Bildung

Wie hältst du’s mit der Religion?

Das Suchen nach gemeinsamen Wegen des Sprechens über Religionen und Weltanschauungen steht im Zentrum des Programms. Foto: Thinkstock

Am Mittwoch ist mit einer öffentlichen Auftaktveranstaltung im Bärensaal des Alten Stadthauses in Berlin-Mitte das Sonderprogramm »Dialogperspektiven. Religionen und Weltanschauungen im Gespräch« des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks (ELES) eingeläutet worden.

Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bildungsministerin für Bildung und Forschung, sprach ein Grußwort, der Erziehungswissenschaftler und Publizist Micha Brumlik hielt den Impulsvortrag mit dem Titel »Standortbestimmung: Wo stehen wir im interreligiösen Dialog?«. Anschließend diskutierten Cemile Giousouf, Integrationsbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Beck, religionspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, und Claudia Lücking-Michel, Mitglied des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung im Deutschen Bundestag, über gesellschaftspolitische Implikationen des interreligiösen Dialogs.

Seminare Das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk, das begabte jüdische Studierende und Promovierende fördert, richtet sich mit dem dreijährigen Programm »Dialogperspektiven« an Stipendiaten der 13 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützten Begabtenförderungswerke. Ausgewählt werden jährlich insgesamt bis zu 40 Stipendiaten unterschiedlicher religiöser und weltanschaulicher Identitäten. In Anwesenheit renommierter Wissenschaftler setzen sie sich in mehrtägigen Seminaren mit konkreten Fragestellungen interreligiöser und weltanschaulicher Themenkomplexe auseinander. Die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit werden im Rahmen von Konferenzen einmal jährlich öffentlich vorgestellt.

»Mit den von uns initiierten ›Dialogperspektiven‹ geben wir künftigen Verantwortungsträgern die einmalige Möglichkeit, in mehrtägigen Seminaren gemeinsam eines der wichtigsten Themen der Gegenwart zu untersuchen: das Verhältnis von Religion und Weltanschauung zur individuellen Lebensgestaltung, aber auch zu verschiedenen gesellschaftlichen Phänomenen«, sagt ELES-Geschäftsführer Johannes CS Frank.

Dozenten Die 40 Stipendiaten des ersten Seminars, das am 1. Oktober beginnt, kommen aus ganz Europa zusammen. Das Spektrum ihrer religiösen Identitäten reicht von evangelisch und katholisch über jüdisch und muslimisch bis hin zu griechisch-orthodox, hinduistisch oder auch konfessionslos. Sie sind dazu eingeladen, auf Augenhöhe gemeinsam Wege eines künftigen Dialogs zu entdecken und zu erproben. Das Suchen nach gemeinsamen Wegen des Sprechens über Religionen und Weltanschauungen über die Grenzen der eigenen Identität hinweg steht im Zentrum des Programms.

Dozenten des Herbstseminars sind Ayse Basol, Volker Beck, Micha Brumlik, Cemile Giousouf, Rabbiner Alexander Grodensky, Alexander Graeff, Imam Süleyman Küçük, Jan Kuhlbrodt, Claudia Lücking-Michel, Frederek Musall, Karla Reimert Montasser, Anantanand Rambachan, Perry Schmidt-Leukel, Holm Tetens, Pfarrerin Friederike von Kirchbach und Josef Wohlmuth. ja

Fernsehen

»Persischstunden«: Wie eine erfundene Sprache einen Juden rettet

Das Drama auf Arte erzählt von einem jüdischen Belgier, der im KZ als angeblicher Perser einen SS-Mann in Farsi unterrichten soll. Dabei kann er die Sprache gar nicht

von Michael Ranze  25.04.2025

100 Jahre "Der Prozess"

Was Kafkas »Der Prozess« mit KI und Behörden-Wirrwarr gemeinsam hat

Seine Liebesworte gehen auf TikTok viral. Unheimlich-groteske Szenen beschrieb er wie kein Zweiter. In Zeiten von KI und überbordender Bürokratie wirkt Franz Kafkas Werk aktueller denn je - eben kafkaesk

von Paula Konersmann  25.04.2025

Reykjavik

Island fordert Ausschluss Israels vom ESC

Das Land schließt sich damit der Forderung Sloweniens und Spaniens an. Ein tatsächlicher Ausschluss Israels gilt jedoch als unwahrscheinlich

 25.04.2025

Popkultur

Israelfeindliche Band Kneecap von zwei Festivals ausgeladen

Bei Auftritten verbreiten die irischen Rapper Parolen wie »Fuck Israel«. Nun zogen die Festivals Hurricane und Southside Konsequenzen

von Imanuel Marcus  25.04.2025

Berlin/Brandenburg

Filmreihe zu Antisemitismus beim Jüdischen Filmfestival

Das Festival läuft vom 6. bis 11. Mai

 25.04.2025

Fernsehen

Ungeschminkte Innenansichten in den NS-Alltag

Lange lag der Fokus der NS-Aufarbeitung auf den Intensivtätern in Staat und Militär. Doch auch viele einfache Menschen folgten der Nazi-Ideologie teils begeistert, wie eine vierteilige ARD-Dokureihe eindrucksvoll zeigt

von Manfred Riepe  24.04.2025

Meinung

Nur scheinbar ausgewogen

Die Berichte der Öffentlich-Rechtlichen über den Nahostkonflikt wie die von Sophie von der Tann sind oft einseitig und befördern ein falsches Bild von Israel

von Sarah Maria Sander  24.04.2025

Imanuels Interpreten (8)

Carly Simon: Das Phänomen

Die Sängerin und Songschreiberin mit jüdisch-deutschem Familienhintergrund führt ein aufregendes, filmreifes Leben – Verbindungen zu einer singenden Katze, einem rollenden Stein, zu Albert Einstein und James Bond inklusive

von Imanuel Marcus  24.04.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Imanuel Marcus  24.04.2025