Debatte

Zentralrat der Juden fordert Konsequenzen

Zentralratspräsident Josef Schuster Foto: Marco Limberg

Debatte

Zentralrat der Juden fordert Konsequenzen

Josef Schuster: »documenta hat bei Antisemitismus versagt«

 20.06.2022 13:25 Uhr

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat am Montag seine Kritik an der internationalen Kunstausstellung in Kassel bekräftigt und den Ausstellungsmachern vorgeworfen, beim Thema Antisemitismus »versagt« zu haben.

VERANTWORTUNG »Entgegen aller Zusicherungen wurden auf der documenta fifteen eindeutig antisemitische Motive in einem Werk des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi verwendet. Der Zentralrat der Juden bedauert gleichermaßen den Antisemitismus der Künstler wie die mangelnde Verantwortung der Ausstellungsmacher, die hier zutage tritt«, erklärte der Dachverband jüdischer Gemeinden in einer Pressemitteilung.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Obwohl die Leitung der documenta garantiert habe, dass es keinen Antisemitismus in der Ausstellung geben werde, sei nun deutlich geworden, dass eine »ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema Antisemitismus« nicht stattgefunden habe.

ROTE LINIE Zentralratspräsident Josef Schuster erklärte: »Für seine Bedenken gegenüber der diesjährigen documenta wurde der Zentralrat der Juden von vielen Seiten kritisiert. Sogar Rassismus wurde uns indirekt vorgeworfen. Es spielt jedoch keine Rolle, woher Künstler stammen, die Antisemitismus verbreiten. Kunstfreiheit endet dort, wo Menschenfeindlichkeit beginnt. Auf der documenta wurde diese rote Linie überschritten.« Die Verantwortlichen müssten deshalb nun »ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und Konsequenzen ziehen.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zur Eröffnung der Kunstschau lobte Schuster dagegen als »wegweisend«. Steinmeier habe auf die Grenzen der Kunstfreiheit hingewiesen, die überschritten seien, wenn das Existenzrecht Israels in Frage gestellt werde. Zugleich hatte der Bundespräsident Verantwortung der documenta-Leitung betont. ja

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Zahl der Woche

2 Jahre

Fun Facts und Wissenswertes

 03.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  03.12.2025 Aktualisiert

Medien

»Antisemitische Narrative«: Vereine üben scharfe Kritik an Preis für Sophie von der Tann

Die Tel-Aviv-Korrespondentin der ARD soll mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis geehrt werden

 03.12.2025

Chemnitz

Sachsen feiert »Jahr der jüdischen Kultur«

Ein ganzes Jahr lang soll in Sachsen jüdische Geschichte und Kultur präsentiert werden. Eigens für die Eröffnung des Themenjahres wurde im Erzgebirge ein Chanukka-Leuchter gefertigt

 03.12.2025

TV-Tipp

»Fargo«: Spannend-komischer Thriller-Klassiker der Coen-Brüder

Joel und Ethan Coen erhielten 1997 den Oscar für das beste Originaldrehbuch

von Jan Lehr  03.12.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 4. Dezember bis zum 10. Dezember

 03.12.2025

TV-Kritik

Allzu glatt

»Denken ist gefährlich«, so heißt eine neue Doku über Hannah Arendt auf Deutsch. Aber Fernsehen, könnte man ergänzen, macht es bequem - zu bequem. Der Film erklärt mehr als dass er zu begeistern vermag

von Ulrich Kriest  02.12.2025

Streaming

Gepflegter Eskapismus

In der Serie »Call my Agent Berlin« nimmt sich die Filmbranche selbst auf die Schippe – mit prominenter Besetzung

von Katrin Richter  02.12.2025

Jean Radvanyi

»Anna Seghers war für mich ›Tschibi‹«

Ein Gespräch mit dem Historiker über die Liebesbriefe seiner Großeltern, Kosenamen und hochaktuelle Texte

von Katrin Richter  02.12.2025