa

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste hat rund zwei Millionen Euro für die Provenienzforschung bewilligt. Das Geld soll 20 Projekten zugutekommen, teilte die Einrichtung am Mittwoch in Magdeburg mit.

Die Anträge stammten von Museen, wissenschaftlichen Institutionen, Archiven und einer Privatperson, die die Fördermittel für die dezentrale Suche nach NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut einsetzen können. Die Projekte hätten Leuchtturmcharakter und seien von ungemeiner Bedeutung für die Provenienzforschung, sagte Gilbert Lupfer, wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste.

Die Projekte hätten Leuchtturmcharakter und seien von ungemeiner Bedeutung für die Provenienzforschung, teilt die Einrichtung mit.

recherche Erstmals widmet sich mit der Stiftung Deutsches Optisches Museum Jena ein wissenschaftlich-technisches Museum in privatrechtlicher Trägerschaft der Erforschung seines Sammlungsbestandes auf NS-Raubgut, wie das Zentrum mitteilte. Zudem werden mit der Erschließung des Firmenarchivs Hauswedell & Nolte Transaktionsdaten eines bedeutenden Buch-, Autografen- und Kunst-Auktionshauses durch das Zentralarchiv für deutsche und internationale Kunstmarktforschung künftig für die Recherche zur Verfügung stehen.

In Projekten des Kunsthistorischen Instituts der Freien Universität Berlin und der Porzellansammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden arbeiten öffentliche Einrichtungen mit Nachfahren der Opfer nationalsozialistischer Verfolgung zusammen. So sollen die Sammlungen zweier bedeutender jüdischer Unternehmer und Kunstsammler, Abraham Adelsberger und Gustav von Klemperer, rekonstruiert werden.

projekte Seit Beginn der von Bund und Ländern ermöglichten Förderung von Projekten zur Provenienzforschung im Jahr 2008 haben die bis jetzt geförderten Einrichtungen den Angaben zufolge rund 29,81 Millionen Euro erhalten. In diesen Institutionen konnten damit bis heute insgesamt 312 Projekte realisiert werden.

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste ist der zentrale Ansprechpartner zu Fragen unrechtmäßiger Entziehungen von Kulturgut im 19. und 20. Jahrhundert.

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste ist der zentrale Ansprechpartner zu Fragen unrechtmäßiger Entziehungen von Kulturgut im 19. und 20. Jahrhundert, das sich heute in Sammlungen deutscher kulturgutbewahrender Einrichtungen befindet. Das Zentrum fördert die Provenienzforschung und dokumentiert Kulturgutverluste in der öffentlich zugänglichen Datenbank »Lost Art«.  epd

Aufgegabelt

Plätzchen mit Halva

Rezepte und Leckeres

 05.12.2025

Kulturkolumne

Bestseller sind Zeitverschwendung

Meine Lektüre-Empfehlung: Lesen Sie lieber Thomas Mann als Florian Illies!

von Ayala Goldmann  05.12.2025

TV-Tipp

»Eigentlich besitzen sie eine Katzenfarm« - Arte-Doku blickt zurück auf das Filmschaffen von Joel und Ethan Coen

Die Coen-Brüder haben das US-Kino geprägt und mit vielen Stars zusammengearbeitet. Eine Dokumentation versucht nun, das Geheimnis ihres Erfolges zu entschlüsseln - und stößt vor allem auf interessante Frauen

von Manfred Riepe  05.12.2025

Köln

Andrea Kiewel fürchtete in Israel um ihr Leben

Während des Krieges zwischen dem Iran und Israel saß Andrea Kiewel in Tel Aviv fest und verpasste ihr 25. Jubiläum beim »ZDF-Fernsehgarten«. Nun sprach sie darüber, wie sie diese Zeit erlebte

 05.12.2025

Genf

Entscheidung gefällt: Israel bleibt im Eurovision Song Contest

Eine Mehrheit der 56 Mitgliedsländer in der European Broadcasting Union stellte sich am Donnerstag gegen den Ausschluss Israels. Nun wollen Länder wie Irland, Spanien und die Niederlande den Musikwettbewerb boykottieren

von Michael Thaidigsmann  04.12.2025

Medien

»Die Kritik trifft mich, entbehrt aber jeder Grundlage«

Sophie von der Tann schwieg bislang zur scharfen Kritik. Doch jetzt reagiert die ARD-Journalistin auf die Vorwürfe

 04.12.2025

Antisemitismus

Schlechtes Zeugnis für deutsche Schulen

Rapper Ben Salomo schreibt über seine Erfahrungen mit judenfeindlichen Einstellungen im Bildungsbereich

von Eva M. Grünewald  04.12.2025

Literatur

Königin Esther beim Mossad

John Irvings neuer Roman dreht sich um eine Jüdin mit komplexer Geschichte

von Alexander Kluy  04.12.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter, Imanuel Marcus  04.12.2025