Wissenschaft

Zelltransport entschlüsselt

Nobelpreisträger: Randy W. Schekman und James E. Rothman Foto: dpa

Der Nobelpreis für Medizin geht in diesem Jahr an die Biochemiker James Rothman, Randy Schekman und den in Göttingen geborenen Thomas Südhof. Sie werden für ihre Entdeckungen zu Transportprozessen in Zellen ausgezeichnet, wie das Karolinska-Institut in Stockholm mitteilte. Die drei Nobelpreisträger haben gemeinsam die molekularen Prinzipien aufgedeckt, nach denen das zu transportierende Gut in einer Zelle zur richtigen Zeit zum richtigen Ort geliefert wird.

Sehr präzise hätten sie dabei das Kontrollsystem entschlüsselt, über das Zellen bestimmte Moleküle in kleine Bläschen, die Vesikel, verpacken und zu einem bestimmten Ort im Körper schicken. »Ohne diese wunderbar präzise Organisation würde die Zelle im Chaos versinken«, so das Nobel-Komitee.

Vesikel Der 1950 geborene James Rothman ist Professor an der Yale University, Randy Schekman, geboren 1948, ist Professor an der University of California in Berkeley, Thomas Südhof, Jahrgang 1955, ist Professor an der Stanford University.

Rothman machte die Entdeckung, dass Zellen sehr kleine Vesikel enthalten, die mit Biomembranen ausgestattet sind und sehr unterschiedliche Proteine zwischen den Zellkompartimenten transportieren. Schekman entdeckte eine Gruppe von Genen, die für den Vesikel-Transport notwendig sind. Südhof hat entschlüsselt, wie die Vesikel über bestimmte Signale dirigiert werden.

Diagnosen Die Entdeckungen der drei Forscher hätten entscheidend zum Verständnis der Mechanismen beigetragen, die zu neurologischen Krankheiten, zu Diabetes sowie zu Immunerkrankungen führen können. Göran Hansson von der Nobel-Jury sagte, die Entdeckung habe »bislang nicht zu Medikamenten geführt, aber zu Diagnosen«.

Die israelischen Molekularbiologen Howard Cedar und Aharon Razin von der Hebräischen Universität Jerusalem hatten bis zuletzt ebenfalls als chancenreiche Anwärter für den Medizin-Nobelpreis gegolten. Am Dienstag und Mittwoch werden die Träger des Physik- und des Chemie-Nobelpreises bekannt gegeben. ja

Hollywood

»The Social Network« bekommt eine Fortsetzung

Mit Jesse Eisenberg als Mark Zuckerberg war der Film über die Facebook-Gründung ein großer Erfolg. Jetzt arbeitet Aaron Sorkin an einem zweiten Teil

von Lea Marie Kläsener  26.06.2025

New Yorker Ikone auf Tour

Meisterin des Meckerns: Fran Lebowitz in Berlin und Tübingen

Die Autorin kommt für zwei Auftritte nach Deutschland

von Imanuel Marcus  26.06.2025

Streaming

Doppelte Portion Zucker

Mit »Kugel« ist den Machern der Kultserie »Shtisel« ein vielschichtiges Prequel gelungen

von Nicole Dreyfus  26.06.2025 Aktualisiert

Schweiz

Bührle-Sammlung behält Gauguin-Bild nach Vergleich mit Erben

Nach der Flucht aus Nazi-Deutschland mussten viele Juden Kunstbesitz unter Wert verkaufen, um ihr Leben zu finanzieren. Das hat bis heute Auswirkungen auf Kunstsammlungen - etwa in Zürich

von Christiane Oelrich  25.06.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  24.06.2025

Kolumne

Diasporajuden, löscht die Warn-App!

Was das jüdische Volk jetzt wirklich braucht: Wenigstens einer pro Familie sollte durchschlafen

von Ayala Goldmann  24.06.2025

Berlin

Ehrung für zwei Meister: »The Simon and Garfunkel Story« auf 18 deutschen Bühnen

Selbst Art Garfunkel selbst kennt die Show. Was hält er davon?

von Imanuel Marcus  24.06.2025

Berlin

»Manchmal war ich einfach nur erschöpft«

Schon als Kind war Scarlett Johansson von »Jurassic Park« begeistert. Nun erfüllt sich ihr Traum, selbst Teil des Franchise zu sein – doch die Dreharbeiten waren anstrengender als gedacht

 23.06.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Reif, reifer, Reifeprüfung: Warum ich jedes Jahr Abitur mache

von Nicole Dreyfus  22.06.2025