TV-Tipp

Wenn ein Film zum Mordaufruf wird

Wirken Stereotype aus NS-Filmen wie »Jud Süß« bis heute? Foto: Blueprint Film/ALAVA

Der Antisemitismus feiert in Deutschland und in ganz Europa derzeit fröhliche Urstände - nicht zuletzt im Internet: In Chats und auf Video- und Social-Media-Plattformen kursieren millionenfach judenfeindliche Inhalte.

Im Zuge der Corona-Pandemie, durch die Verschwörungstheorien im Allgemeinen einen Auftrieb erfahren haben, ist auch der Netz-Antisemitismus im Besonderen weiter auf dem Vormarsch. Und spätestens seit dem versuchten Anschlag auf die Synagoge von Halle im Jahr 2019 ist klar, dass der Hass, der im digitalen Raum genährt und geteilt wird, durchaus auch in reale Gewalt umschlägt.

Die Feindbilder, um die es dabei geht, haben allerdings oft wenig mit der Lebensrealität von Jüdinnen und Juden zu tun, sondern zehren von alten Stereotypen - auch aus der Bildpropaganda der NS-Zeit.

WURZELN Die Dokumentation von Felix Moeller geht diesen visuellen Wurzeln des neuen Antisemitismus in der westlichen Welt nach. »Wirken Klischees, Stereotype und Narrative von NS-Filmen wie Jud Süß, Die Rothschilds oder Der ewige Jude bis ins Heute hinein? Wo finden sich Kontinuitäten der Filmsprache dieser bis heute nicht freigegebenen NS-Propagandawerke zu Inhalten auf rechten Plattformen oder in Wahlkampagnen rechtsextremer Politiker?«

Das sind die Fragen, denen der Film mit Hilfe von Extremismus-Forscherinnen, Historiker und Online-Aktivisten nachgeht. Ein ebenso erhellender wie verstörender Einblick: »Ein Film wie Jud Süß ist ein Mordaufruf, der leider Aktualität besitzt«, wie es an einer Stelle im Film heißt.

»Jud Süß 2.0« läuft am Dienstag, 18. Januar um 00.30 Uhr auf Arte.

Andrea Kiewel

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